Schlagwort: marktwirtschaft

Krise, Commons und Kommune

Strategien der Transformation — Tagung von Helle Panke e.V. Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin und Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (BdWi) in Werftpfuhl 22.-26.9.2010

Mir ist nicht wirklich klar, warum die Commons in dieser Veranstaltung auftauchen, liest sich die Ankündigung doch völlig konventionell und von Commons unbeleckt (nein, »Gemeineigentum« ist eben nicht das gleiche wie Gemeingüter bzw. Commons). Einzelne Beiträge gehen gleichwohl auf die Commons ein. Schade, dass ich nicht an der Tagung teilnehmen kann.

Doch lest selbst: (mehr …)

Wie das Fliegen regeln?

Die Pole der ökologischen Diskussion sind meistens Markt und Staat. Doch die Commons-Diskussion lehrt: In dieser Polarität ist nichts zu holen, wir müssen jenseits der Pole denken. Die Markt-Staat-Dualität führen der Grüne Winfried Hermann und der Linke Ivo Bozic in einer Diskussion um die Luftverkehrsabgabe in der Zeitschrift Jungle World exemplarisch vor — witziger Weise mit spiegelverkehrten Rollen: Hermann setzt auf den den Staat und findet die Luftverkehrsabgabe des schwarz-gelben Sparpakets gut, und Bozic auf der anderen Seite feiert den Markt als Schöpfer des Billigfliegens für »alle« und findet die Abgabe unsozial. Christian Lauk diskutiert diese Entgegensetzung und bringt viele Fakten ins Spiel (etwa: »alle«=7% der Weltbevölkerung).

Doch das Ping-Pong zwischen unsozialer Ausgrenzung (steigende Preise) und ökologisch schädlichen Effekten (steigende Emissionen) ist letztlich nicht auflösbar. Warum?

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»Vor Veränderung kommt Verstehen« — allerdings!

Die neue Ausgabe der »ak – analyse & kritik – zeitung für linke Debatte und Praxis« erscheint erst am 16.4.2010. Löblich, dass einige Artikel schon vorher online zugänglich sind. Noch besser ist, dass »Commons« das Schwerpunkt-Thema ist. Mehr dazu sicherlich noch in den nächsten Tagen in diesem Blog.

Heute möchte ich gerne den Artikel von Ingo Stützle kommentieren (gleich ein Minuspunkt: keine Kommentaroption auf der ak-Seite). Ich zitiere komplett und kommentiere jeweils unter den Absätzen.

Vor Veränderung kommt Verstehen
Die Commons liefern nur ein schräges Bild vom Kapitalismus

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Vortragstour zu Commons und Eigentum

Da wir hier gerade beim Termine planen sind, nachfolgend meine »Tourdaten« für den Vortrag »Commons und Eigentum — jenseits von Markt und Staat«:

Abstract: Commons bewegen sich jenseits von Markt und Staat und stellen deshalb die »Eigentumsfrage« völlig neu. Mit den Commons tritt ein neues Paradigma auf den Plan, das sowohl das liberale Menschenbild des Homo Oeconomicus zurückweist wie auch gleichmacherischen Kollektiv-Konzepten eine Absage erteilt. Die Commons basieren auf der praktischen Einsicht, dass die Entfaltung des Individuums die Voraussetzung für die Entfaltung aller ist — und umgekehrt.

»Lasst uns die Spielregeln ändern«

[Aus: »Oya – anders denken. anders leben«, Nr. 01/2010, PDF-Download, Lizenz]

Nachfolgend dokumentiert ist die etwas längere Abschrift des Gesprächs als die im Oya-Heft abgedruckte Version. Die komplette Fassung kann als Video ansehen und angehört werden.

Johannes Heimrath: Am liebsten würde ich unser Gespräch bei den großen globalen Gemeingütern wie Klima beginnen lassen – letztlich bei der Erde, die zweifelsfrei unser größtes Gemeingut ist –, und von dort in die Details gehen. Aber ich fürchte, da wir alle sehr persönlich mit dem Thema Gemeingüter verbunden sind, werden wir nicht so strukturiert vorgehen können.

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Gestern beim Allmende-Salon…

… der Heinrich-Böll-Stiftung habe ich gelernt, dass das Europäische Patentamt (EPA) die Hälfte aller Patentanträge ablehnt, die durchschnittliche Bearbeitungsdauer 46 Monate beträgt und 80 Prozent aller angenommenen Patente keine wirtschaftliche Umsetzung erfahren. Zehn Prozent der eingereichten Anträge werden also schließlich genutzt. Das EPA finanziert sich durch Verfahrensgebühren sowie durch Jahresgebühren für anhängige Patentanmeldungen.

Wachstumsrücknahme?

Ein neues Modewort macht die Runde: Décroissance, decrescita, decrecimiento, degrowth — übersetzt mit Wachstumsrücknahme. Auf der gleichnamigen Website heisst es:

Das Ganze hat ein Ziel: die Demokratie und das Überleben auf unserem Planet zu retten.

Demokratie als erste Sorge? Leuchtet mir nicht ein. Überleben auf dem Planeten schon eher. Aber wie, durch Rücknahme von Wachstum? Hier wird offensichtlich Wachstum mit Wirtschaftswachstum verwechselt. Das geschieht, wenn man »Wirtschaft« als alleinige Produktionssphäre ansieht, aber die anderen zwei Drittel notwendiger Tätigkeiten, die eine Gesellschaft braucht, total ausblendet. Oder doch nicht? Dann wäre es noch schlimmer.

Das Wirtschaftswachstum zu stoppen und zurückzunehmen, ist eine absolut sinnvolle Idee. Die Idee der Rücknahme von Wachstum als solchem hingegen scheint mir so falsch wie nur irgendwas und zudem brennend gefährlich. Warum?

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Exchange, justice and injustice

In a recent post Oekonux participant Raoul Victor from France deals with the question, if it is possible to have »no commercial injustice«. Here is the main part of the post (full length here in RTF).

The problem is that the main source of „injustice“ is commerce, trade itself. For two fundamental reasons: the first is general and concerns any symmetric exchange; the second is more specific to capitalism. (mehr …)