Monat: Juli 2013

Zwei Arten von Gebrauchswert?

Auch in nicht besonders marxologisch bewanderten Kreisen wird gerne von »Gebrauchswert« und »Tauschwert« gesprochen. Mit »Gebrauchswert« ist in der Regel der sinnlich-nutzbaren Gegenstand gemeint, während der »Tauschwert« meist eine gesellschaftliche Größe bezeichnen soll, die — nomen est omen — erst im Tausch auftritt. Diese Sicht wird oft zusätzlich mit der Annahme verbunden, dass der Gebrauchswert in allen Gesellschaften existiert (also »überhistorisch« ist), während der Tauschwert nur im Kapitalismus vorkommt oder zumindest nur dort dominant (und somit »historisch-spezifisch«) ist. Dem hat Marx himself erheblichen Vorschub geleistet, als er im Kontext des Gebrauchswerts locker von »ewiger Naturnotwendigkeit« sprach.

Damit hat sich Marx in die Grütze geritten, meint Ernst Lohoff und erklärt ziemlich plausibel, was ich immer schon vermutete:

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Bremen: Umsonstladen gekündigt – Umsonstladen bleibt!

umsonstladenDem Umsonstladen Bremen ist am 16.7.2013 gekündigt worden – mitten im Sommerloch. Schon zum 31.8. soll der Umsonstladen aus den Räumen in der Gellertstr. 85 (nahe Kornstraße in der Neustadt, 28201 Bremen) ausziehen!

Johann vom Umsonstladen Bremen erklärt:

Wegen der Kündigung machen wir jetzt jeden Dienstag 16 Uhr im Umsonstladen ein offenes Krisenplenum, um die Aktivitäten zu koordinieren – komm vorbei oder melde dich, wenn du uns unterstützen willst! Machen wir Aktionen? Welche Ausweichmöglichkeiten gibt es?

Gehen wir zum 31.8.? Wie gehen wir mit der Kündigung um? Wie gestalten wir die weitere Öffentlichkeitsarbeit? Wer hilft wie mit?

Vielleicht ist die Situation ja sogar eine Chance, neue und alte Pläne anzugehen und umzusetzen. Wir freuen uns auf eure Ideen, Rückmeldungen und … und auch nach 7 Jahren Umsonstladen in Bremen:

UMSONSTLADEN BLEIBT … EIN ORT DER IRRITATION DER KAPITALISTISCHEN NORMALITÄT !

Was ist eigentlich „solidarisch“ an der „Solidarischen Landwirtschaft“?

Prinzipien für eine Solidarische Landwirtschaft die über die Geldlogik hinaus weist.http://superpolar.org/wp-content/uploads/2013/02/nclarge.png

Prinzip:

Bedarfserhebung im Unterstützer*Innen-Kreis

 Umsetzung:

  • Zur Gründung einer Solidarischen Landwirtschaft wird der Bedarf der Unterstützer*Innen an verschiedenen Produkten erhoben. Dann wird jährlich eine Befragung unter den Unterstützer*Innen durchgeführt, in der deren Zufriedenheit mit Menge und Qualität der Produkte festgestellt wird. So nähern sie die Bäuer*Innen in der Anbauplanung immer weiter dem exakten Bedarf der Unterstützer*Innen an.

Warum:

  • Trotz Marktforschung wird in der Marktwirtschaft ins Blaue hinein produziert. Weil man weiß nicht was die Konkurrenten tun. Es gibt keine Bedarfserfassung sondern man hofft, dass man seine Waren, loswird. Wenn das nicht klappt greift man zum Marketing. Und dann landet der Großteil des Produzierten auf dem Müll. All das ist absurd und sollte in der Solidarischen Landwirtschaft anders sein.

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Parecon versus Peer-Produktion Teil 2: „Einkommensgerechtigkeit“ meets „Wertkritik“

Contraste-Logo[Aus der Mai/Juni-2013-Ausgabe der Contraste; Übersetzung: Brigitte Kratzwald.]

Michael Albert, der Begründer des Konzepts „Participatory Economy“, kurz Parecon, und Christian Siefkes, Vertreter der Peer-Produktion, diskutieren online ihre Ideen. Contraste bringt in vier Folgen eine gekürzte deutsche Übersetzung der Diskussion. Der erste Teil erschien in Contraste Nr. 342.

Michael Albert: Die Peer-Produktion zweifelt an Parecon?

Du bist irritiert, Christian, dass sich in Parecon alles um bezahlte Arbeit dreht, und fragst, warum „alle gezwungen werden, für Geld zu arbeiten, um die Dinge zu kaufen, die sie zum Leben brauchen“. Stimmen wir darüber überein, dass es so etwas wie gerechte und ungerechte Verteilung in dem Sinne gibt, dass eine Person zu viel oder zu wenig des Sozialproduktes im Verhältnis zu ihrer Leistung bekommt, und dass in einer gute Ökonomie Arbeit und Freizeit auf alle gleich verteilt werden sollten?

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Commoning und Commons

streifzuege58[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Die globale Commons-Bewegung tut sich schwer mit der konsensualen Bestimmung ihres ureigenen Gegenstands, den Commons. Wie bei anderen emanzipatorischen Ansätzen so findet auch hier ein mühsames Freischwimmen aus den bürgerlichen Bedeutungsbesetzungen statt. Jede partielle Klärung wirft sogleich neue Fragen auf, und immer wieder geht es ums Ganze.

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The Death of an Old Model

world-and-us[Repost with permission (ask here) from a series of articles on P2P & Marxism: part 1, read part 2 here]

By Jonathan Clyne

In order to change society it is necessary to understand it. Especially new phenomena that can give a hint as to what is in the making. One important new trend has been peer-to peer production, a new voluntary form of cooperation whose products are shared freely. Based on the previous discussion on this website, here is another contribution to the discussion.

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Commons Creating Peer Economy

Silke Helfrich (Klicken zum vergrößern)Silke Helfrich hat die Langfassung ihres Oya-Artikels »Commons fallen nicht vom Himmel« in vier Teilen auf dem CommonsBlog veröffentlicht. Unbedingt lesen! Und diskutieren, das mache ich unten. Hier zunächst die Links auf die vier Teile:

  1. Jedes Commons ist sozial
  2. Commons-Institutionen sind nur Hülle
  3. Commons brauchen Schutz. Jenseits von Open Access
  4. Commons Creating Peer Economy. Kristallisation einer enkeltauglichen Gesellschaft

Diskussion

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