Kester Brewin: »We need a new community of pirates, men and women committed to defending the commons and standing up to the excesses of enclosed wealth. So, put down your iPads and put on your eye patches!«
Schlagwort: piraten
The Pirate Bay – Away From Keyboard
DE: Der Film TPB AFK von Simon Klose hatte bei der Berlinale Offline-Premiere. Im Mittelpunkt stehen die zahlreichen Prozesse gegen die TPB-Gründer. Bevor ihr euch den Film anseht (englische Untertitel), lest die Sicht von Peter Sunde dazu. Er beklagt den zu dunklen Grundton des Films und betont demgegenüber Spaß, Freundschaft und weltweite Unterstützung.
EN: The movie TPB AFK from Simon Klose had its offline premiere at Berlinale Festival. Numerous trials against the TPB-founders are in the center of the film. Before watching the movie (english subtitles), I recommend reading the view of Peter Sunde. He complains about the dark undertone the film has and, in contrast, underlines fun, friendship and worldwide support.
Der ideologische Kern der Parteien
Der Wahlkampf wirft ja schon wieder seine Schatten voraus, deshalb hier mal ein kleiner Service. Was unterscheidet die Parteien in ihrem tiefsten ideologischen Kern. Hier ist die Erklärung:
- CDU/CSU: Arbeiten, weil Gott es so will.
- SPD: Arbeiten, weil es der Chef so will.
- FDP: Arbeiten, um andere für sich arbeiten zu lassen.
- Grüne: Arbeiten für Mutter Erde.
- LINKE: Arbeiten, weil es die ARGE will.
- PIRATEN: Arbeiten, weil Du selbst es wollen sollst.
Zusammenfassend: Ihr dürft also die Art eurer Sklavenmoral wählen nächstes Jahr im Herbst. Viel Spaß.
Free Music Contest 2012 entschieden
Der vierte Free! Music! Contest der Musikpiraten, bei dem es ausschließlich um Creative Commons-Musik geht, ist gelaufen. Ein Free! Music! Sampler mit den Gewinner-Bands ist erschienen. Die Sieger-Bands kommen aus Argentinien, Chile, Deutschland, Frankreich, Irland, Italien der Schweiz, Spanien, Ungarn und den USA.
Die Künstler_innen wurde ermutigt, Einzelspuren ihrer Songs beim Remix-Portal ccmixter.org hochzuladen. Hieraus entstanden bereits über 40 Remixes, von denen einige sogar als sogenannte Ed-Picks ausgezeichnet wurden.
Via Bandcamp ist der Download des Samplers kostenfrei möglich, eine Spende ist erwünscht. Eine Doppel-CD im DigiPack kann für 2,50€ zzgl. Versandkosten entweder bei Bandcamp oder hier bestellt werden. Der Versand der CDs ist für Mitte Oktober geplant.
Mehr bei den Musikpiraten.
Krieg gegen eine ganze Generation
Peter Sunde soll in den Knast. Und über 10 Millionen Euro Strafe zahlen. Wegen Beihilfe zur Verletzung des Urheberrechts durch The Pirate Bay. Er war der Pressesprecher. Alle Instanzen sind durch. Peter schreibt:
Ich weiß, dass ich an einem Punkt bin, an dem die Chance meiner Strafe zu entkommen, weniger als 0,1 Prozent ist. Nicht ins Gefängnis gehen zu müssen für Verbrechen, die ich nicht begangen habe. Verbrechen, die noch nichtmal begangen wurden. Verbrechen, die gar keine Verbrechen sind, selbst wenn sie begangen worden wären. Und wenn sie begangen wurden, nicht von mir. Es ist eine bizarre Situation, ich bin weit weg von einer strafrechtlichen Verantwortung. Trotzdem muss ich mehrere Monate im Gefängnis verbringen.
Musikpiraten rufen zum Free Music Contest 2012
Unter dem Motto »Freedom & Free Beer« startet heute der vierte Free! Music! Contest der Musikpiraten. Eine Anmeldung ist bis zum 31. Juli möglich.
Der Wettbewerb hat bereits internationale Bekanntheit in der Creative Commons-Musikszene erlangt. Während letztes Jahr der Fokus auf dem Ermöglichen von abgeleiteten Werken lag, steht dieses Jahr der Begriff »frei« im Mittelpunkt. Ab wann genau ist Musik »frei«? Reicht es, wenn für sie nichts bezahlt werden muss, sie also »frei wie Freibier« ist? Oder muss es erlaubt sein, sie auch zu verändern und zu verkaufen, ohne die Urheber zu entlohnen, wie es die Definition von »frei wie in Freiheit« der Free Software Foundation benutzt?
Weiterlesen bei den Musikpiraten…
Musikpiraten: Beweislast muss bei der GEMA liegen
Normalerweise ist es so, dass derjenige, der eine Behauptung aufstellt, diese auch belegen muss, um ihre Gültigkeit zu beweisen. Wie cool ist es dagegen, wenn man eine Behauptung aufstellen kann und diese gilt, solange die anderen nicht bewiesen haben, dass sie nicht zutrifft. In dieser komfortablen Situation ist die GEMA. Solang nicht bewiesen wird, dass ein Werk nicht GEMA-frei ist, gilt es als GEMA-pflichtig. Die GEMA-Vermutung ist Stand der Rechtssprechung.
Das sei ein unhaltbarer Zustand, meinen die Musik-Piraten und fordern eine Rücknahme der Beweislastumkehr. Im bürgerlichen Rechtssystem gilt grundsätzlich, dass derjenige, der eine Rechtsnorm für sich in Anspruch nehmen will, auch die Beweislast trägt. Um die Beweislast wieder zur GEMA zu bekommen, haben die Musikpiraten nun die Operation GEMA-Vermutung gestartet. Sie wollen 64.778 Datensätze GEMA-freier Musiker_innen sammeln, was der Anzahl der GEMA-Mitglieder im letzten Jahr entspricht, um Abschaffung der GEMA-Vermutung zu erreichen.
Piraten und Knappheit und Eigentum
Ich geb’s zu: Ich habe letztens in Berlin mit der Zweitstimme die Piraten gewählt. Diese Stimme war aber nur eine halbe Stimme. Wie ich das meine, erkläre ich im folgenden anhand der widersprüchlichen Positionen der Piraten zu Knappheit und Eigentum.
Die Piratenpartei hat in ihren 10 Thesen zur Netzpolitik in der fünften These den Begriff der Knappheit verwendet. Dort heißt es:
Die Güter der materiellen Welt sind begrenzt und erschöpflich. Was der eine Mensch besitzt oder verbraucht, darauf muss der andere verzichten. Immaterielle Güter hingegen können beliebig oft vervielfältigt werden. In der Informationsgesellschaft gibt es keine natürliche Knappheit an immateriellen Gütern. Die Tragödie unserer Zeit besteht jedoch darin, dass mit Gesetzen eine künstliche Verknappung an immateriellen Gütern erzeugt wird.
Das hört sich erstmal gut an, erst beim genauen Hinsehen wird ein zentrales Ideologem der Piraten sichtbar. Worin besteht es?
Industrial Leaking ist gefordert
Im vergangenen Jahr ist das Leaking, das Herausschleusen mehr oder weniger geheimgehaltener Informationen, in den Fokus der medialen Öffentlichkeit vorgedrungen. Das politische Leaking ist in Mode gekommen, Plattformen schießen wie Pilze aus dem Boden. Ob es sich dabei um vertrauenswürdige Angebote handelt oder diese Sammelstellen für Geheimnisse als Fallen von Geheimdiensten, Regierungen oder privaten Akteuren installiert wurden, ist nicht überprüfbar. Nicht nur deshalb plädiere ich dafür, den Geheimnisverrat in die eigenen Hände zu nehmen. Wie gezeigt wird kann jeder einen kleinen Beitrag für mehr Transparenz leisten.
Fight ACTA, Create Commons!
Unversehens brennend aktuell ist meine Kolumne »Immaterial World« in den neuen Wiener »Streifzügen«: Es geht um das Handelsabkommen ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement), mit dem in abgestimmter Weise global gegen sog. Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzungen vorgegangen werden soll. Das geheim verhandelte Abkommen soll in Kürze unterzeichnet werden.
Hintergründe zu ACTA und Überlegungen, was man gegen ACTA tun kann, gibt’s im Artikel »Fight ACTA, Create Commons!«.
Themenschwerpunkt der Streifzüge-Ausgabe ist »FremdE«.