»Piraten« entern Berlin — watt nu?

Die Piratenpartei hat’s geschafft, sogar ziemlich satt. Sie konnte erfolgreich Stimmen von allen anderen Parteien abziehen, vermutlich auch stark von der Linkspartei. Im Unterschied zur Bundespartei hatte das Wahlprogramm der Berliner Piraten doch ein deutlich linkeres Profil. Neben FDP und Grünen ist eine weitere liberale Partei wohl auch überflüssig.

Doch was nun draus machen?

Hier mein Vorschlag: Setzt euch ein für die Förderung von Projekten commons-basierter Peer-Produktion. Was das ist? Das lest ihr hier zum Beispiel hier nach. Ihr wisst schon, Wikipedia und so. Nur eben nicht beschränkt auf Daten (OpenData, OpenCommons, OpenAccess sind Stichworte in eurem Programm), sondern bezogen auf stoffliche Produkte — das wäre neu.

ABER: Rutscht bloß [update:] nicht in die Laber-Schiene »Wir schaffen Arbeitsplätze«, das machen schon alle anderen. Sondern Voraussetzung für Förderung von Projekten der commons-basierten Peer-Produktion muss sein: Es werden keine Waren für den Verkauf hergestellt. Und: Die Ergebnisse stehen allen zur freien Verfügung (unter einer Freien Lizenz oder als PublicDomain). Freie Produktion von freiem Wissen und freien Produkten. CbPP-Projekte als Experimental-Labore der Zukunft.

Das ist wie bei der Finanzierung von Infrastrukturen: Wenn eine Autobahn gebaut wird, entsteht auch nix zum Verkaufen. Man kann sie nutzen. Und da wir aber von Autobahnen in Berlin genug haben (und ihr glücklicherweise gegen den Ausbau der A100 seid), bietet sich die Förderung von CbPP-Projekten an — als Projekte der kreativ-experimentellen Infrastruktur. Davon haben alle was, denn die Ergebnisse stehen allen offen. Das wäre doch mal was Neues. Im Alten.

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