Autor: Stefan Meretz

Einladende Kooperation

Commonismus als gesamtgesellschaftliche Alternative. Eine Replik auf die Thesen von Meinhard Creydt

Erschienen in: junge Welt, 29.01.2025

Von Stefan Meretz und Simon Sutterlütti

Am 28. November 2024 veröffentlichte Meinhard Creydt in der jungen Welt den Essay »Keine Alternative« zu Commons und Commonismus. Der Text beginnt vielversprechend damit, dass Commons die Elementarform des Commonismus sein können, so wie die Ware die Elementarform des Kapitalismus ist. Doch die Betonung liegt hier auf »können«, im Gegensatz zum Kapitalismus gibt es kein ausgeformtes System des Commonismus. Folglich auch keine Elementarform Commons, denn nur in der vollen Ausfaltung stellen sich die entsprechenden Verhältnisse von Element und System ein. Vor einem Commonismus haben die Commons bestenfalls Keimformcharakter, tragen also zwar die Möglichkeit der Verallgemeinerung in sich, bewegen sich jedoch unter realkapitalistischen Bedingungen in einer ihnen feindlichen Umwelt. Das berücksichtigt der Autor nicht, er schließt umstandslos von widerspruchsvollen Real-Commons auf den potentiellen Commonismus.

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Der kapitalistische Computersozialismus

[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Im dritten Teil der kleinen Serie über gesellschaftliche Planung geht es um den Computersozialismus (CS) nach W. Paul Cockshott und Allin Cottrell. Nach dem Kollaps des Realsozialismus legten die beiden Autoren 1993 eine Neuauflage eines Zentralplanmodells auf Basis fortgeschrittener Computertechnologie vor. Die Grundzüge seien kurz beschrieben.

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Alles für alle – bei FutureHistories

Das Buch „Alles für alle. Revolution als Commonisierung“ ist erschienen, und Indigo und Jonna waren zu Gast beim Podcast FutureHistories.

Sie sprechen darüber, was es bedeutet, Revolution nicht als Eroberung der Macht, sondern als Commonisierung der Welt zu begreifen.

Kontakt zu den Autorinnen z.B. wegen Veranstaltungen: alles-fuer-alle@riseup.net

Planning in Montpellier

EN (DE below) In this short article I would like to describe my impressions of the sub-conference “Planning, democracy and postcapitalism” as part of the annual conference of the French Association for Political Economy (Association française d’économie politique). I was invited to present a money/value/exchange-critical view. Here are the slides of my presentation (audio will hopefully follow…).

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Simulation des Commonismus (1)

Jan Groos vom Podcast FutureHistories hat mit Manuel Scholz-Wäckerle und mir ein Interview zum Projekt „Die Gesellschaft nach dem Geld“ geführt. Kürzlich erschien ein umfangreiches Paper im Journal „Review of Evolutionary Political Economy“. Jan befragt uns zur Agentenbasierten Modelierung (ABM), zum Commonismus, zum Simulationsszenario des Papers und zu den Möglichkeiten und Grenzen von Simulationen generell. Da das Interview über zweieinhalb Stunden dauerte, gibt es den Podcast in zwei Folgen. Hier die erste.

Demokratischer Arbeitszwang

[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Seit einigen Jahren wird erfreulicherweise wieder vermehrt über gesellschaftliche Planung diskutiert. In einer losen Folge will ich mich einzelnen Vorschlägen widmen. Los geht’s mit der Demokratischen Arbeitszeitrechnung (DAZ). Das Konzept geht zurück auf den Text Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung der rätekommunistischen Gruppe Internationaler Kommunisten (GIK) von 1930. Zunächst eine kurze Darstellung.

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