Kategorie: Lernen

Chronos & Kairos – unite!

Auf Einladung der Gesprächsrunde „Solawi & Gesellschaftliche Transformation“ des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft habe ich einen Vortrag mit dem unscheinbaren Titel „Mit Solawis die Gesellschaft ändern“ gehalten. Der Vortrag wurde aufgezeichnet: Ihr könnt ihn HIER anschauen und anhören, und HIER gibt es die verdichteten Folien (im Vortrag habe ich die Seiten schrittweise aufgeblättert).

Ich habe die Gelegenheit genutzt, ein paar grundsätzliche Überlegungen zur gesellschaftlichen Transformation vorzustellen, die keineswegs alleine auf meinem Mist gewachsen sind, sondern in vielen Zusammenhängen entwickelt wurden (explizit nennen möchte ich die AG „Verschränkung von Commons und Sozialen Bewegungen“ der Assoziation Kritik, Utopie und Transformation).

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Kritische Psychologie als open access

Die Kritische Psychologie spielt im Umfeld von Publikationen aus dem Umfeld wie auch innerhalb dieses Blogs eine wichtige Rolle. Gleichzeitig ist die Kritische Psychologie kaum bekannt. Insbesondere im englischen Sprachraum ist sie zudem kaum zugänglich. Dem soll nun ein Übersetzungsprojekt ein Stück weit abhelfen. Es geht darum zentrale Texte von Klaus Holzkamp („Grundlegung der Psychologie“ und „Lernen“) ins Englische und ein sehr gutes Einführungsbuch von Charles Tolman („Psychology, Society, and Subjectivity“) ins Deutsche zu übersetzen. Alle Werke sollen sowohl als Printwerke kaufbar wie als PDF (und möglichst auch als ebook) frei herunterladbar sein. Das macht kaum ein Verlag ohne Kompensation. Das bedeutet, wir benötigen Spenden, um die Texte „freizukaufen“. Mehr Informationen dazu findet ihr, wenn rechts auf den Kasten klickt.

Veranstaltung: Gesellschaft nach dem Geld Werkstattgespräch (online, 14.5. 10 Uhr)

Wie üblich bin ich wieder zu spät mit meinen Veranstaltungsankündigungen, aber hier vielleicht mal ganz nett ne Möglichkeit zu unserem Forschungsprojekt Gesellschaft nach dem Geld mehr zu hören und zu diskutieren, indem wir versuchen den Commonismus mathematisch ‚agentenbasiert‘ zu simulieren. Geht auch noch um Transformation. Kommt gerne rum.

Link zur Teilnahme in Zoom: https://us02web.zoom.us/j/85860293095

Link zum öffentlichen Stream: https://www.youtube.com/channel/UC5lPyjl6_46Tt1Fm7hbYbjA

Und noch die Ankündigung: Seit 3 Jahren bauen wir nun schon eine Simulation wie eine „Gesellschaft ohne Geld“ funktionieren könnte. Der Workshop stellt zuerst Forschungsprojekt, Schwierigkeiten und Ergebnisse vor, um dann in einem zweiten Teil noch einmal tiefer in Fragen der gesellschaftlichen Transformation einzutauchen: Welche Potentiale und Hindernisse gibt es hier? Welche Bedeutung haben Keimformen, soziale Bewegungen und Parlamente? Wie gehen wir mit dem Zeitdruck der Klimakrise um? Wie kann ich persönlich beitragen und mitwirken?

Simon Sutterlütti ist Soziologe und Utopieforscher, lebt in Göttingen und bloggt auf https://keimform.de/author/simon . Simon Sutterlüttis Vorträge in Kooperation mit Emanzipation & Frieden http://emafrie.de und Fridays for Future Stuttgart https://www.facebook.com/fridaysforfuturestuttgart .

Open-Source-Hardware – update

Wir haben hier im Blog schon lange nicht mehr (zuletzt: [1], [2], [3], [4], [5]) über offene Hardware geschrieben. Dabei hat sich einiges getan, so viel, dass sogar populäre Medien darauf aufmerksam werden. Als Beispiel sei der Spiegel der Computerzeitschriften genannt, die c’t. In der Ausgabe 1/22 hat sie dem Thema einen Schwerpunkt gewidmet (vgl. „Hintergrund“). Leider sind die meisten der Artikel nicht offen lesbar (Minuspunkt, liebe c’t, bei dem Thema), der Artikel um den es mir hier geht, ausnahmsweise schon: „Technik gut beschreiben“.

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Bedürfnisse in der commonistischen Transformation

Bedürfnisse als Kern commonistischer Theorie

Bedürfnisse und die eigenen Gefühle als Zugang zu diesen Bedürfnissen scheinen zentral zu sein in den utopischen Entwürfen zu Commonismus. Die eigenen Bedürfnisse in Vermittlung mit den Bedürfnissen anderer sollen das bestimmende Element sein, nach dem eine zukünftige, gesellschaftliche (Re-)Produktion organisiert wird. Und auch in einem kritisch-psychologischen Workshop mit dem Titel „Commoning Our Selves“ hieß es, dass die Essenz emanzipatorischer Gruppenreflexion im Wesentlichen das „ernst nehmen der eigenen Bedürfnisse“ sei.

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Utopie und mentale Selbstverteidigung

Das WUMS!-Kollektiv hat sich der „mentalen Selbstverteidigung“ für Aktivist*innen verschrieben. WUMS steht für Werkstatt für Utopie und mentale Selbstverteidigung. Das Kollektiv möchte einen kollektiven Raum für Wissens- und Erfahrungsaustausch rund um radikale Selbstfürsorge in Zeiten von Pandemie und Krise schaffen. Für den ersten Podcast hat die Gruppe eine Umfrage mit zwei Fragen durchgeführt: „Was von dem gegenwärtigen Ausnahmezustand tut uns und der Welt so gut, dass es auch gerne nach dem Ende der Krise bleiben darf? Was tut ihr euch und anderen gerade Gutes?“ Die Antworten wurden per Telegram- und Signal-Messenger eingesammelt und zum Podcast zusammengeschnitten – sehr schön!

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Commoning als strukturelle Solidarität

In der Zeitschrift „Außerschulische Bildung“ erschien in der Nummer 1/2020 ein Beitrag von mir über

Neue Formen von Solidarität und Solidarisierung

Solidarität wird hochgelobt und häufig praktiziert. Sie kommt als Anrufung – und kann allzu leicht ignoriert werden. Sie bezieht sich auf Gemeinschaften, deren Gemeinsames jeweils Anderes ausgrenzen kann. Wie kann Solidarität trotz der Freiwilligkeit verallgemeinert werden und strukturelle Grundlagen bekommen? Das Commoning erweist sich als eine verallgemeinerbare Praxis, die alle Ansprüche von Solidarität enthält und sie als Extra-Veranstaltung für Hilfsbedürftige überflüssig macht.

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Ismus oder Nicht-Ismus – das ist hier die Frage!

Wohin wollen wir gehen, und dürfen wir das benennen?

Nicht nur im Commons-Institut wird die Frage eifrig diskutiert, ob „auf eine bestimmte Art handeln, vorgehen“ (Wikipedia) einen „Ismus“ (so die Übersetzung aus dem Griechischen) verdient, oder ob es besser wäre, das zu vermeiden. Was ist eure Meinung? Hier kommt meine 🙂

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Marx Darstellungslogik (III): Formkritik und genetische Darstellung

Für Heinrich ist der Ausschluss des GW als Verbindung für den Tausch „Strategie“, „wie die Tauschgleichung analysiert werden soll, ob man den Motiven der Handelnden Priorität einräumt […] oder ob man zuerst die Formen untersucht, innerhalb deren überhaupt Handlungen stattfinden und sich Motive bilden“ verrät den methodischen Blick (Heinrich 2016, S. 68). Im ersten Kapitel wird nicht nur von Kapital und Geld abstrahiert, sondern ebenfalls von den Menschen, es geht nur um die „gesellschaftliche Beziehung der Arbeitsprodukte zueinander“, es zeigt sich dann, dass die handelnden Menschen die „Hervorbringen des allgemeinen Äquivalents nur [unbewusst] vollstrecken, was die Analyse der ihnen unbewussten Strukturen ergeben hat“ (Wolf 2008, S. 45f). Damit wird auch davon abstrahiert, dass es schlussendlich nur die Menschen sein können welche das allgemeine Äquivalent und den Tausch durch ihre Handlungen herstellen können.

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