Interview mit Silvia Federici, Prof. em. für Politische Philosophie an der Hofstra University, Long Island, New York; Buchautorin („Caliban und die Hexe“).
Quelle: www.kontext-tv.de
Interview mit Silvia Federici, Prof. em. für Politische Philosophie an der Hofstra University, Long Island, New York; Buchautorin („Caliban und die Hexe“).
Ein Kommentar von Justin hat mich dazu gebracht, mich intensiver mit den Gesellschaftsvorstellungen des Anarchokommunismus zu beschäftigen. Das lohnt sich, da es in der Tat große Ähnlichkeiten zu unseren Keimform-Perspektiven gibt. Ich beginne mit Errico Malatesta, einem italienischen Anarchisten, der von den 1870er Jahren an fast 60 Jahre lang aktiv war.
Malatesta (1891) zufolge gibt es zwei Arten von Unterdrückung, politische und wirtschaftliche. Politische Unterdrückung basiert auf Gewalt oder deren Androhung: wer nicht tut, was ich sage, oder wer gegen meine Gesetze verstößt, der oder dem drohen Verhaftung und Gefängnis (oder Schlimmeres).
Die RLS hat den Stand ihrer Transformationsforschung mal wieder zusammengefasst und ein Buch daraus gemacht, das im Volltext auch online zu haben ist. Ausgangspunkt ist ein Blick auf das, was das „Futuring der Herrschenden“ (S.8) genannt wird – der Zugriff auf Zukünfte als zentrales Element von Macht. Von links sei dieses „Futuring“ allerdings anders zu denken und zugleich zu überwinden. „Zeit“, so Marx, ist „Raum für menschliche Entwicklung“ (Marx 1865/1974, 144). Nicht die Verfügung über die Ungeborenen, nicht die vorwegnehmende Kontrolle über das denkbar Mögliche, sondern der heutige Beitrag dazu, dass Menschen in Zukunft gleicher und freier, selbstbestimmter und demokratischer, friedlicher vor allem leben können, dies ist gesellschaftsreformierende wie umstürzende, ist „revolutionäre Realpolitik“ (Luxemburg 1903/1972, 373) der Transformation.
[Veranstaltung auf der Ferienuni Kritische Psychologie 2014. Hinkommen – kostenlos!]
Themenstrang: »Emanzipation«
Referent_innen: Michael Zander, Morus Markard, Stefan Meretz, Christina Kaindl
Tag/Zeit: Mittwoch, 17.9.2014, 19:00–21:00 Uhr
Seit ihren durch die westdeutsche Studierendenbewegung inspirierten Anfängen versteht sich die Kritische Psychologie als marxistisch. Klaus Holzkamp kennzeichnete sie 1983 als „marxistische Individualwissenschaft“, deren Bezug zum dialektischen bzw. historischen Materialismus vor allem auf erkenntnistheoretischer und gesellschaftstheoretischer Ebene angesiedelt sei. Auf dem Kongress „Erkenntnis und Parteilichkeit“ wurden diese Grundlagen 1997 – nach dem Ende des Realsozialismus – neu diskutiert. Heute scheinen die Zeiten dafür günstiger zu sein. Kapitalismuskritik liest man im Zuge der anhaltenden Weltwirtschaftskrise selbst im bürgerlichen Feuilleton. Genauer betrachtet zeigt sich allerdings, dass der Marxismus keinen guten Stand hat. In dieser Situation stellen wir erneut die Frage: Was ist marxistisch an der Kritischen Psychologie?
[Veranstaltung auf der Ferienuni Kritische Psychologie 2014. Hinkommen – kostenlos!]
Themenstrang: »Unbewusstes«
Referent_in: Stefan Meretz
Tag/Zeit: Donnerstag, 18.9.2014, 13:30–15:30 Uhr
Ohne die Psychoanalyse hätte es die Kritische Psychologie nicht geben können. Die kritische Rezeption der Freudschen Psychonanalyse war zentral für die Entwicklung einer eigenen wissenschaftlichen Grundlage, die die Verkürzungen und unhaltbaren Annahmen der Psychoanalyse hinter sich lässt. Einen Meilenstein bildet hierbei die 300-seitige Analyse von Ute Osterkamp im Band 2 der Motivationsforschung von 1976. In der Grundlegung der Psychologie von Klaus Holzkamp nur 7 Jahre später taucht von den Ergebnissen nur noch wenig (explizit) auf. Warum?
[Veranstaltung auf der Ferienuni Kritische Psychologie 2014. Hinkommen – kostenlos!]
Themenstrang: »Emanzipation«
Referent_innen: Stefan Meretz, Andreas Exner
Tag/Zeit: Freitag, 19.9.2014, 16:00–18:00 Uhr
Die uns gefühlt so vertraute Gesellschaft des Kapitalismus ist das Produkt einer Geschichte der Veränderung von Produktionsweisen und damit auch des Selbstverständnisses und -erlebens der Menschen. Diese Geschichte ist für den Bereich der Produktion gut bekannt. Weniger bekannt und diskutiert ist jedoch die Herausbildung der Liebes- und Gefühlswelt, die den Kapitalismus charakterisiert.
In den technikafinen Kreisen, in denen ich viel verkehre, gibt es viele Leute, die antikapitalistischen oder gar kommunistischen Ideen viel abgewinnen können – und sei es nur deswegen, weil sie sie aus ihren geliebten Science-Fiction-Serien kennen – die dann aber oft in etwa so argumentieren:
„Ja, wenn wir mal Replikatoren|3D-Drucker|KI|Nanoroboter|Weltraumaufzug|Kernfusion|<insert your favorite future technology here> haben, dann gibt es keine Knappheit mehr und dann ist der Kapitalismus obsolet aber bis dahin müssen wir wohl mit ihm leben.“
Ich möchte da jetzt gar nicht groß eine Debatte führen, das hab ich schon so oft getan und es scheint nicht allzuviel zu bewirken. Ich möchte nur meinen Freund, den Replikatorkommunisten (ja, es ist meistens ein Mann und das ist kein Zufall), einmal bitten, ernsthaft über folgende Fragen nachzudenken: