Monat: März 2012

Occupying the Commons

The following documentary about the occupation of the Teatro Valle in Rome, the oldest theater in Italy, is part of a project to the study the practice of the Commons. The aim of the project is to explore the connection between the occupation movements of 2011 & 2012 with the paradigm of the commons.

Read more about the relationship between occupation movements and the commons in an interview with Saki Bailey, director of the documentary.

Diskursfigur 1: Jenseits des Tausches

Das ist Teil 1 einer Serie wöchentlich erscheinender Artikel, deren englische Fassung im Journal of Peer Production erscheinen soll. In den Artikeln versuche ich zehn Diskursfiguren zu beschreiben, wie sie im Oekonux-Projekt in über zehn Jahren der Analyse Freier Software und commons-basierter Peer-Produktion entwickelt wurden. Mehr zum Hintergrund im einleitenden Teil.

Diskursfigur 1: Jenseits des Tausches

[English]

In Freier Software oder allgemeiner commons-basierter Peer-Produktion geht es nicht um Tausch. (mehr …)

Facebook beansprucht »face« und »book« exklusiv

Wolltest du — Facebook-User wie fast alle — immer schon mal eine Website aufmachen oder eine Firma gründen, die auf den Namen »xy-book« hört? Oder irgendwas mit »face« im Namen? Schlechte Idee, denn Facebook beansprucht etliche Wörter exklusiv:

You will not use our copyrights or trademarks (including Facebook, the Facebook, and F Logos, FB, Face, Poke, Book, and Wall), or any confusingly similar marks, except as expressly permitted by our Brand Usage Guidelines or with our prior written consent.

Facebook besitzt mehr als 70 Trademarks (Markenrechte) auf normale Wörter wie »face« oder »like« — »book« gehört noch nicht dazu, aber das spielt eh keine Rolle. Denn als Facebook-User hast du die Nutzungsbedingungen akzeptiert — inklusive aller Änderungen — und somit zugestimmt, dass du all jene Worte nicht benutzen wirst. Und Facebook ist nicht zimperlich mit Klagen: Die Reisesite Placebook wurde von Facebook zur Namensänderung gezwungen, und Teachbook, eine Site für Lehrer_innen, wird ebenfalls bedroht.

Es geht hier also nicht nur um absurde Formen von angeblichen Verstößen gegen das »geistige Eigentum«, sondern um ebenso absurde Formen des Abstrafens missliebiger Konkurrenz auf dem Wege des Vertragsrechts. [via]

Kapitalismuskritik in München

Logo des DGB BildungswerksEigentlich war das Seminar schon für letztes Jahr geplant, doch da musste es wegen schwerer Erkrankung meines Ko-Referenten kurzfristig abgesagt werden. In vier Wochen ist der Nachholtermin:

21. April 2012, 10 bis 18 Uhr
Tagesseminar „Kapitalismuskritik gut und schön – Aber was sind eure Alternativen?“
Tagesseminar des DGB Bildungswerk Bayern, mit Hermann Lueer und Christian Siefkes
im DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64

Hier der komplette Ankündigungstext: (mehr …)

Peer-Produktion und gesellschaftliche Transformation

Das Journal Critical Studies in Peer Production (CSPP) (inzwischen umgewandelt in Journal of Peer Production) lud mich ein, ein Diskussionspapier für die Ausgabe über Freie Software einzureichen. In diesen Papier versuche ich analytische Diskurs-Figuren herauszuarbeiten, wie sie in zehn Jahren der Forschung über Freie Software und commons-basierter Peer-Produktion im Oekonux-Projekt entwickelt wurden. Wie schon bei der englischen Version erscheint der Text in einer Serie von wöchentlichen Blogposts. Die einzelnen Diskurs-Figuren sind untereinander quer verlinkt. Anfangs werden die meisten Links »nach vorne« nicht funktionieren, was aber immer besser wird, je mehr Diskursfiguren erscheinen — also bitte etwas Geduld. Nun geht’s los mit dem Abstract, der Einführung, den Danksagungen und der verwendeten Literatur.

Zehn Diskursfiguren aus dem Oekonux-Projekt

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Die soziale Steuerung von Open Source (Teil 8)

[Letzter Teil des Interviews mit George Dafermos: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7]

Neal Gorenflo: Manche Leute behaupten, dass die FOSS-Community wenige originelle Produkte hervorbringt, sondern vor allem gut darin ist, freie Versionen von privatwirtschaftlich produzierten innovativen Produktion zu entwickeln. Wie siehst du das?

Das ist tatsächlich ein weit verbreiteter Irrtum. Manche glauben, dass FOSS-Techniken nur Reimplementierungen von in proprietären Programmen schon umgesetzten Funktionen sind. Dabei betrachten sie aber nur einige Projekte und übersehen, wie reichhaltig und vielseitig das FOSS-Ökosystem insgesamt ist. Dieses Vorurteil habe ich zum Beispiel von mehreren Akademiker_innen aus den Sozialwissenschaften gehört. Warum denken sie das? (mehr …)

Die soziale Steuerung von Open Source (Teil 7)

[Fortsetzung des Interviews mit George Dafermos: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6]

Neal Gorenflo: Auf welche Initiativen oder Veranstaltungen würdest du verweisen, um zu veranschaulichen, wie die soziale Produktion von Software die allgemeine Kultur beeinflusst? Das ist ein Thema, was David Bollier in Viral Spiral untersucht hat, aber mich interessiert, welche direkten Verbindungen du zwischen diesen Communities und anderen Lebensbereichen siehst.

Der Einfluss der peerproduzierten Software ist so weitreichend, dass es nahezu unmöglich ist, ihre breite kulturelle Wirkung nicht zu bemerken. Peerproduzierte Software war die wesentliche Inspirationsquelle, die Jakubowskis vorher erwähntes globales Dorf geprägt hat. Sie war ein Einfluss für das weltweite Netzwerk der unabhängigen Medienzentren Indymedia, die 1999 mit dem Ziel ins Leben gerufen wurden, die Aktionen der Antiglobalisierungsbewegung zu koordinieren. (mehr …)

Die soziale Steuerung von Open Source (Teil 6)

[Fortsetzung des Interviews mit George Dafermos: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5]

Neal Gorenflo: Was könnten ortsgebundene Communities, die nach einer Peer-Ökonomie streben, von den Communities lernen, die Software mittels Peer-Produktion herstellen? Welche Hindernisse siehst du bei der Übertragung der Online-Ökonomie in einen Offline-Kontext wie eine Stadt?

Die Communities der Peer-Produktion lehren uns, dass es unterschiedliche Wege gibt, menschliche Arbeit – und allgemeiner: menschliche Aktivitäten – zu organisieren. Peer-Produktion organisiert Enthusiasmus, nicht Gehorsam. Es zeigt sich, dass Manager_innen und Aufseher_innen nicht erforderlich sind. Auch wenn Hunderte von Personen teilnehmen, können diese in einem nicht-hierarchischen Rahmen koordiniert werden. In der Tat gibt es kaum ein Prinzip des traditionellen Business-Mangements, dem das lebende Beispiel der Peer-Produktions-Projekte nicht widerspricht.

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Was sind Commons? Infomaterial (nicht nur) für Schulen

Die Sparkassen unterhalten seit 1975 einen SchulService, um einen »Beitrag zur ökonomischen Grundbildung in den Schulen« zu leisten. Monatlich erscheinen Foliensätze samt Begleitmaterial für Lehrer_innen.

Im Dezember 2011 lautete das Thema »Was sind Gemeingüter?« Sichtlich steckt viel Arbeit in dem Material. Das Ergebnis ist eine ansprechend geschriebene Kurzreise von der Güterklassifikation der klassischen Ökonomie, über Elinor Ostrom bis zur Wissensallmende und dem Urheberrecht. Auf nur zwei Seiten. Alle Achtung! Ganz aktuell ist das Material allerdings nicht. Insbesondere dem Begleitmaterial (PDF) ist anzumerken, dass die Commons vor allem durch die verstaubte Brille des homo oeconomicus betrachtet werden.

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