Monat: Dezember 2018

Von der Revolution zur Konstruktion – Transformationsdebatte der Interventionistischen Linken

Es ist nur zu begrüßen, dass die Interventionistische Linke (IL) auf ihrem Debattenblog eine Diskussion über Transformation begonnen hat. Im ersten Beitrag geht es um einen sukzessiven Aufbau von Gegenmacht, insgesamt ein sehr lesenswerter Text und hilft sicher die IL besser zu verstehen :). Der zweite Beitrag spricht sich gegen den reformistischen, schrittförmigen Einschlag des ersten Textes aus und betont die Notwendigkeit der Revolution. Für den dritten Beitrag wurde ich angefragt und ich hab versucht kurz und knapp darzulegen, weshalb der Konstruktionsprozess im Mittelpunkt der Transformationsdebatte sein sollte und wo wir hier weiterdenken könnten.

Kollektive Verfügung über symbolische und soziale Lebensbedingungen

Die Herstellung unserer gesellschaftlichen Lebensbedingungen geschieht nicht nur materiell, sondern ebenso symbolisch und sozial. In einer Inklusionsgesellschaft verfügen wir somit auch über unseren sozialen und symbolischen Bedingungen kollektiv. Dieser Text versucht diese Bedeutung kollektiver Verfügung etwas weiter zu denken.

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Haben und Teilhaben

Streifzuege 74[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Menschen sichern ihre Existenz, indem sie ihre Lebensbedingungen herstellen. Sie tun dies jedoch in der Regel nicht ad hoc, also wenn sie aktuell etwas brauchen, sondern vorsorgend für den Fall, etwas in der Zukunft brauchen zu können. Wer etwas braucht, greift auf mehr oder weniger lange zuvor Produziertes zurück. Doch wem gehört dies Produzierte, wer verfügt darüber? Damit ist die Frage des Habens und des Teilhabens aufgeworfen.

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Commonsverbünde als Transformationsmodell

Download als PDF: Commonsverbünde als Transformationsmodell

Die Abbildung ist als logische und nicht geografisch-räumliche Darstellung zu verstehen.

Produktionsstätten

Kapitalistische Unternehmen funktionieren nach wohl bekannten Regeln und Strukturen. Letztendlich dient die hier stattfindende Produktion von Waren der Profitmaximierung nach der Formel G – W – G‘. Dabei koordinieren sich die Unternehmen vermittelt durch Angebot und Nachfrage am Markt und kalkulieren die Produktion im Voraus, um dann hoffentlich auch den entsprechenden Absatz und Gewinn realisieren zu können.

Commons-Projekte realisieren sich ausschließlich in der commonistischen Sphäre durch Commoning-Prozesse. Ziel ist hier nicht die Profitgenerierung, sondern die Bedürfnisbefriedigung nach der Formel B- – C – B+, weshalb hier auch kein Geld zirkuliert. Produziert wird hier nur zum tatsächlichen Bedarf, der aus der Summe von Einzelbedürfnissen entsteht und vom Meta-Commons mit allen zur Verfügung stehenden Ermöglichungen zur Bedürfnisbefriedigung vermittelt wird.

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Anarchosyndikalistische Gewerkschaften als Keimform?

Holger Marcks beschäftigt sich in seinem Artikel mit der Frage wie eine befreite Gesellschaft aufgebaut werden kann. Er argumentiert für die Bedeutung anarchosyndikalistischer Gewerkschaften, welche auf einer Mesoebene die Menschen organisieren können. Kritisch setzt er sich mit unserem Buch „Kapitalismus aufheben“ auseinander und auch mit Bini Adamczaks Vorstellungen, welche er einen „magischen Kommunismus“ vorwirft, der Pfadabhängigkeiten nicht achtet. Sicher kritikabel, aber einige spannende Gedanken :).