[alle Texte der Broschüre „ich tausch nicht mehr – ich will mein Leben zurück“]
Die neue Diskussion um Commons greift auf Verständnisse zurück, die unserem Eigentumsbegriff vorhergingen – und macht diese für gesamtgesellschaftliche Visionen einer Zukunft solidarischen Wirtschaftens fruchtbar. Commons ist zunächst das englische Wort für Allmende – im Deutschen ist da das Bild der Wiese im mittelalterlichen Dorf im Kopf. Tatsächlich gehörten damals sämtliche Ländereien den Dorfgemeinschaften; Privateigentum an Grund und Boden war unüblich. Diese Flächen wurden zu Beginn der Neuzeit von den Herrschern angeeignet, was durch die damit verbundene Trennung der Menschen von ihren Lebensgrundlagen zur ‚Freisetzung‘ des Industrieproletariats führte.[1]
Doch was Commons sind, ist letztlich eine Frage dessen, was wir normal finden. Das gilt für die ‚natürlichen Commons‘: Noch finden wir es weitgehend normal, in Gewässern baden zu können – in Brandenburg beispielsweise aber droht den Seen die Privatisierung; beim Wandlitzsee ist es schon geschehen. Die Folge: Anleger_innen kann mit einem Zaun der Zugang zum Wasser versperrt werden, Stegbesitzer_innen müssen plötzlich Pachtgebühren aufbringen, eine Gemeinde muss für eine Badestelle mit Rutsche sogar 50.000 Euro im Jahr an den Eigentümer zahlen.
„wie viel die Erde produzieren muss für einen Dollar Gewinn unseres Unternehmens”