Monat: Mai 2020

Bedürfnisse in der commonistischen Transformation

Bedürfnisse als Kern commonistischer Theorie

Bedürfnisse und die eigenen Gefühle als Zugang zu diesen Bedürfnissen scheinen zentral zu sein in den utopischen Entwürfen zu Commonismus. Die eigenen Bedürfnisse in Vermittlung mit den Bedürfnissen anderer sollen das bestimmende Element sein, nach dem eine zukünftige, gesellschaftliche (Re-)Produktion organisiert wird. Und auch in einem kritisch-psychologischen Workshop mit dem Titel „Commoning Our Selves“ hieß es, dass die Essenz emanzipatorischer Gruppenreflexion im Wesentlichen das „ernst nehmen der eigenen Bedürfnisse“ sei.

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Von Solidarischer Imkerei, Betriebsbesetzungen und Transformation

Was wir aus der Praxis einer Solidarischen Imkerei und den Versuchen von Betriebsbesetzungen in Krisenzeiten über Transformationsstrategien lernen können.

Eigentlich sollte dieser Text lediglich eine Praxisreflexion unserer mehrjährigen Versuche werden, eine Imkerei solidarisch d.h. commonistisch zu organisieren. Im Schreiben knüpften die Herausforderungen, die uns dabei begegneten, dann aber an die allgemeineren Debatten rund um die Transformationen hin zu einer commonistischen Gesellschaft an, die wir im Umfeld des Keimform-Blogs und des Commons-Instituts führen. In diesem Sinne ist dieser Text aus meiner Perspektive ein gutes Beispiel dafür, wie die Reflexion der eigenen Commons-Praxis und die Abstrahierung bzw. Verallgemeinerung der dabei auftretenden Herausforderungen für eine allgemeinere Transformation-Theorie erkenntnisleitend sein können. Aber beginnen wir von vorn.

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Warum die Kopplung von Geben und Nehmen aufhören muss

[Erschienen bei Telepolis]

Corona zeigt uns die Verrücktheit unserer gesellschaftlichen Organisation. Und wie wir uns damit buchstäblich um unsere Existenz bringen

Wir halten Tauschen für eine der natürlichsten Sachen der Welt. Ist es aber nicht. Tauschen koppelt Geben und Nehmen aneinander. Du kriegst nur was, wenn du auch was gibst. In modern: Lege Geld auf den Tisch und du bekommst das Begehrte. Oder umgekehrt: Hier ist mein Geld, jetzt gib es mir. Das ist der Kern dessen, was wir als Marktwirtschaft kennen. Ist doch natürlich, oder? Tausch gibt es doch schon ewig? Geld ist eine tolle Erfindung zur Vereinfachung des Tausches? Markt ist eine Errungenschaft? Und überhaupt: Was soll daran schlimm sein? Schauen wir hin, was wir von Corona lernen können.

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„Entkommerzialisierung durch Commoning“ – ein 12-minütiger Podcast-Beitrag

Im Rahmen des Podcasts „Reflekta“ rund um Suffizienz wurden wir, Marcus Meindel und ich angefragt, einen Beitrag zu machen: Entkommerzialisierung durch Commoning. Zu hören u.a. auf Spotify, sowie auf der IPU Website (Initiative Psychologie im Umweltschutz) und dauert 12 Minuten.
Siehe: https://open.spotify.com/episode/49gH3JjfbJEaX77FlkGmGF?si=-QfY7tt_TQa0g1-b_fKNUg oder hier: https://ipu-ev.de/reflekta/

Commons, Gemeinwohl, Demokratisierung – NOW!

NOW steht für Netzwerk Ökonomischer Wandel und ist ein Bündnis von Personen aus alternativen Bewegungen der Commons, Degrowth, Gemeinwohl-Ökonomie, Kollaborativ-Ökonomie, Solidarischer Ökonomie und Tauschlogikfreiheit. Das ist ein wirklich breites Spektrum. Ein Positionspapier, das sich dementsprechend inhaltlich ebenso breit liest, formuliert drei Ziele: Commons voranbringen, Märkte vergemeinwohlen und Staat demokratisieren. Die Initiator*innen verstehen ihren Aufschlag als Start für eine umfassende Debatte über notwendige Änderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Um den Commons.Blog zu zitieren: „Eines klar: weder Markt noch Staat können so weitermachen wie bisher.“

Fehlende Allgemeinheit?

Man freut sich ja immer über gute Kritik, und eine hat die Redaktion des Teichoskopie geschrieben. Sie treten für Räte vs. Commonismus ein. Hier der ganze Text. Und hier ein Ausschnitt: „Die positive Bestimmung eines Common wäre hingegen, dass die Individuen an der Verfügung über es teilhaben, nicht über es als eine einzelne Sache, aber über das Gesamtprodukt, dessen Teil jedes Common ist, wenn das Common die Elementarform des Commonismus ist. Über die Verwendung der Commons entscheidet also die Gesamtheit der
Individuen, richtiger noch: die Allgemeinheit. Dazu bedarf es einer sie zusammenfassenden Verwaltungsstruktur. Dass die sich einfach so aus dem Netz von Commons „emergent“ ergebe, wie die Autoren behaupten, klingt wie der Glaube an die „invisible hand“ von Smith. Und nur ihre Gleichsetzung von Zentralismus und Dirigismus verleitet sie offenbar zu diesem Glauben. Aber eine gewisse Zentralisierung ist notwendig, und das bedeutet nicht automatisch, dass die Koodinationsstellen oder -commons Befehlsgewalt haben.“

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Utopie und mentale Selbstverteidigung

Das WUMS!-Kollektiv hat sich der „mentalen Selbstverteidigung“ für Aktivist*innen verschrieben. WUMS steht für Werkstatt für Utopie und mentale Selbstverteidigung. Das Kollektiv möchte einen kollektiven Raum für Wissens- und Erfahrungsaustausch rund um radikale Selbstfürsorge in Zeiten von Pandemie und Krise schaffen. Für den ersten Podcast hat die Gruppe eine Umfrage mit zwei Fragen durchgeführt: „Was von dem gegenwärtigen Ausnahmezustand tut uns und der Welt so gut, dass es auch gerne nach dem Ende der Krise bleiben darf? Was tut ihr euch und anderen gerade Gutes?“ Die Antworten wurden per Telegram- und Signal-Messenger eingesammelt und zum Podcast zusammengeschnitten – sehr schön!

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