Kategorie: Commons

Dimensions of Planning in Commonism – Presentation

My presentation at the first conference of the International Network of Democratic Economic Planning (INDEP) is available (DE and EN downloads below).

Downloads:

  • Audio (deutsch, 1:15h): OGG, MP3
  • Audio (english, 0:20h): OGG, MP3
  • Manuscript (english): PDF

Dimensions of Planning in Commonism

The first conference of the International Network of Democratic Economic Planning (INDEP) will be held during a bigger conference, the SASE (Society for the Advancement of Socio-Economics) 2025: online on July 3rd and in person in Montréal, Québec, from July 9th to July 12th. The conference will feature 14 panels and 39 presenters. The title of INDEP’s conference is Democratic Economic Planning for the Real World, you can find the conference schedule on INDEP’s website.

I will present my ideas on the Dimensions of Planning in Commonism during the online part of the INDEP conference on thursday, July 3rd at 4 pm (CEST). Although I cannot attend the in-person conference in Canada, the advantage for others is that the virtual talks are open to the public. To receive the Zoom link, please register here.


Buchprojekt zum Thema Inklusionslogik

Das Buch von Stefan und Simon, ›Kapitalismus aufheben‹, hat mich dazu inspiriert, das darin eingeführte Konzept der ›Inklusionslogik‹ näher zu untersuchen und selbst ein Buch darüber zu schreiben. Die Veröffentlichung erfolgt nach und nach über meinen Blog, inklusionslogik.de. Geplant ist folgende Gliederung:

  1. Inklu-Potenzial
  2. Das Exklu-System
  3. Menschenbild
  4. Inklusionslinien, Exklusionslinien und der Ursprung des Systems
  5. Kommunikation
  6. Globale Herausforderungen und Transformation
  7. Besitz statt Eigentum
  8. Verbindungen und Bedürfnisse
  9. Freiheit und Macht
  10. Transpersonalität
  11. Sphärentrennung, Care und Intercare
  12. Wipro (Produktion des Wissens)
  13. Verbindungen II
  14. Commons und Kommunen
  15. Lust und Notwendigkeit
  16. Eine neue Vision Künstlicher Intelligenz

Kurze Zusammenfassungen aller Kapitel gibt es hier. An dieser Stelle folgt nun ein Überblick zum Inhalt des gesamten Buchs:

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Wie organisiert die Degrowth-Bewegung ein zukünftiges Wirtschaftssystem?

Ein Plädoyer für die Spezifizierung von Utopie und Transformationstheorie

Es gibt viele akademische und aktivistische Bewegungen, die den Kapitalismus kritisieren und überwinden wollen. Eine Strömung ist die Degrowth-Bewegung (wörtlich übersetzt ungefähr ‚ent-wachsen‘). Der Kern von Degrowth ist die Einsicht, dass unser aktuelles Wirtschaftsmodell, das Wirtschaftswachstum und privaten Gewinn über alle anderen politischen Ziele stellt, keine zukunftsfähige Art des Zusammenlebens ist. Dabei spricht sich Degrowth nicht einfach für ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung, also eine Rezession, aus, sondern für eine fundamentale Veränderung unserer Wirtschafts- und Lebensweisen. Eine Überwindung des Kapitalismus sowie die Verringerung des Materialverbrauchs unserer Gesellschaften sind dabei zentral. Konkrete alternative Zukunftsvisionen der Degrowth-Bewegung sind vielfältig: Mehr Freizeit für alle, die Achtung planetarer Grenzen, das Wiederaufleben-Lassen von Gemeinschaften, und der Ausbau deliberativer Demokratie. Das sind nur einige der politischen Maßnahmen, die in einer Studie aus dem Jahr 2022 als gemeinsame Forderungen der Degrowth-Vertreter*innen ausgemacht wurden (Fitzpatrick et al., 2022).

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Wie funktionieren CSX-Regionen?

Gunter Kramp und Simon Scholl haben sich am 02.03.2025 während der Solawi-Netzwerktagung in Tübingen getroffen und für 1 Std. zum intensiven Austausch über “Wie funktioniert eine CSX-Region” zurückgezogen.  Dabei ging es darum Gedanken die in den Texten zu Commons Verbünden hier bereits von Gunter und anderen ausgeführt wurden auf die konkreten Praxisberatungsprojekte an denen Simon beteiligt ist zu beziehen.
Die früheren Texte sind hier nachzulesen:
https://keimform.de/2022/commons-verbuende-diskussion/
https://keimform.de/2021/commonsverbuende-zweiter-anlauf/
https://keimform.de/2016/commonsverbuende/
Das Gespräch wurde von der KI App https://memoro.ai/ aufgezeichnet und automatisch transkribiert. Wie sich zeigte war aber noch einige Nachbearbeitung erforderlich. Sicher aber auch nicht mehr als wenn jemand versucht hätte alles direkt mitzuschreiben. Das Gespräch hatte dabei deutlich mehr Tiefe und Schlüssigkeit, als die von der KI generierten zusammenfassenden Texte, die nur das Niveau eines “mäßigen, etwas “laberigen“ Schulaufsatzes ohne wirkliche Sachkenntnis hatten. Daher findet ihr hier von Menschen und nicht KI leicht verbessert das Originalgespräch.

Simon:
Gunter, in unserem Gespräch soll es um die konkrete Vision gehen, eine sogenannte “Solidarregion” bzw. “CSX-Region” zu entwickeln. Dabei geht es im Kern darum, die CSX-Grundprinzipien der sog. “Gemeinschaftsgetragenen Wirtschaftsweise” (wie wir sie in bereits 600 Betrieben der Solidarischen Landwirtschaft und einigen CSX-Initiativen in der Praxis erproben) erstens auf noch weitere Grundversorgungsbereiche zu übertragen und diese dann im lokalen, beziehungsweise regionalen Wertschöpfungsraum miteinander in Verbindung zu bringen, um so dann eine “Gemeinschaftsgetragene Grundversorgungsregion” zu entwickeln, die resilient und solidarisch ist, den Menschen und dem Gemeinwohl dient.

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Einladende Kooperation

Commonismus als gesamtgesellschaftliche Alternative. Eine Replik auf die Thesen von Meinhard Creydt

Erschienen in: junge Welt, 29.01.2025

Von Stefan Meretz und Simon Sutterlütti

Am 28. November 2024 veröffentlichte Meinhard Creydt in der jungen Welt den Essay »Keine Alternative« zu Commons und Commonismus. Der Text beginnt vielversprechend damit, dass Commons die Elementarform des Commonismus sein können, so wie die Ware die Elementarform des Kapitalismus ist. Doch die Betonung liegt hier auf »können«, im Gegensatz zum Kapitalismus gibt es kein ausgeformtes System des Commonismus. Folglich auch keine Elementarform Commons, denn nur in der vollen Ausfaltung stellen sich die entsprechenden Verhältnisse von Element und System ein. Vor einem Commonismus haben die Commons bestenfalls Keimformcharakter, tragen also zwar die Möglichkeit der Verallgemeinerung in sich, bewegen sich jedoch unter realkapitalistischen Bedingungen in einer ihnen feindlichen Umwelt. Das berücksichtigt der Autor nicht, er schließt umstandslos von widerspruchsvollen Real-Commons auf den potentiellen Commonismus.

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Nikolas Kichler, Sigrun Preissing: Von der Marktabhängigkeit zum Commoning: das Potential der Vergesellschaftung

Wenn Governance, Naturverbunden Sein und das Grundbedürfnis Wohnen zusammenkommen

Abstract: Im Beitrag wird mit einer Analyse des strukturellen Dilemmas zwischen Markt und Staat im Bereich der Wohnraumversorgung und den damit verknüpften ökologischen Folgen begonnen. Dabei werden die negativen Auswirkungen der Privatisierung öffentlicher Wohnungen in Deutschland seit den 1990er-Jahren auf bezahlbaren Wohnraum und soziale Gerechtigkeit dargelegt.

Anschließend wird die Bürgerinitiative »Deutsche Wohnen & Co enteignen« in Berlin als wegweisendes Beispiel für die Vergesellschaftung großer Wohnungsunternehmen vorgestellt. Diese Initiative kämpft auf Grundlage von Artikel 15 des Grundgesetzes gegen die Profitorientierung des »Marktstaats« im Bereich Wohnen und erlangte im Jahr 2021 vor allem durch einen erfolgreichen Volksentscheid große Aufmerksamkeit. Ihr Konzept sieht vor, die Verwaltung der vergesellschafteten Wohnungen künftig über Anstalten öffentlichen Rechts zu organisieren.

Die Autor*innen bringen für die Gestaltung dieser neuen Strukturen Erfahrungen aus unterschiedlichen Commons-Projekten im deutschsprachigen Raum ein. Werden diese miteinbezogen, könnte die Anstalt öffentlichen Rechts in eine Public-Commons-Partnership münden und einen grundlegenden Paradigmenwechsel in der Daseinsfürsorge einläuten.

Im Weiteren wird das große Potenzial, das sich hinter Commoning verbirgt, anhand der Projekte Neustart Schweiz (Zürich), Haus des Wandels (Ostbrandenburg), vivihouse (Wien) und Inseln mit Hafen (Tübingen) aufgezeigt. Alle vorgestellten Projekte setzen auf die aktive Teilhabe der Beteiligten an Entscheidungsprozessen und auf fürsorgendes Wirtschaften. Sie reduzieren ökologische Zerstörung und fördern ökologische Nachhaltigkeit.

Im Resümee wird schließlich das Potenzial der Vergesellschaftung von Wohnraum herausgearbeitet: Sie könnte als Instrument dienen, die Rolle des Staats grundsätzlich neu zu denken – weg vom Marktstaat hin zu einem »Partnerstaat«. Ein Staat, der bedürfnisorientierte, fürsorgende Strukturen in Kooperation mit Bürger*innen ermöglicht und sich für eine fairere, lebendigere, aber auch wehrhaftere Gesellschaft einsetzt.

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Tilman Wendelin Alder: Ein Gespräch über Organizing bei DWE auf dem Weg zur Vergesellschaftung

Abstract: Dies ist ein Gespräch unter Kampagnenteilnehmenden von »Deutsche Wohnen & Co enteignen« (DWE) mit der Ausgangsfrage, inwiefern die Organizing-Methoden von DWE bereits das umsetzen, was mit der Vergesellschaftungsidee angestrebt wird. Sind sie der Anfang und die Voraussetzung? Colleen, Leonie, Lukas, Tanja und Tilman sprechen über den Basisaufbau im Kiez sowie in einzelnen Siedlungen und die damit zusammenhängenden Herausforderungen wie die Einbindung von Migrant*innen, Sprachgerechtigkeit, demokratische Teilhabe, Klimagerechtigkeit und Mitbestimmung. Es wird betont, dass diese Themen nicht auf einen ungewissen Tag danach verschoben werden können, sondern dass es Synergien braucht und das Vernetzung und die Organisierung eine Grundlage schaffen, um langfristige politische Veränderungen zu bewirken.

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Annette Schlemm: »Das ändert alles…«

Klassenkampf im Klima-Umbruch

Abstract: Nach den für die Bäuer:innen verlorenen Aufständen bis 1525 galt die Losung »Die Enkel fechtens besser aus«. Diese Losung gilt nicht mehr in der früheren Weise, denn bis zur Lebenszeit unserer Enkel werden sich die Grundlagen des Lebens und damit auch aller Kämpfe massiv verändern. Die Ausbeutung der Lohnarbeit und die Unterdrückung menschlicher Würde waren seit jeher auch mit einer Plünderung anderer natürlicher Quellen des Lebens, wie der Wälder und des fruchtbaren Bodens, verbunden. Diese Quellen sind mittlerweile so erschöpft, dass das Überleben vieler Pflanzen- und Tierarten und damit auch das Überleben vieler Menschen auf dem Spiel steht. Nicht nur die Abschöpfung des Mehrprodukts muss den herrschenden Klassen, d.h. derzeit denen, die das Kapital besitzen und Arbeitskraft kaufen (und ausbeuten), verwehrt werden, sondern auch die Durchsetzung ihrer Entscheidungen über unsere Lebensgrundlagen nach ihren Zwecken und mit den von ihnen vorgegebenen Methoden. Die Vergesellschaftung ist ein wesentlicher Schritt in diese Richtung.

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Jonna Klick, Noa Klee, Indigo Drau: Die Welt vergesellschaften

Warum Vergesellschaftung noch mehr infrage stellen muss als nur die Eigentumsverhältnisse in einzelnen Sektoren

Abstract: Die Vergesellschaftung einzelner Bereiche reicht nicht aus, um die sozialen und ökologischen Probleme unserer Zeit zu lösen – wie an den Bei-spielen Wohnraum und Energie exemplarisch gezeigt wird. Vergesellschaftung kann ihr Potenzial nicht entfalten, solange die kapitalistische Totalität, die die gesellschaftlichen Beziehungen über Geld organisiert, fortbesteht. Stattdessen braucht es eine Vergesellschaftung der ganzen Welt, also aller Bereiche gesellschaftlicher Reproduktion, mit der die gesamtgesellschaftliche Vermittlung geändert wird – weg vom Geld hin zu bedürfnisorientierter gesellschaftlicher Selbstorganisation bzw. Commoning. Eine solche Vergesellschaftung ist mit dem Staat nicht zu machen, da er abhängig von einer funktionierenden Kapitalakkumulation ist und deshalb ein Interesse an ihrer Aufrechterhaltung hat. Dies stellt Bewegungen für Vergesellschaftung vor die Herausforderung, einerseits reale Handlungsspielräume (auch über den Staat) zu nutzen, andererseits aber die Perspektive eines Bruchs mit Staat und Kapitalismus zu entwickeln.

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