Kategorie: Commons

Eine Erde für alle!!

Der neue Bericht an den Club of Rome fordert Gemeingüter in einer Wohlergehensökonomie

Es gibt einen neuen Bericht an den Club of Rome. Ja, das war das, was unter dem Titel „Grenzen des Wachstums“ vor genau 50 Jahren zwar berühmt wurde, aber keine Abkehr vom „Business as usual“ erreichen konnte. Nach 20, 30 und auch nach 40 Jahren gab es jeweils neue Versionen, bei denen die Annahmen über die Ressourcenverfügbarkeit und neues Wissen über die Gefahr des Klima-Umbruchs eingearbeitet wurden. Die natürlichen Lebensgrundlagen schwinden, soziale Stabilität geht verloren, die Krisen schaukeln sich auf…

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Warum wir eine Bewegung für die Vergesellschaftung des Energiesektors brauchen

Am kommenden Samstag, 27.8., findet in Köln eine Großdemonstration unter dem Motto „Enteignen statt Krise – eine klimagerechte Zukunft aufbauen“ statt. Gefordert wird die Enteignung von Stromkonzernen und die Vergesellschaftung der Energieproduktion. Die dazugehörige Kampagne „RWE und Co enteignen“ greift damit die Forderung nach Vergesellschaftung, die durch die Berliner Kampagne „Deutsche Wohnen und Co enteignen“ (DWE) populär geworden ist, auf und wendet sie auf den Energiesektor an. Beiden Kampagnen geht es bei Vergesellschaftung nicht um eine reine Verstaatlichung, sondern um ein Modell, bei dem Konsument*innen (Mieter*innen bzw. Energieverbraucher*innen) und Produzent*innen (Angestellte von Wohnungs- bzw. Energieunternehmen) sowie weitere Betroffene und Vertreter*innen der Allgemeinheit gemeinsam durch Formen basisdemokratischer Selbstorganisation über den Wohnraum bzw. die Energieproduktion verfügen. Es geht also letztlich in Richtung Commons.

Die Forderung nach Vergesellschaftung des Energiesektors ist damit eine linke und emanzipatorische Antwort auf zwei sich derzeit zuspitzenden Krisen: Die Klimakrise und die Energiepreiskrise. Sie könnte deshalb eine gemeinsame Perspektive für Proteste und Bewegungen sein, die sich um diese beiden Fragen drehen, und zugleich ein Schritt in Richtung einer revolutionären Transformation zur Überwindung des Kapitalismus.

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Chronos & Kairos – unite!

Auf Einladung der Gesprächsrunde „Solawi & Gesellschaftliche Transformation“ des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft habe ich einen Vortrag mit dem unscheinbaren Titel „Mit Solawis die Gesellschaft ändern“ gehalten. Der Vortrag wurde aufgezeichnet: Ihr könnt ihn HIER anschauen und anhören, und HIER gibt es die verdichteten Folien (im Vortrag habe ich die Seiten schrittweise aufgeblättert).

Ich habe die Gelegenheit genutzt, ein paar grundsätzliche Überlegungen zur gesellschaftlichen Transformation vorzustellen, die keineswegs alleine auf meinem Mist gewachsen sind, sondern in vielen Zusammenhängen entwickelt wurden (explizit nennen möchte ich die AG „Verschränkung von Commons und Sozialen Bewegungen“ der Assoziation Kritik, Utopie und Transformation).

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Commons Verbünde Diskussion

zwischen Jan Hendrik Cropp und Gunter Kramp

Jan Hendrik Cropp hat den Text Commons Verbünde zweiter Anlauf mit einem so gehaltvollen Kommentar versehen, dass es eine intensivere Auseinandersetzung damit brauchte. Deshalb gab es im Rahmen des Commons-Institut-Frühjahrstreffens vom 5-8.5.22 eine Diskussionsrunde dazu, an der Jan auch online beteiligt war. Basierend auf dem Protokoll dieser Diskussion und zusätzlichen Gedanken von mir ist nun dieser Text entstanden, indem ich aus dem Kommentar von Jan eine schriftliche Diskussion gemacht habe.

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Veranstaltung: Gesellschaft nach dem Geld Werkstattgespräch (online, 14.5. 10 Uhr)

Wie üblich bin ich wieder zu spät mit meinen Veranstaltungsankündigungen, aber hier vielleicht mal ganz nett ne Möglichkeit zu unserem Forschungsprojekt Gesellschaft nach dem Geld mehr zu hören und zu diskutieren, indem wir versuchen den Commonismus mathematisch ‚agentenbasiert‘ zu simulieren. Geht auch noch um Transformation. Kommt gerne rum.

Link zur Teilnahme in Zoom: https://us02web.zoom.us/j/85860293095

Link zum öffentlichen Stream: https://www.youtube.com/channel/UC5lPyjl6_46Tt1Fm7hbYbjA

Und noch die Ankündigung: Seit 3 Jahren bauen wir nun schon eine Simulation wie eine „Gesellschaft ohne Geld“ funktionieren könnte. Der Workshop stellt zuerst Forschungsprojekt, Schwierigkeiten und Ergebnisse vor, um dann in einem zweiten Teil noch einmal tiefer in Fragen der gesellschaftlichen Transformation einzutauchen: Welche Potentiale und Hindernisse gibt es hier? Welche Bedeutung haben Keimformen, soziale Bewegungen und Parlamente? Wie gehen wir mit dem Zeitdruck der Klimakrise um? Wie kann ich persönlich beitragen und mitwirken?

Simon Sutterlütti ist Soziologe und Utopieforscher, lebt in Göttingen und bloggt auf https://keimform.de/author/simon . Simon Sutterlüttis Vorträge in Kooperation mit Emanzipation & Frieden http://emafrie.de und Fridays for Future Stuttgart https://www.facebook.com/fridaysforfuturestuttgart .

Sortierungen zum Tausch

[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Es ist gar nicht so einfach, eine scheinbar klare Sache wie den Tausch zu bestimmen. Franz Schandl hat vor 23 Jahren einen Entwurf einer Metakritik des Tauschs veröffentlicht, dem eigentlich ein weiterer, systematisch ausgearbeiteter Text folgen sollte. Dazu kam es nie, doch wie beim Handwerkeln, gilt auch hier: Provisorien halten am längsten. So wird beim Wikipedia-Artikel zum Lemma Tausch auf diesen Aufsatz verwiesen – neben Sohn-Rethels Warenform und Denkform, nicht die schlechteste Nachbarschaft. Mit der folgenden Sortierung möchte ich vorschlagen, die Kategorien doch etwas anders zu fassen, als dies in der Metakritik geschah (alle folgenden Zitate daraus).

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Lokalisierung des Gemeinsamen

In seinem Buch ‚Wasser als Gemeinsames‚ beschreibt Johannes Euler, dass etwas dann zu einem Commons wird, wenn es „eine soziale Form annimmt, die bestimmt ist durch die freiwillig und inklusiv selbstorganisierte Versorgung und Vermittlung von auf die Befriedigung von Bedürfnissen abzielenden Peers.“ Sprich: Ein Commons kann alles sein, wenn die Verwendung nur durch Commoning bestimmt wird. Das ist eine gute und wichtige Definition von Commons, genauso wie die im Zitat enthaltenen sieben Dimensionen Commoning wirklich schön beschreiben.

Wird sich aber näher damit beschäftigt, wie ein Commons praktisch organisiert werden kann, gerät die Definition an ihre Grenzen. Was ich folgend vorstellen möchte, ist ein Versuch von mir, dieses Commons zu lokalisieren, um darum stattfindende Auseinandersetzungen besser fassen zu können. Ich denke, dass dieser Schritt notwendig ist, um bestimmte Prozesse zur Organisation von Commons besser unterstützen zu können.

Das Thema wird für viele nicht relevant sein, aber wenn der eine oder die andere das Gefühl hat, das ginge sie etwas an und er oder sie hat Gedanken dazu, würde ich mich freuen diese Gedanken zu hören.

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Defense of post-wage Commonism

1. My Critic of wage-based Cyber-Socialism
2. Dapprich’s Response to an Ultra-leftist Critique of Cybersocialism
3. My Defense of post-wage Commonism

As I stated in my first article I enjoy discussing with wage-socialists and although my main argument against wage-socialism – that the domination of exchange value over use value persists and therefore efficient planning must fail – isn’t addressed, Dapprich presents other important arguments. In the first article I criticized Dapprich’s “class-centered understanding of Marx” and I think this lies at the heart of our different approaches to socialism/communism. I don’t criticize wage-socialism and real socialism primarily for its exploitation of workers, that “workers are […] robbed of both their time and the fruits of their labour“. Exploitation exists in wage-socialism and workers still lack(ed) the access to the means of production, but the distribution of goods is far more equal than in capitalism. My argument is that forcing people to work via wages (be it in tokens or money) makes wage-socialism very akin to capitalism. They share a similar socialization of humans as consumption-driven and work-averse, a similar organization of work places, ongoing privatization of care work and ongoing opposition between individual and enterprise interests and general interest. Finally, this opposition of individual and general interest doesn’t allow what is so dearly important to Dapprich and other plan economists: efficient, ecological planning. Exchange value dominates use value. This creates wrong and harmful material incentives that the state can only partially compensate. This argument Dapprich didn’t address. My response will discuss exploitation and class within wage-socialism, the wage and post-wage planning and discuss Dapprich’s different understanding of productive needs. 

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Silke Helfrich: Muster des Commonings

Im Frühjahr ’21 haben Silke und ich eine Einführung zum Commoning für die GWÖ-Jugend gehalten. Mein Teil ging um ‚Commons als soziale Form‘ nach Johannes Euler und Silke hat ihre Muster vorgestellt. Der Vortrag ist sehr visuell und nachdem ich die Struktur und das Design vorbereitet habe, haben wir das zusammen überarbeitet, bis es sich für Silke richtig angefühlt hat. Da wir sowieso dachten, das noch öfter zu halten, haben wir keinen Audio-Mitschnitt angefertigt. Was natürlich eine fatale Entscheidung war. Nach ihrem Unfall konnte mit Hilfe der Veranstaltenden allerdings ein privater Mitschnitt ausfindig gemacht werden und dem allein ist es zu verdanken, dass der Vortrag erhalten geblieben ist.

Links: peertube / youtube

Open-Source-Hardware – update

Wir haben hier im Blog schon lange nicht mehr (zuletzt: [1], [2], [3], [4], [5]) über offene Hardware geschrieben. Dabei hat sich einiges getan, so viel, dass sogar populäre Medien darauf aufmerksam werden. Als Beispiel sei der Spiegel der Computerzeitschriften genannt, die c’t. In der Ausgabe 1/22 hat sie dem Thema einen Schwerpunkt gewidmet (vgl. „Hintergrund“). Leider sind die meisten der Artikel nicht offen lesbar (Minuspunkt, liebe c’t, bei dem Thema), der Artikel um den es mir hier geht, ausnahmsweise schon: „Technik gut beschreiben“.

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