Schlagwort: peer-economy

Anreize und Commons: Chance für eine zügige Transformation?

Commoning als Baum, der die Marktwirtschaft verdrängt
Commons-Prinzipien könnten mit einer gewissen Wachstumsdynamik die Marktwirtschaft verdrängen

Ein Großteil der Menschheit würde vermutlich von einer Welt profitieren, in der Commoning die Marktwirtschaft weitgehend verdrängt. Dennoch scheint es schwierig zu sein, ein überzeugendes Konzept für einen zügigen Übergang zu einem solchen Gesellschaftsmodell zu beschreiben – rechtzeitig etwa für das Stoppen der globalen Erwärmung. Hilft vielleicht ein System aus behutsam ausgestalteten Anreizen?

Eine auf Commoning basierende Gesellschaft wäre höchstwahrscheinlich sozial gerechter und inklusiver als die Marktwirtschaft. Sie böte den Menschen Gelegenheit, selbstorganisiert und basisdemokratisch über die Produktion1 und die Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu entscheiden. Statt in die Taschen der Kapitaleigner – also in Dividenden und andere Profite – flößen Produktivitätsgewinne direkt in die Lebensqualität: in bessere Produkte und Technologien für einen geringeren Arbeitsbedarf.

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Freie Software und Commons

Titelbild „Navigationen“Digitale Ausnahme oder Beginn einer postkapitalistischen Produktionsweise?

[Artikel aus der Ausgabe 2/2016 der Zeitschrift Navigationen (S. 37–53). Die gesamte Ausgabe zum Thema „Medienwissenschaft und Kapitalismuskritik“ kann frei heruntergeladen werden.]

Zusammenfassung

Eben Moglen sieht mit der Freien Software das Ende des »geistigen Eigentums« heraufdämmern. Digital repräsentierbare Informationen widersetzen sich der Eigentumsform, weil sie frei kopierbar sind. Deshalb sieht Moglen in diesem »anarchistischen« Ansatz, bei dem jeder die Werke anderer nicht nur nutzen, sondern auch verbessern darf, die einzig angemessene Produktionsweise – allerdings nur für Informationsgüter. Yochai Benkler verallgemeinert den Ansatz zur »commons-based peer production« und identifiziert das zugrunde liegende, sehr alte gesellschaftliche Organisationsprinzip: die Commons. Jeremy Rifkin will nichts von einer Begrenzung auf die Informationssphäre wissen, sondern sagt den »kollaborativen Commons« eine große Zukunft voraus, in der sie den Kapitalismus Schritt für Schritt zurückdrängen, bis er in einer »hybriden Wirtschaft« nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Doch Benkler wie Rifkin gehen von einer problematischen Konzeption von »Grenzkosten« aus, die ihre Ergebnisse verzerrt. Warum die Commons trotzdem als Hoffnungsträger gelten können, wird in diesem Text gezeigt.

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Elevate Open Everything?

Das diesjährige Elevate-Festival in Graz findet vom 23.-27.10.2013 statt. Der Diskurs- und Filmbereich des Festivals steht unter dem Motto »Elevate Open Everything?« und soll die Widersprüchlichkeit der »Open-Bewegung« thematisieren. Ich werde an zwei Veranstaltungen beteiligt sein: Open Source Economy (Donnerstag, 24. Okt., 16:00-17:30, Forum Stadtpark) und Peer-Commons-Produktion (Freitag, 25.Okt., 9:30-12:30, Forum Stadtpark).

Commons Creating Peer Economy

Silke Helfrich (Klicken zum vergrößern)Silke Helfrich hat die Langfassung ihres Oya-Artikels »Commons fallen nicht vom Himmel« in vier Teilen auf dem CommonsBlog veröffentlicht. Unbedingt lesen! Und diskutieren, das mache ich unten. Hier zunächst die Links auf die vier Teile:

  1. Jedes Commons ist sozial
  2. Commons-Institutionen sind nur Hülle
  3. Commons brauchen Schutz. Jenseits von Open Access
  4. Commons Creating Peer Economy. Kristallisation einer enkeltauglichen Gesellschaft

Diskussion

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Die Peer-to-Peer-Ökonomie und eine neue commonsbasierte Zivilisation

[Beitrag aus dem Commons-Buch (Commons – Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat, Hg. Silke Helfrich/Heinrich-Böll-Stiftung); Lizenz: CC BY-SA.]

Michel Bauwens und Franco Iacomella

Die Peer-to-Peer-Vision (P2P) für Wirtschaft und Gesellschaft basiert nicht auf einem utopischen Ideal; sie besteht vielmehr in der Verallgemeinerung jener Formen von Peer-Produktion, Peer-Governance und Peer-Besitz, die derzeit schon im Entstehen sind.1 Die Vision einer neuen Zivilisation und eines neuen Wirtschaftssystems beginnt mit der Analyse der grundlegenden Fehler dessen, was ist. (mehr …)

Beyond Digital Plenty (2)

Journal of Peer Production[First part]

Building Blocks for Generalized Peer Production

If we consider at contemporary forms of peer production, we find that the used resources and means of production tend to be commons or distributed widely. For digital peer production, knowledge and information are the most important resources. They are generally treated as commons that everybody can use, share and improve. This philosophy is nicely expressed by the Wikimedia Foundation (2011), the organization running the Wikipedia and related wikis:

Imagine a world in which every single human being can freely share in the sum of all knowledge. That’s our commitment.

Open design (also called open hardware) is the kind of knowledge most important for producing physical things. (mehr …)

Elevate-Diskussion: Von der Ich-AG zur Peer Production?

Vor einem Monat habe ich auf dem Grazer Elevate-Festival an einer Diskussionsrunde zum Thema Von der Ich-AG zur Peer Production? Arbeit und Produktion im 21. Jahrhundert teilgenommen. Inzwischen gibt es die Videoaufzeichnung der Veranstaltung im Netz, die auch live im österreichischen „Offenen Kanal“ Okto.tv ausgestrahlt wurde:

Um die Peer-Produktion geht es erst im zweiten Teil der Diskussion, ungefähr ab Minute 1:11 (beginnend mit einem längeren Input von mir). (mehr …)

Elevate-Interview

Dieses Interview habe ich letzte Woche auf dem Elevate-Festival in Graz gegeben. Themen waren u.a. Peer-Produktion, Freie Software und andere Commons, Apple vs. Android), Crowdsourcing, Peer-Produktion und der Markt.

Elevate Interview Christian Siefkes vom Elevate Festival.

Weitere Videos mit Elevate-Teilnehmer/innen gibt es auf der Website des Festivals.

(Post-)Ökonomische Perspektiven im 21. Jahrhundert

Diesen Monat nehme ich mal wieder an zwei einer Veranstaltungen teil. Zunächst am kommenden Samstag, 15. Oktober an einem Workshop Ökonomische Perspektiven II – Utopien und Perspektiven des Bildungskollektiv Biko in Erfurt (siehe Kommentar):

15.10.2011 10–16 Uhr
im Jugendbüro filler, Schillerstr. 44, Erfurt

Ökonomische Perspektiven II – Utopien und Perspektiven

In Zeiten der Krise ist wieder Zeit für Analysen und Perspektiven. Wir wollen einen Teil der Ansätze, Ideen und Projekte, die in der letzten Zeit entwickelt bzw. populär wurden vorstellen und diskutieren. Bei der zweiten Veranstaltung geht es um ökonomische Utopien und Perspektiven. Mit der Peer-Ökonomie wird ein weiterer Ansatz vorgestellt sowie Beispiele und Ideen für praktische Umsetzungen gezeigt. Die angebotenen Modelle werden an ihren eigenen Ansprüchen gemessen.

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The Emergence of Benefit-driven Production

OKCon logoThe following paper was written for the Proceedings of the 6th Annual Open Knowledge Conference (OKCon 2011) which took place about a month before in Berlin. It is also available in PDF format.

Abstract

The free software and free culture movements have radically changed the ways of producing software and knowledge goods. In many cases, participation in such project is benefit-driven rather than profit-driven. Participants get involved in order to realize some practical or social benefit, not because of monetary gains. Another difference from market- and firm-based production is that peer production is non-hierarchical: people voluntarily cooperate as peers; there are no fixed employer/employee or client/contractor relationships. And peer production is based on commons: goods which are jointly developed and maintained by a community and which are shared according to community-defined rules.

Peer production is not just about producing knowledge: Hackerspaces and Fab Labs are the first forerunners of a commons-based production infrastructure. While commons-based peer production reaches beyond capitalism, the preconditions of its development are created by capitalism itself. The paradoxical relationship of capitalism to human labor leads to developments that might make the concept of labor (as we know it today) obsolete, and with it capitalism itself.

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