Autor: Stefan Meretz

Make Capitalism History

Out now: »Make Capitalism History. A Practical Framework for Utopia and the Transformation of Society« by Simon Sutterlütti & Stefan Meretz.

This open access book presents an alternative to capitalism and state socialism through the modelling of a post-market and post-state utopia based on an upscaling of the commons, feminist political economy and democratic and council-based planning approaches. It discusses the left’s need to explore non-capitalist modes of production, the inability of green or socialist market economies to produce real social and ecological change, and the need to look beyond traditional ideas of reform and revolution. The book discusses how a socio-economic organisation beyond money, wage labour, patriarchal division of work and centralised state planning may look like. It develops an approach to societal transformation based on seed forms of commons practices and social movements. This book will be relevant to activists, students and researchers interested in fundamental social change, political economy and feminist and Marxist economics.

Sorge

[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Mit dem Begriff Care wird eine lange verunsichtbarte Voraussetzung für die produktive Verwertung von Arbeitskraft in die Aufmerksamkeit geholt: die reproduktive Herstellung (Kinder), Wiederherstellung (Lohnarbeitende) und Erhaltung (Kranke und Alte) menschlich-leiblicher Existenz. Alles, was der Kapitalismus nicht aus eigener Funktionslogik erschaffen und erhalten kann, er gleichzeitig als unabdingbare Voraussetzung braucht, wird aus der Wertverwertung ausgegliedert und an Frauen* delegiert. Roswitha Scholz bringt dieses Verhältnis als Wertabspaltung auf den Begriff. Als Rechtfertigung und ideologische Fundierung werden dabei Frauen* Eigenschaften und Fähigkeiten zugeschrieben, die sie besonders für Care-Tätigkeiten prädestinieren sollen: interpersonale Empathie, emotionale Achtsam- und Einfühlsamkeit, verantwortungsvolle Beziehungsorientierung, soziale Multitaskingfähigkeit etc.

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Chronos & Kairos – unite!

Auf Einladung der Gesprächsrunde „Solawi & Gesellschaftliche Transformation“ des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft habe ich einen Vortrag mit dem unscheinbaren Titel „Mit Solawis die Gesellschaft ändern“ gehalten. Der Vortrag wurde aufgezeichnet: Ihr könnt ihn HIER anschauen und anhören, und HIER gibt es die verdichteten Folien (im Vortrag habe ich die Seiten schrittweise aufgeblättert).

Ich habe die Gelegenheit genutzt, ein paar grundsätzliche Überlegungen zur gesellschaftlichen Transformation vorzustellen, die keineswegs alleine auf meinem Mist gewachsen sind, sondern in vielen Zusammenhängen entwickelt wurden (explizit nennen möchte ich die AG „Verschränkung von Commons und Sozialen Bewegungen“ der Assoziation Kritik, Utopie und Transformation).

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12.8.22, Köln: Soli-Party gegen Rechts – fällt aus!

Update: Leider fällt die Soli-Party aus! Zahlreiche Coronafälle im Orgateam und ein weiterer Ausfall zwangen nun zur Absage. Die Soli-Party soll bald nachgeholt werden.

* * *

Unter dem Motto „Keinen Raum für rechtsextreme Weltbilder im aufklärerischem Gewand!“ findet am 12.8.22 ab 20 Uhr eine Soli-Party im Autonomen Zentrum Köln, Luxemburger Str. 93, 50939 Köln, statt. Eingeladen hat das Netzwerk Kritische Psychotherapie Köln/Bonn, das sich gerade in einem Rechtsstreit mit Martin Wendisch befindet, der ein Buch mit dem neugierig machenden Titel „Kritische Psychotherapie“ herausgegeben hat. Die Gruppe hat das Buch analysiert und kam zu dem Schluss: Das Buch propagiert in weiten Teilen rechtsextreme, strukturell antisemitische und antifeministische Weltbilder in einem aufklärerischen Gewand!

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Sortierungen zum Wert

[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Um welche Art von Begriff handelt es sich beim Wert, so wie ihn Karl Marx entwickelte? Schnell wird klar, dass es nicht um oberflächliche Beschreibungen geht. Der Wert ist also nicht etwas einfach Daseiendes, (An-)Fassbares oder bloß subjektive Präferenz als „Ausdruck der Wichtigkeit eines Gutes, die es für die Befriedigung der subjektiven Bedürfnisse besitzt“ (Gabler Wirtschaftslexikon), wie etwa die bürgerliche Ökonomik meint. Marx entwickelte den Begriff Wert als objektive Kategorie.

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Kritische Psychologie als open access

Die Kritische Psychologie spielt im Umfeld von Publikationen aus dem Umfeld wie auch innerhalb dieses Blogs eine wichtige Rolle. Gleichzeitig ist die Kritische Psychologie kaum bekannt. Insbesondere im englischen Sprachraum ist sie zudem kaum zugänglich. Dem soll nun ein Übersetzungsprojekt ein Stück weit abhelfen. Es geht darum zentrale Texte von Klaus Holzkamp („Grundlegung der Psychologie“ und „Lernen“) ins Englische und ein sehr gutes Einführungsbuch von Charles Tolman („Psychology, Society, and Subjectivity“) ins Deutsche zu übersetzen. Alle Werke sollen sowohl als Printwerke kaufbar wie als PDF (und möglichst auch als ebook) frei herunterladbar sein. Das macht kaum ein Verlag ohne Kompensation. Das bedeutet, wir benötigen Spenden, um die Texte „freizukaufen“. Mehr Informationen dazu findet ihr, wenn rechts auf den Kasten klickt.

Sortierungen zum Tausch

[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Es ist gar nicht so einfach, eine scheinbar klare Sache wie den Tausch zu bestimmen. Franz Schandl hat vor 23 Jahren einen Entwurf einer Metakritik des Tauschs veröffentlicht, dem eigentlich ein weiterer, systematisch ausgearbeiteter Text folgen sollte. Dazu kam es nie, doch wie beim Handwerkeln, gilt auch hier: Provisorien halten am längsten. So wird beim Wikipedia-Artikel zum Lemma Tausch auf diesen Aufsatz verwiesen – neben Sohn-Rethels Warenform und Denkform, nicht die schlechteste Nachbarschaft. Mit der folgenden Sortierung möchte ich vorschlagen, die Kategorien doch etwas anders zu fassen, als dies in der Metakritik geschah (alle folgenden Zitate daraus).

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Open-Source-Hardware – update

Wir haben hier im Blog schon lange nicht mehr (zuletzt: [1], [2], [3], [4], [5]) über offene Hardware geschrieben. Dabei hat sich einiges getan, so viel, dass sogar populäre Medien darauf aufmerksam werden. Als Beispiel sei der Spiegel der Computerzeitschriften genannt, die c’t. In der Ausgabe 1/22 hat sie dem Thema einen Schwerpunkt gewidmet (vgl. „Hintergrund“). Leider sind die meisten der Artikel nicht offen lesbar (Minuspunkt, liebe c’t, bei dem Thema), der Artikel um den es mir hier geht, ausnahmsweise schon: „Technik gut beschreiben“.

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Wachstum – dystopischer Wahn

[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Der Kapitalismus ist ein Erfolgsmodell. Dumm ist nur, dass Bestandteil dieses Erfolgs ist, die natürlichen Lebensgrundlagen – uns darin eingeschlossen – zu zerstören. Dabei geht es nicht nur um die Klimakatastrophe, die der Kapitalismus erfolgreich produzierend in die Welt gesetzt hat. Viel weniger Aufmerksamkeit bekommen andere Verherungen, etwa die geozeitlich gesehen sechste Welle des Artensterbens, die Meeresversauerung und Überfischung, das Aufbrauchen der Süßwasservorräte, die Zerstörung der Böden und Wälder, die Vergiftung der Biosphäre usw. Alle Indikatoren deuten darauf hin, dass es der Kapitalismus schaffen wird, die globale Menschheit in den Kollaps zu produzieren. It’s not a bug, it’s a feature.

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