Das fragt sich Wolfram Pfreundschuh, Autor von kulturkritik.net. Er hat im Kulturkritischen Lexikon einen Eintrag zum Stichwort Keimformtheorie verfasst. Damit setze ich mich im folgenden auseinander.
Die Theorie von der Keimform will diese als eine gesellschaftliche Alternative innerhalb der bestehenden Gesellschaft setzen, die sie von innen her dadurch überwindet, dass neue Gemeinschaften, Güter, Werkzeuge und Ressourcen entwickelt werden und „heranwachsen“, die durch freiwillige Beiträge quasi urwüchsig aus dem Betreiben einer „authentischen“ Tätigkeit, die für sich schon sinnvoll sein will, entstehen und deren Produkte dann als frei verfügbare Gemeingüter gehalten werden.
Wie dieser erste Satz schon Missverständnisse hinsichtlich der sogenannten Keimform-Theorie formuliert, so geht es in Wolframs Text weiter. Es erscheint mir unmöglich, durch Antwort auf einzelne Argumente die Vorstellung zu befördern, worum es in unserer Suche nach Wegen aus dem Kapitalismus und eben der Diskussion über Keimformen einer neuen Vergesellschaftung überhaupt geht.