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Einbruch in Server von keimform.de

Wenn es kommt, dann gleich murphymäßig dicke. Wir waren gerade bei Vorbereitung eines Serverumzugs, als der alte Provider unseren Blog keimform.de per IP-Filter vom Netz nahm. Grund: Der virtuelle Server, auf dem keimform.de läuft, wurde von einem Cracker kompromittiert. Der Blog selbst war vermutlich nicht direkt betroffen, doch wir waren erstmal offline.

Als erste Maßnahme sind wir dabei, den kompletten (virtuellen) Server zu sichern. Bei einem lahmen Internetanschluss dauert das leider immer noch an. Wer im Raum Potsdam / Berlin eine dicke Leitung zur Verfügung hat, schreibe mir bitte. Um keine Risiken einzugehen, haben wir den Blog komplett neu aufgesetzt und alle Passwörter zurückgesetzt.

Aktuell stellen wir euch eine einige Tage alte Version von keimform read-only zur Verfügung.

Wir hoffen, dass wir morgen (29.9.11) im Laufe des fortgeschrittenen Tages wieder mit dem alten Stand und allen Kommentaren online sind.

[Update 29.9.11, 16:20 Uhr] Es sieht so aus, als ob es doch der Freitag werden wird, also der 30.9.11. Die Gründe dafür erklären wir, wenn wir wieder alles komplett haben (für die, die’s dann noch interessiert…).

Wie traditionelle Denkformen überwinden?

Im Vorfeld des Artikels »Kapitalistische Keimzellen?« des Autors »libertär« — wie schon von Franz erwähnt — Diskussionen darüber, ob der Text überhaupt erscheinen könne. Viele empfanden ihn inhaltlich (traditionalistische Argumentation) und stilistisch (autoritärer Tonfall) als nicht zu keimform.de passend. Der Autor hat den Artikel daraufhin überarbeitet. Es hat sich einiges verändert, anderes ist gleich geblieben. Im folgenden folgt eine längere Befassung mit einzelnen Punkten. Anderes findet sich in den Kommentaren zum Ursprungsartikel.

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FAQ zum Fünfschritt und zum Keimform-Ansatz

Nach der Darstellung des Fünfschritts als methodisch-analytisches Denkwerkzeug, sollen nun häufig gestellte Fragen (FAQ) diskutiert werden. Also bitte erst den vorhergehenden Artikel lesen, sonst werden die Fragen und Antworten nicht unbedingt verständlich.

Ich halte eine Diskussion um diese Fragen für sehr wichtig. Ich habe selbst auf viele Fragen keine oder nur vorläufige Antworten. Und mir fallen oft auch jeweils zig Gegenargumente ein, die gegen meine eigenen Pro-Argumente sprechen. Ich hoffe, dass ich dadurch die Komplexität nicht zu hoch schraube, wenn ich das »mit mir« diskutiere. Lest den Text als eine Form individueller Selbstverständigung. Wenn wir daraus eine kollektive machen könnten, wäre das gut.

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Fünfschritt — methodische Quelle des Keimform-Ansatzes

Schon lange wollte ich über den »Fünfschritt« schreiben, der aus meiner Sicht eine wichtige methodische Quelle des Keimform-Ansatzes darstellt, aber keineswegs der einzige ist. Der Fünfschritt stammt aus der Kritischen Psychologie und wurde dort bei der begrifflichen Rekonstruktion des Entstehungsprozesses des Psychischen entwickelt. Eine Beschreibung des Fünfschritts gibt es bei grundlegung.de. Ich werde mich im folgenden an diesen Text anlehnen (und Teile übernehmen), ihn aber auf die hier bei keimform.de diskutierten Fragen zuspitzen. In einem weiteren Artikel diskutiere ich häufige Fragen rund um den Keimform-Ansatz bzw. den Fünfschritt.

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Keimform als Roman?

In Übergangszeiten — wir sind mitten drin — gedeiht utopisch-dystopisches Ausloten der Zukunft. Romane sind eine gute Form dafür. In einem Interview spricht Frank Rieger mit dem US-Autor Daniel Suarez. Dabei geht’s auch um die Frage, ob ein Zusammenbruch noch zu verhindern ist und welchen Ausweg es geben kann. Auf die alten Strukturen, für die »Hypereffizienz« der Fetisch ist, setzt Suarez nicht mehr. Sondern:

Die Initiative muss daher vielmehr aus dem Volk kommen – und dabei denke ich nicht an Proteste und Demonstrationen, sondern an den Aufbau und die Erprobung neuer Wirtschaftsformen, digitaler Währungen, Augmented Reality und vermaschte Open-Source-Netzwerke, die eine neue Ökonomie und damit ein soziales Geflecht schaffen, das die etablierten Mächte samt ihren selbsternannten Torwächtern und Lobbyisten eher umginge als stürzte. Solch ein System würde zunächst nur in embryonaler Form geschaffen. Es zöge immer mehr Anhänger an, die aus der bestehenden Ökonomie herausgefallen sind, und setzte sich schließlich durch, wenn eine kritische Masse sich dem neuen System angeschlossen hätte. Man könnte sich auch eine Übergangsphase vorstellen, in der die Menschen mit einem Bein in der alten und mit dem anderen in der neuen Ökonomie stünden, so dass der Übergang nicht so abrupt ausfiele. Man stelle sich nur einmal vor, wie viele gut ausgebildete Menschen es gibt, die gerne einen Neuanfang in einer Welt wagten, in der ihre Schulden – die Erbsünde der freien Märkte – getilgt wären. Entscheidend ist, dass die Verantwortung für Aufbau und Erhaltung der Netzwerkknoten bei einzelnen Gemeinschaften liegt. Für die vernünftige Regulierung sorgt dann eine Gesellschaft, deren Bürger die physische Kontrolle über ihre Infrastrukturnetze ausüben.

Das hört sich doch verdammt nach Keimform-Denken an — die Richtung stimmt! Eure »Abers« könnt ihr als Kommentare notieren 😉 [via]

com.munismus.komm! Patente Sachen über Wissen, Arbeit und Eigentum

Die Zeitschrift »prager frühling« ist inhaltlich mit der Emanzipatorischen Linken verbunden, der am wenigsten »traditionalistischen« Strömung in der Linkspartei. Redakteurin und Leitfigur ist die Bundestagsabgeordnete Katja Kipping. Das »Magazin für Freiheit und Sozialismus« (hm, ist Freiheit und Sozialismus tatsächlich additiv und nicht inklusiv?) führte mit Sabine Nuss und mir ein längeres Gespräch zum Thema Wissen, Produktionsweise und Keimform.

Das im folgenden veröffentlichte, gekürzte Gespräch repräsentiert ein gefühltes Fünftel von dem, was wir diskutiert hatten.

Here we go:
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grundlegung.de

Ich habe ein neues Projekt gestartet: Es befasst sich mit der Einführung in die »Grundlegung der Psychologie« von Klaus Holzkamp. Die »Grundlegung« ist das Basiswerk der Kritischen Psychologie. Es ist allerdings ziemlich schwer zu lesen. Um den Einstieg ein wenig zu unterstützen, habe ich eine Art »Onlinekurs« gestaltet. Wöchentlich erscheinen Artikel, die Abschnitte des Buches behandeln. Die Artikel kann man abonnieren. Alle Texte und Grafiken sind »gemeinfrei«, können also beliebig weiter verwendet werden.

Gleich in den ersten Ausgaben geht es um das »Fünfschritt-Modell«, in dem der Keimform-Begriff eine wichtige Rolle. Wer also schon immer mal wissen möchte, wo der Keimform-Begriff herkommt (das ist eine Quelle, es gibt weitere ) und was er genau bedeutet, findet dort eine ausführliche Erklärung. Am 30.8.2010 geht’s los, eintragen kann man sich schon jetzt.

Kunst und Keimform

Das folgende Gespräch führten Nonni und ich mit Archi Kuhnke am 23. April 2010 im Christophorus-Hospiz in Berlin-Havelhöhe. Archi verbringt dort die letzten Wochen seines Lebens. Er wird am Krebs sterben, den er gewähren lässt, da Eingriffe nur Qual, aber keine Rettung versprechen. Mitte März lud Archi Freundinnen und Freunde und Weggefährten zu einem Abschiedstreffen ein. Erasmus Schöfer hat über dieses Treffen in der »jungen Welt« geschrieben: »Archie verlässt die Welt«.

Die folgende Transkription wurde von Archi durchgesehen und korrigiert. Das Gespräch kann bei archive.org angehört oder heruntergeladen werden. Die Fotos stammen von Peter Bach und lassen sich per Klick vergrößern.

[Update] Ein weiteres Gespräch mit Archi auf kanalB

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Tolkiens »Herr der Ringe« — Commonismus in Mittelerde

[Foto: CC-by-nc-sa Kaptain Kobold]

J.R.R. Tolkien hat die sechs Bände des »Herrn der Ringe« sicherlich nicht in irgendeiner kapitalismus-kritischen Absicht geschrieben. Dennoch lässt sich die Geschichte anders als nur als ein mittelalterliches Roadmovie lesen. Tolkien hat explizit zurückgewiesen, dass es sich bei seinem Werk um eine Allegorie (etwa auf den 2. Weltkrieg) handele, denn mit der Geschichte habe er keine Botschaft verbunden. Der Leser oder die Leserin solle das Buch jedoch »anwenden« durch eigene Gedanken zur Geschichte. Grundlage der folgenden »Anwendung« sind die drei Filme von Peter Jackson der »Extended Special Edition«, Zusammenfassungen aus Wikipedia und eine Spezialberatung von Pauline (danke!). Das Buch habe ich nicht gelesen. Los geht’s…

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