Wie Geld Denken macht

Buch »Im Takt des Geldes«Das passt doch zur re:publica-Geldgeschichte: Wie die Geldlogik uns nicht nur denken macht, sondern auch das wahrnehmen, fühlen und handeln bestimmt. Das ist das Thema des großartigen Buches »Im Takt des Geldes. Zur Genese des modernen Denkens« von Eske Bockelmann (Zu Klampen, Springe 2004).

Der Diskussionskreis »Wege aus dem Kapitalismus« hat zwei Veranstaltungen mit Eske Bockelmann in der Hellen Panke (Berlin-Pankow, Kopenhagener Str. 9) organisiert:

Freitag, 4. Mai 2007, 19:00 Uhr: Im Takt des Geldes oder die Geburt des bürgerlichen Denkens (Vortrag/Diskussion)

Sonnabend, 5. Mai 2007, 10:00 bis 17:00 Uhr: Konstitution des bürgerlichen Denkens und Bedingungen seiner möglichen Aufhebung (Workshop)

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re:publica — Scheitern am Geld

Ist die re:publica07 finanziell gescheitert? — Nee, ganz im Gegenteil, waren ja sehr viele Leute da. Und alle waren begeistert. Klar, da wird ein bisschen genörgelt über die Nicht-Debatte. Aber sonst?

Dabei gab es ein Thema, das mühevoll zur einer Scheinkontroverse hochschwadroniert werden sollte: Werbung in Blogs, ja oder nein. Aber irgendwie funkionierte es nicht. Trotz des Moderator-Flehens wollte niemand, weder Publikum noch Podium, gegen Werbung reden. Vielleicht sind die Fundis einfach nicht zur re:publica gekommen. Im Folgenden versuche ich den Gründen nachzuspüren, warum nach meinem Empfinden die re:publica am Geld gescheitert ist, und zwar am Thema Geld und Geldlogik.

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Ziviler Ungehorsam gegen obsoletes Recht

Rainer Kuhlen, Professor für Informationswissenschaft an der Universität Konstanz, hat bei der Podiumsdiskussion auf der re:publica07 zum Thema „Brauchen wir eine Blog-Etikette?“ dazu aufgefordert, das Urheberrecht bewusst zu brechen, wo es obsolet sei. Zum Beispiel hält er Vorgaben, keine geschützten Bilder als Zitat in Blogs veröffentlichen zu dürfen, für unsinnig [src].

Eine ähnliche, etwas legalistischere Position nahm Udo Vetter bei der Publikumsberatung „Darf ich das bloggen?“ ein. So sprach er sich dafür aus, nicht alle staatlichen Vorgaben umsetzen: „Ich mache nicht jeden Mist mit und werde keine Umsatzsteuer-ID und auch keine Datenschutzerklärung einstellen.“ Nicht-kommerzielle Blogs bräuchten außerdem kein Impressum — kein vorauseilender Gehorsam! — Whow, das hätte ich so nicht erwartet. Waren wir hier bei keimform.de zu vorauseilend?

Freie Software produzieren

Buch »Producing Open Source Software«Obwohl schon eine Weile unter einer Creative Commons-Lizenz erhältlich, ist das Buch »Producing Open Source Software. How to Run a Successful Free Software Project« von Karl Fogel im deutschsprachigen Raum kaum rezensiert worden. Ok, das Buch wurde auf englisch verfasst, aber gleichzeitig ist es so interessant, dass es mehr Aufmerksamkeit verdient. Vielleicht erleichtert die folgende Besprechung ja den Einstieg. Übersetzungen stammen von mir.

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Seminar »Die Politik von Open.Source«

»Junge Linke« Seminar zu Open SourceDie »Junge Linke« lädt zu einem »Seminar zur Freiheit des Internets« ein vom 8.-10. Juni 2007 in Hannover. In der Einladung heisst es:

»Open-Source-Produkte feiern weltweit Erfolge: Firefox, OpenOffice und Linux sind die bekanntesten Beispiele. Wir wollen auf dem Seminar der Frage nachgehen, was die Entwicklung dieser Software antreibt. Dabei wollen wir diskutieren, welche Motive die Entwickler und die Firmen, die sie unterstützen, haben. Wir werden uns anschauen, was in den Open-Source-Lizenzen (wie z.B. GPL und BSD) steht und ob darin wirklich das Ende des Eigentums kodifiziert ist, wie viele Fans dieser Bewegung meinen. Auch den Mythos, dass eine kleine Gruppe von Hobby-Enthusiasten globalen Unternehmen wie Microsoft ernsthafte Schwierigkeiten bereiten kann, indem sie sich Abends zum Programmieren trifft, werden wir kritisch untersuchen.

Weiterhin möchten wir betrachten, was Linke an Open-Source entweder gut finden oder kritisieren und diskutieren, was wir davon halten. Ist Open-Source der Sozialismus in Software, eine fortschrittliche soziale Bewegung oder nur eine andere Form Geschäfte zu machen?«

Hm, warum habe ich so ein ungutes Gefühl bei diesem Text? Hat wirklich schon jemals ein »Fan« der Bewegung behauptet, dass in Freien Lizenzen »das Ende des Eigentums kodifiziert ist«? Da sehe ich doch wieder mal meine Vorurteile bestätigt, dass die Fixierung auf die Rechtsform des Eigentums den Blick für die eigentlichen Entwicklungen verstellt. Da können sich die JL mit großer Befriedigung auf Sabine Nuss berufen, die jene Blickverengung theoretisch rechtfertigt.

unverdient und unerzogen

unverdient.deDie beiden Projekte unverdient.de und unerzogen.de laden ein zu einem langen Wochenende in Hiddinghausen. Vom 20. bis 22. April 2007 geht es um die Frage, »wie eine erziehungs- und geldlogikfreie Welt bereits funktioniert (z.b. in konkreten zwischenmenschlichen Beziehungen) und zukünftig funktionieren könnte«.

Das Projekt unverdient.de befasst sich vor allem mit der Perversität der Geldlogik und Auswegen daraus. Thema von unerzogen.de ist der respektvolle Umgang mit Kindern, insbesondere Nichterziehung. Beide Projekte befassen sich mit der Keimform-Thematik auf ganz unterschiedliche Weise — auch wenn beide diesen Begriff explizit nicht verwenden.

Einladung und Anfahrtsbeschreibung.

Open Content Licensing

Open Content LicensingDas Buch »Open Content Licensing — Cultivating the Creative Commons« zur Konferenz ist erschienen. Welcher Konferenz? Nun, der vom Januar 2005 in Queensland, Australien, eben zu jenem Thema. Na ja, Bücher brauchen eben etwas länger. Alle Beiträge können unter der unfreiesten (nicht-kommerziell / keine Veränderungen) freien CC-Lizenz komplett oder einzeln heruntergeladen werden.

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Bericht vom »Zivilisationssprung«

»Keimformen«...

Vom 23. bis 25. März fand das lange »Zivilisationssprung«-Wochenende in Hiddinghausen statt. Rund 30 Menschen fast aller Altersklassen genossen den Aufenthalt im unschlagbar schönen restaurierten Fachwerkhaus, in das Uli Frank und unverdient.de immer wieder zu Veranstaltungen einladen. Wie meist bei solchen Veranstaltungen läuft das wirklich Wichtige »nebenbei«, beim Essen, beim Spielen, im Garten, nachts zwischen 3:00 und 6:00 usw. Wenn ich jetzt mich jetzt trotzdem auf die beiden festen Programmpunkte konzentriere, dann entspricht das nur zum kleinen Teil dem Wochenende, das ohnehin jede/r anders erlebt hat (Kommentare als Ergänzungen erwünscht!).

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ZDF mit drei Beiträgen über Open Source

Das ZDF hält drei Videos bereit, ein Interview mit Bernd Blaauw über die Entwicklung von FreeDOS und ein Bericht über dieses freie Betriebsystem. Ein Bericht mit Martin “Joey” Schulze über die Entwicklung des “Community Linux” Debian und ein Bericht mit Andreas Goralczyk dem Art Director von “Elephants Dream” über die Entstehung dieses Blender-Open Movie.

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