Für den Debattenblog der iL (interventionistische Linke) haben Indigo und ich einen Text geschrieben, in dem wir gegen die Parlamentarisierung der Klimabewegung und für grundlegende gesellschaftliche Veränderung von unten argumentieren:
Bäume sind gefallen im Dannenröder Wald. Sie fallen noch immer. Sie hinterlassen eine Schneise und bei vielen eine tiefe Ratlosigkeit, fast so leer wie der karge, zerwühlte Waldboden. Manche sind tief enttäuscht von den Grünen, die in Hessen regieren, manche hatten es nicht anders erwartet. Und immer wieder schleicht sich die Frage ins Bewusstsein: Wenn wir nicht einmal diesen Wald retten konnten, wie sollen wir dann die Klimakrise aufhalten? Wie sollen wir damit umgehen, dass wir Kipppunkten nicht mehr bloß gefährlich nah kommen, sondern sie bereits überschreiten? Dieser Zeitdruck und diese Ratlosigkeit waren bei vielen auch schon da, bevor der Danni geräumt wurde. Einige Klimaaktivist*innen reagierten darauf mit dem Entschluss, in die Parlamente zu gehen – über eben jene Partei, die in Hessen die Rodung des Dannenröder Waldes mit verantwortet. Auch jetzt halten sie daran fest, vielleicht weil sie glauben, dass sie die Grünen verändern können oder weil ja eigentlich die Bundesebene für den Bau der A49 verantwortlich ist – und dort wird dieses Jahr gewählt. Sollten wir also aus dem Danni die Lehre ziehen, dass wir andere, engagiertere, radikalere Politiker*innen brauchen?
Nein, aus dem Danni lässt sich eine Lehre ziehen, die viel tiefgehender ist: Klimagerechtigkeit wird nicht in den Parlamenten gemacht!
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