Im Forschungsprojekt »Keimform« gibt’s einen neuen Text von Annette Schlemm zum »Wahrheitsanspruch von Wissen« – auch angeregt durch eine Diskussion über mentale Modelle einmal hier und zum zweiten hier. Reaktionen gibt es nicht nur in den Texten in Form von Kommentaren bei den Projekttexten, sondern auch außerhalb, zum Beispiel als Dorftratsch. Darum soll es in diesem Beitrag gehen.
Kategorie: Praxis-Reflexionen
Macht, Wahnsinn und Struktur
Dank einem Hinweis von Christine bin ich auf folgendes gestoßen: Leute aus Köln haben ein sehr interessantes Planspiel durchgeführt. Ausgehend von Focaultscher Theorie über die Konstruktion von Normaität und Wahnsinn haben sie einen Tag in einer Psychatrie nachgestellt. Die „Patienten“ wussten nichts davon, haben aber nach kurzer Eingewöhnung prima mitgespielt:
http://www.uni-koeln.de/ew-fak/konstrukt/texte/download/psychiatriespiel.pdf
Thesen, die Dritte
Nach den Hamburger »Thesen für eine solidarische Ökonomie« und Bennis »Thesen zur Transformation« gibt es nun eine Wortmeldung aus Bremen, die sich direkt auf die Hamburger Thesen bezieht: »Thesen für eine solidarische Ökonomie – eine Antwort aus Bremen«. Herausheben möchte ich die Bremer Forderung nach einem »bedingungslosen Grundeinkommen«, aber nicht – Staat-hilf-uns – für alle, sondern »im selbstorganisierten Innenraum« als materielle Basis für die praktische Solidarität im Alltag. Wird der großenteils reichlich bescheuerte Kongress »Wie wollen wir wirtschaften? Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus« eine Diskussion in dem einen oder anderen Workshop ermöglichen?
Rolf im Kino
Uli Weiss hat sich eine nette Geschichte ausgedacht und sich dazu ein paar keimförmige Gedanken gemacht.
Kongress: Wie wollen wir wirtschaften?
In zwei Wochen (24.-26.11.) findet in Berlin der Kongress „Wie wollen wir wirtschaften? Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus“ statt. Ein Großteil der Veranstaltungen dürfte für unsere Fragestellung zwar nicht besonders ergiebig sein – zumeist handelt es sich wohl um Attac-artige Träume von einem „netten” Kapitalismus oder um dröge „Alternativen” wie Tauschringe und Subsistenzwirtschaft. Es gibt aber einen Workshop der Stiftung Fraueninitiative, der die Warenform wenigstens vom Titel hinter sich lässt: „Wie weiter? Gedankenaustausch zu zukünftigen theoretischen und praktischen Handlungsfeldern für waren- und herrschaftskritisches Wirtschaften, Arbeiten, Leben“. Als weitere Veranstaltungen, die interessant sein könnten, sind mir aufgefallen:
- Ohne Markt und Geld – ja wie denn dann?
- Saatgut, genetische Ressourcen, Allmende und die Commons (leider beide ebenfalls am Samstag 15 Uhr)
- Gemeinsam nutzen statt einsam besitzen
- Wie solidarisch sind die Linusse von FON.com? aber was können wir trotzdem von ihnen lernen?
- 5-Stunden-Woche (mit „Darwin Dante”)
Am Sonntag morgen gibt es u.a. Veranstaltungen zu Umsonstläden und zur „Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim”. Die Kulturflatrate-Verfechter sind ebenfalls vertreten (auch hier und hier und hier).
Wertfrei im Alltag. Heute: Kleinkindbetreuung
Wo Stefan schon eine Artikelserie macht, kann ich ja schlecht hinten an stehen. Deswegen jetzt auch eine von mir: Ich habe mir vorgenommen über meine Erfahrungen mit wertfreien Alternativen in ganz normalen Alltagssituationen zu schreiben. Davon gibt es mehr, als man so auf den ersten Blick vielleicht vermutet. Meistens gibt es auch eine wertförmig organisierte Alternative und ich versuche dann die Vor- und Nachteile beider Lösungen herauszuarbeiten und suche schliesslich nach Möglichkeiten die wertfreie Alternative zu fördern. Natürlich ist auch jedeR eingeladen selber eigene Erfahrungen beizusteuern im Rahmen dieser Reihe.
Als erstes möchte ich über meine Erfahrungen mit Betreuung für meinen Sohn schreiben.
Dialektik im Neoliberalismus
Der BdWi – Bund demokratischer WissenschaftlerInnen – lud zur »Herbstakademie« ein, um sich 5 Tage lang in netter Umgebung mit einem alten, aber selten explizit verhandelten Thema zu befassen. Was aber ist eigentlich »Dialektik«? Wer zunächst einmal Aufklärung über diese Frage erwartete, um sich dann gut gerüstet den Gemeinheiten des Neoliberalismus zuzuwenden, sah sich enttäuscht.
Marcus Hammerschmitt über interessante Kollegen
In Telepolis gibt es einen Artikel von Marcus Hammerschmitt, selbst Science-Fiction-Autor, über neuere interessante Literatur dieses Genres. Sein Thema ist dabei – wie schon seinerzeit auf dem zweiten Out-of-this-World-Kongress – die Möglichkeit oder Unmöglichkeit von Utopien in der Science-Fiction. Ist das nicht letzten Endes auch unser Thema?
Eindrücke von der WOS 4
Zwei Tage konnte ich an der Konferenz „Wizards of OS 4“ teilnehmen, und ich war sehr positiv überrascht. Heise brachte bisher diese Berichte, die ganz gut widerspiegeln, was diskutiert wurde. Aus meiner Sicht nun ein paar subjektive Ergänzungen.