Kategorie: Praxis-Reflexionen

Übersetzer/innen gesucht

Da schon einige Leute den Wunsch geäußert haben, mein Buch zur Peer-Ökonomie auch auf Deutsch lesen zu können, habe ich im Wiki zum Thema ein Übersetzungsprojekt ins Leben gerufen. Einige Freiwillige haben sich schon gemeldet, und ich werde selbst einen größeren Batzen übersetzen, aber damit das was wird, brauchen wir noch mehr Unterstützung.

Wer sich also beteiligen möchte, ist herzlich willkommen! Ein Kapitel oder ein halbes zu übersetzen sollte nicht so lange gehen, würde aber schon helfen. Außerdem ist Übersetzen eine gute Gelegenheit, Englischkenntnisse und Sprachgefühl aufzubessern (ich spreche da aus Erfahrung 🙂 ).

Wer sich beteiligen möchte, bitte in die Liste im Wiki eintragen, um Doppelarbeit zu vermeiden. Eine Wortliste mit Übersetzungsvorschlägen für das neue bzw. spezialisierte Vokabular gibt es dort auch.

Birma-Sein und Keimform-Bewußtsein

Puh, das ist mal ne sperrige Überschrift! Ok, die Aktion „Free Birma“ haben wir wohl verschlafen. Obs schade drum ist? Keine Ahnung. Sowas ist sicherlich nicht ganz ohne Wirkung aber sicherlich wohl auch eher ein Akt der Hilflosigkeit angesichts von medientransportierter Grausamkeit am anderen Ende der Welt. Dennoch durchaus verständlich finde ich.

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André Gorz ist tot

André GorzHeute wurde der Philosoph André Gorz zusammen mit seiner Frau Dorine tot aufgefunden. Sie lagen Seite an Seite, sie haben sich gemeinsam das Leben genommen. Dorine war schwer krank, André ist mit ihr gegangen. Mit »Brief an D.« hatte André eine späte Liebeserklärung an seine Frau verfasst, die kürzlich auch auf deutsch erschienen ist. Darin heißt es: »Jeder von uns möchte den anderen nicht überleben müssen.«

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Berlin war eine Reise wert

Unsere Jubiläumsfeierlichkeiten in Berlin waren ein voller Erfolg. Zunächst mal musste ich aber bei meinem Zwischenstopp in Hannover ziemlich argen Tobak verkraften. Ich war dort nämlich bei einer Podiumsdiskussion von der Humanistischen Union zum Thema Onlinedurchsuchung. Sie hatten den Chef vom BKA (Zierke) eingeladen und wie ihr euch denken könnt, bin ich auf die Bande gerade nicht besonders gut zu sprechen. So ging ich also zu dieser Veranstaltung hin mit der Erwartung, dass so jemand von einer Bürgerrechtsorganisation wie der HU kräftig Zunder kriegt. Leider wurde ich eines Besseren belehrt. Zierke konnte mehr oder weniger unwidersprochen seine Angstszenarien (Terror! Kinderschänder! „Das sind keine Eierdiebe!“) verbreiten. Die Leute von der HU haben ihm im wesentlichen versucht mit verfassungsrechtlichen Spitzfindigkeiten zu kommen, aber so etwas perlt da natürlich ab. Da wurde lange darüber gestritten, ab wann denn ein Verdacht „konkret“ ist, was dann scheinbar selbst für die HU eine Onlinedurchsuchung rechtfertigen würde, dabei hat das BKA das ja gerade in den Verfahren gegen die kritischen Wissenschaftler bewiesen, was sie für einen „konkreten“ Verdacht halten. Wenn das Handy zu vergessen schon ausreicht, um in den Knast zu kommen, was reicht dann wohl für eine Onlinedurchsuchung?

Ein paar interessante für mich neue Details gab es dann aber doch noch:
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Bald: Ein Jahr Keimform.de!

Gib STASI keine ChanceAm 22. September vor einem Jahr ist der erste Beitrag in diesem Blog eingeschlagen. Wir haben beschlossen dieses denkwürdige Jubiläum zu nutzen um uns mal wieder zu treffen. Wie es sich so ergibt ist am selben Tag in Berlin eine Demo gegen Überwachungswahn, also noch ein Grund mehr.

Was genau wir wo und wann machen, ist noch nicht so ganz klar. Vielleicht machen wir einen kleinen wiki(Open Space) oder ein wiki(BarCamp) an dem Wochenende entweder in Potsdam oder in Berlin. Wenn ihr Interesse habt teilzunehmen, meldet euch mal, damit wir abschätzen können mit wievielen Leuten wir rechnen müssen.

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Knast statt Keimform

Wie ich ja hier schon schrieb, wollte ich auf der Attac-Sommerakademie einen Workshop zu „Eigentum und Alternativen der Vergesellschaftung“ halten. Leider kam der Workshop nur zum Teil zu stande. Der Grund dafür hat mich völlig geschockt: Einer meiner Mitreferenten (Andrey H. ) sitzt im Knast, weil ihm „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ vorgeworfen wird. Der Vorwurf wird mit folgenden bizarren Begründungen vorgetragen:

  • Er habe Leute getroffen, die Brandanschläge verübt haben sollen.
  • Er hat in seiner Forschungsarbeit Begriffe benutzt, die auch in Bekennerschreiben verwendet wurden. Dabei handelt es sich um sozialwissenschaftliche Fachbegriffe.
  • Er sei intellektuell in der Lage, Bekennerschreiben zu verfassen.
  • Er könne Bibliotheken unauffällig benutzen.
  • Er hat in einem Artikel einmal über einen Anschlag berichtet.

Ja, das ist alles! Und zwar obwohl es 30 Ordner (!) mit Abhörprotokollen geben soll. Mit anderen Worten: Es hätte genausogut mich, dich oder jeden anderen treffen können. Wir haben dann gestern mit ca. 400 Leuten eine Demo gemacht unter dem Motto „Wer dies liest ist Terrorist“. Es wurden ca. 30 Selbstbezichtigungen abgegeben, darunter auch auf der Kundgebung Tobias Pflüger (Europaparlament).

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Reflexionen über Unerzogenes und Unverdientes

ronja_und_klaus.jpgAm langen Wochenende 20. bis 22. April trafen sich zwei unterschiedliche und doch verwandte Gruppen. unerzogen.de berichtet und diskutiert über Nicht-Erziehung. Grundlage ist die Überzeugung, dass Erziehung eine nicht akzeptable Form der Beziehung zwischen Menschen darstellt. unverdient.de hat die Geldlogik auf dem Kieker, die wirklich menschliche Beziehungen nicht zulässt und deswegen abgeschafft gehört.

Sehr sympatisch das alles — zunächst mal:)

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Interview »Verwertung oder Leben«

Das Buch »Losarbeiten - Arbeitslos?« erschien im Unrast VerlagDas Interview »Verwertung oder Leben« mit Uli Weiß und Stefan Meretz erschien 2005 im Buch »Losarbeiten – Arbeitslos? Globalisierungskritik und die Krise der Arbeitsgesellschaft«. Nun liegt das Interview auch als Audiodatei im OGG– und MP3-Format vor (43 Minuten, jeweils rund 20 MB).

Stichworte aus dem Interview sind: Freie Software, Nebenwiderspruch Kapital und Arbeit, Selbstentfaltung versus Selbstverwertung, Gutmenschen, Sozialstaat, Freiheitsversprechen, das persönliche Projekt, Einlassen auf Leben, Nicht-Demokratie, Bücher und Partituren. Nach wie vor aktuell:-)

Freie Software produzieren

Buch »Producing Open Source Software«Obwohl schon eine Weile unter einer Creative Commons-Lizenz erhältlich, ist das Buch »Producing Open Source Software. How to Run a Successful Free Software Project« von Karl Fogel im deutschsprachigen Raum kaum rezensiert worden. Ok, das Buch wurde auf englisch verfasst, aber gleichzeitig ist es so interessant, dass es mehr Aufmerksamkeit verdient. Vielleicht erleichtert die folgende Besprechung ja den Einstieg. Übersetzungen stammen von mir.

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