Die Rechten in den USA sind wohl so deppert. Nein, ich meine jetzt nicht Bush (gähn), sondern Andrew Keen. Der schreibt für Weekly Standard (Kopie mit neuer Überschrift bei CBS-News):
»So wie Marx eine Generation europäischer Idealisten mit seiner Fantasie der Selbstverwirklichung in einem kommunistischen Utopia verführte, so hat der Web-2.0-Kult kreativer Selbstverwirklichung alle in Silicon Valley verführt.« (eigene Übersetzungen)
In so einer Perspektive wird dann wiki(Lawrence Lessig) glatt zum »intellectual property communist« (etwa »Kommunist geistigen Eigentums«), was zwar ein Widerspruch in sich ist, aber wen stört’s. Die User-Beteiligung im Web 2.0 hält Keen für bloßen Narzismus, mit dem ein gefährlicher Amateurismus Einzug hält:
»Anstatt Mozart, Van Gogh oder Hitchcock ist alles, was wir mit der Web-2.0-Revolution bekommen, mehr von uns selbst.«
Alles versinke im »flachen Geräusch der Meinungen« und ende mit dem »Verschwinden des individuellen Recht auf Selbstausdruck« — wie in Orwells 1984. Der Griff zum Schreibstift (diese analogen Teile ohne Tastatur dran) wird zum Widerstandsakt. Fazit:
»Ohne eine Mainstream-Medienelite werden wir unser Gedächtnis für jene Dinge verlieren, die wir lernten, lasen, erfuhren oder hörten.«
Bizarr! Aber lustig;-)