Gestern habe ich „up in the air“ gesehen. Ein Film, der mich ähnlich ratlos hinterlassen hat, wie Antje, wenn auch aus anderen Gründen. (Spoilerwarnung: Wer den Film noch sehen mag und nicht mit Spoilern leben kann, sollte vielleicht nicht weiterlesen).
Monat: Februar 2010
Nur Denken oder Essen?
Zwei Menschen können wohl den selben Gedanken denken, aber nicht dasselbe Stück Brot essen
Dieses Zitat von Thomas Hobbes (aus: Leviathan – mit dem er den „Kampf aller gegen alle“ begründet, siehe auch das Bild rechts, zum Vergrößern klicken) wird einem immer wieder entgegen gehalten, wenn man von dem Modell der Freien Software als „Keimform“ einer nachkapitalistischen, nicht geldlogischen Gesellschaft spricht. Der kategoriale Unterschied zwischen virtuellen Gütern und körperlichen, sinnlich erfahrbaren wird zum Dauer-Gegenargument: Was in der Welt der Bits und Bytes möglich sei, verschließe sich in Welt der handfesten Güter von selbst und dauerhaft!
Delivered in Beta
Great video on openness, open design, and sharing — created during the Open Design Workshop at the Betahaus as part of Social Media Week Berlin 2010 [via].
Delivered in Beta from KS12.
Commons Movement Coins New Phrases
[via OnTheCommons, deutsche Übersetzung unten]
The vocabulary of the commons is expanding as people increasingly realize the practical value of this concept. No longer simply a noun, the commons now is talked about as a verb and adjective.
Commons: What we share. Creations of both nature and society that belong to all of us equally, and should be maintained for future generations.
Commons-based society: A society whose economy, political culture and community life revolve around promoting a diverse variety of commons.
Commons-based solutions: Distinctive innovations and policies that remedy problems by helping people manage resources cooperatively and sustainably.
Commoners: In modern use, the people who use a particular commons; especially those dedicated to reclaiming and restoring the commons.
Commoning: A verb to describe the social practices used by commoners in the course of managing shared resources and reclaiming the commons. Popularized by historian Peter Linebaugh.
(mehr …)
»Marx-Maschine«
Nein, es war nicht abgesprochen, dass ich gerade über RepRap berichtete und parallel der Elektrische Reporter über MakerBot, aber es passt sehr gut zusammen. Sehr ausgewogen lässt der ER die Kommerzfraktion zu Wort kommen und daran glauben, zukünftig »nur noch die Blaupausen« zu verkaufen, während der Käufer das Produkt zu Hause selbst ausdruckt. Und auf der anderen Seite spricht er von der »Marx-Maschine«, die schließlich die alte Forderung Realität werden lasse, die »Produktionsmittel in die Hände des Volkes« zu geben, was den Unternehmen nicht gefallen dürfte.
Hm, Einbetten des Videos klappt nicht, deswegen nur der Link: Elektrischer Reporter – Fabbing: Ich drucke mir meine Welt.
Vgl. dazu auch: Elektrischer Reporter über Fabbing und den Makerbot
RepRap — Manufacturing for the Masses
Adrian Bowyer gave a talk at FOSDEM 2010 in Brussels about RepRap, the cool GPL licenced 3D-printer which could (partly) replicate itself. Watch the talk and learn, why personal fabrication will succeed over old industrial mass production, even in its decentralized form, and why personal fabrication will succeed in the run for creativity [via].
Gemeingüterreport: Wohlstand durch Teilen
Silke Helfrich, Rainer Kuhlen, Wolfgang Sachs und ich haben ein kleines Buch – einen Report – geschrieben. Es geht darin – wieder einmal – um die Gemeingüter. Während Silkes letztes Buchprojekt zum Thema (in dem ich mit einem Beitrag [PDF] vertreten bin) recht dick und wissenschaftlich ausgefallen ist, ging es uns diesmal um eine leicht verständliche und gut lesbare Einführung ins Thema.
Wir erzählen die Geschichte und Philosophie der Commons in vielen kleinen Geschichten, die insgesamt hoffentlich ein gutes Bild davon vermitteln, was Gemeingüter ausmacht, wie sie funktionieren und warum sie wesentlich sind. Auf 50 mit vielen Zitaten, Grafiken und bunten Bildern geschmückten Seiten führen wir so in ein Thema ein, das in der Öffentlichkeit zuletzt mit dem Nobelpreis für die Commons-Forscherin Elinor Ostrom Schlagzeilen gemacht hat. Keimform-Leser/innen sind die Commons natürlich bestens vertraut, trotzdem glaube ich dass bei Lektüre des Reports jede/r noch die eine oder andere Erkenntnis oder Anregung finden wird!
(mehr …)
Digital ist besser?
[geschrieben gemeinsam mit Michel]
Zu W. Paul Cockshotts und Allin Cottrells Utopie eines zentralistischen Computersozialismus
In einem Buch, das wir beide schätzen, dem polemischen Antikapitalismuspamphlet Maschinenwinter von Dietmar Dath, sind wir auf einen Buchtitel gestoßen, der uns aufhorchen ließ: Alternativen aus dem Rechner, von Dath gepriesen als Experiment, das „Undenkbare zu erwägen – eine demokratische Planwirtschaft“. Schon seit längerem auf der Suche nach interessanten Alternativmodellen zur kapitalistischen Marktwirtschaft schien uns der Vorschlag einer demokratischen, auf den Rechenkapazitäten und partizipativen Möglichkeiten des Computers und des Internets basierenden Planwirtschaft in der Tat bedenkenswert.
Commons und Eigentum — Vortrag
Frisch vom BUKO-Commons-Seminar in der Villa Locomuna in Kassel hier mein Vortrag zum Thema Commons und Eigentum — entweder als Download (PDF) oder direkt zum Ansehen (diesmal leider ohne Ton):
The Earth’s the Limit (1)
The vision of post-scarcity is a popular but controversial meme in the debates of peer production. Post-scarcity envisions a world where everything is free as in free beer, where no payment or accounting is requirement for anything you use. Post-scarcity ideas usually rely very strongly on advanced technology, postulating that almost everything can be automated—or at least, everything that’s not fun and pleasant to do. Post-scarcity theorists also believe that advanced technology can provide enough natural resources and enough energy in order to satisfy everyone’s needs and wishes, possibly through extracting resources from space or through speculative future technologies such as nuclear fusion power.
A weak form of post-scarcity thinking is present in one of the founding documents of the free software movement, Richard Stallman’s GNU Manifesto (“weak” because there are still necessary tasks that are neither fun nor automated away):