Schlagwort: geldlogik

Commonsverbünde

Von Christian Siefkes, Johannes Euler, Gunter Kramp und Nikolas Kichler

Logo des Commons-InstitutsEine Idee für die Verbindung von commonsbasierten Projekten zu einer gemeinsamen solidarisch-selbstorganisierten Ökonomie, die das Mitmachen erleichtert

[Diesen Artikel gibt es auch als PDF. / This article is also available in English.]

Die in diesem Dokument dargestellten Ideen entstammen einer Open-Space-Session, die am 23. April 2016 in Hiddinghausen im Rahmen des Frühjahrstreffens des Commons-Instituts stattfand. Initiiert wurde die Session von Gunter, weitere Teilnehmende waren Britta, Christian, Hannes, Nikolas, Sarah, Sunna.

Diese Dokumentation wurde erstellt von Christian, Hannes, Gunter und Nikolas unter Mitwirkung von Stefan T.

Kontext und Problembeschreibung

Es gibt diverse Kommunen mit gemeinsamer Ökonomie (z.B. Niederkaufungen, Twin Oaks), aber das Leben in solchen Kommunen ist nur für recht wenige Menschen attraktiv und die Einstiegshürden sind hoch. Das liegt unter anderem daran, dass in einer Kommune sehr viele Lebensbereiche mit derselben Gruppe (in unterschiedlichen Konstellationen) geteilt und gestaltet werden, dass man sich oft genau untereinander abstimmen und dass vieles ausdiskutiert werden muss. (Erkenntnis eines neuen Kommunarden: „Das ist wie 70 Leute gleichzeitig zu heiraten.“)

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Ecommony – jetzt auch als Buch!

Titelbild von Friederikes neuem BuchFriederike Habermanns Konzept einer Ecommony (ein Wortspiel aus Commons und Ökonomie) gibt es jetzt auch als Buch!

Friederike Habermann: Ecommony. UmCare zum Miteinander. Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach am Taunus 2016, 197 Seiten, 19,95 €. Man kann das Buch beim Verlag und überall im Buchhandel bestellen oder als PDF hier direkt herunterladen (Lizenz: CC BY-NC-SA).

Aus dem Klappentext:

Wie könnte ein neues Wirtschaftssystem aussehen und (in den Worten des Zukunftsforschers Jeremy Rifkin) die ökonomische Weltbühne betreten?

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Adornos Utopie

Wenn man sich nicht ganz bei Adorno verliest, wird man viele Stellen bei dem Verteidiger des Bilderverbots finden, die zu jener Einstellung kaum zu passen scheinen. Jedoch schon in der Minima Moralia spricht er von „Fluchtlinien“ (2003b:180), die benannt werde können. Sein Bilderverbot scheint sich eher auf konkretes „Auspinseln“ zu beziehen, so im Gespräch mit Bloch:

Der folgende Text möchte einige der utopischen Fluchtlinien Adornos untersuchen. (mehr …)

Die Arbeit und der fiktive Tropf

Titelbild der Krisis-Ausgabe (zum Vergrößern klicken)Norbert Trenkle hat für die (nur noch digital erscheinende) Krisis einen Antwortartikel auf meine Untersuchung Geht dem Kapitalismus die Arbeit aus? (1, 2) geschrieben: Die Arbeit hängt am Tropf des fiktiven Kapitals.

In meinen Artikel hatte ich vorsichtig geschlossen, dass „Lohoff und Trenkle […] im Vergleich zur von Heinrich (2007) postulierten tendenziell unendlichen Ausdehnungsfähigkeit des Kapitalismus […] der Wahrheit näher zu kommen“ scheinen. Dieses abwägende Fazit befriedigt Trenkle nicht – er argumentiert, dass die Zahlen eine deutlichere Sprache sprechen. Dafür führt er im Wesentlichen zwei Argumente an, von denen mir das eine mehr, das andere weniger einleuchtet. (mehr …)

UTOPIKON – Wege in eine geldfreiere Gesellschaft

Kaufst du noch oder teilst du schon?„Wie stellen wir uns eine zukunftsfähige Wirtschaft von morgen vor?“

Die Utopie-Ökonomie-Konferenz UTOPIKON
Wege und Herausforderungen in eine geldfreiere Gesellschaft

Neben dem dritten Mitmachkongress utopival gibt es in diesem Jahr zum ersten Mal auch die Utopie-Ökonomie-Konferenz UTOPIKON. 300 Menschen werden sich am 05. November 2016 in der Forum Factory in Berlin inspiriert von fünf Keynotes in 20 Workshops und einem anregenden Rahmenprogramm zu der Frage nach einer zukunftsfähigen Wirtschaft austauschen.

Die Referent*innenliste verspricht einen spannenden Tag, denn zugesagt haben bereits Silke Helfrich, Niko Paech, Friederike Habermann, Uwe Lübbermann, Hanna Poddig, Gerrit von Jorck, Christian Siefkes und viele weitere.

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Entstehung und Überwindung des Geldes

Fabian Scheidler und ich haben beim Stuttgart Open Fair Forum 2016 einen Kombi-Vortrag gehalten zur Entstehung und Überwindung des Geldes. Da Fabian erkrankt war, konnten wir ihn nur per Skype zuschalten. Hier Audio-Aufzeichnung von Fabian (OGG, MP3) sowie Folien (ODP, PDF) und Audio-Aufzeichnung (OGG, MP3) meines Beitrag (jeweils ohne Diskussion).

Teil 1 (Fabian Scheidler):

Teil 2 (Stefan Meretz):

 

nk und die Rettung der Welt

Versuch einer poststrukturalistischen Polemik
– ein Appell –

[alle Texte der Broschüre „ich tausch nicht mehr – ich will mein Leben zurück“]Cover der Broschüre "ich tausch nicht mehr - ich will mein Leben zurück"

PROLOG: In den Wald hinein rufen

Ich habe noch nie erlebt, dass es so aus einem Wald herausschallte wie ich hineinrief. Für gewöhnlich kommt aus dem Wald immer dasselbe zu Brei gemischte Brummen. Also gilt das zugrunde liegende Sprichwort[1] nur, wenn es als Imperativ angewendet wird: Rufe so (und nur so) in den Wald, wie es ohnehin schon herausschalllt.

Jetzt will ich zwei ein bisschen widersprüchliche Dinge behaupten: Erstens ist es dann ziemlich ungefährlich, also irgendwie egal, anders zu rufen (es kommt ja doch im Mittel das Mittel heraus); und zweitens ist es ziemlich wichtig, individuell abzuweichen, bestenfalls: wenn Alle anders rufen.

Den Wald fand ich als Kind übrigens gar nicht immer schön: Monokulturen von geradstämmigen Kiefern, aus denen schon aufgrund dem der Pflanzung zugrunde liegenden, quadratischen Punktraster nur ganz bestimmte Brummgeräusche zurückkommen konnten. Es wird also auch ein bisschen darum gehen, wie der Wald überhaupt so aussieht.

PRÄAMBEL die Weißheit mit Löffeln…

Der Text ist als Polemik gemeint. Also werde ich die ganze Zeit mit großen Worten um mich schmeißen (Herrschaft, Gesellschaft, Welt, Kapitalismus, . . .) ohne sie irgendwie zu definieren. Darüber hinaus ist es nur ein sehr kleiner Blick und als Beispiel kommt so richtig nur Kapitalismus als Herrschaftsstruktur vor. Das ist eigentlich viel zu verkürzt und lässt die Verwobenheit verschiedener Herrschaftsmomente ziemlich außer Acht. Ich selbst bin männlich, weiß, aus wohlhabenden Verhältnissen, wohne in Gebieten mit guter Netzabdeckung und schreibe alles in allem aus einer Perspektive, in der der Fokus auf dem Identifizieren und Abgeben von Privilegien liegt.

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Ich tausch nicht mehr – ich will mein Leben zurück

Theorie & Praxis von nicht-kommerziellen Projekten

Cover der Broschüre "ich tausch nicht mehr - ich will mein Leben zurück"

Im September 2015 ist die umfangreiche Broschüre ich tausch nicht mehr – ich will mein Leben zurück“ erschienen. In den nächsten Wochen werden auf Keimform.de nach und nach einzelne Artikel aus der Broschüre vor- und zur Diskussion gestellt.

Vorab:

Editorial

Unter dem Label nichtkommerziell finden seit 2005 verschiedenste soziale und ökonomische Experimente statt, deren Gemeinsamkeit darin liegt, dass sie versuchen Geben und Nehmen zu entkoppeln. Diese Broschüre ist nun der Versuch diesen Projekten eine Plattform zu geben.

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Commons und Geld

Bei Treffen des Commons-Instituts in Leipzig vom 29.10. bis 1.11. haben Denis Neumüller und ich einen Vortrag zum widersprüchlichen Verhältnis von Geld und Commons gehalten. Hier die Folien und der Audiomitschnitt — leider in mieser Qualität die erste Minute ist mies, dann ist die Qualität ok (Download Folien: PDF|ODP, Download Audio: OGG|MP3):