Kategorie: Freie Software

GPL v3 veröffentlicht

Das Update der mit Abstand wichtigsten Freie-Software-Lizenz ist fertig: Nach anderthalben Jahren Diskussion hat die FSF gestern die neue Version 3 der GPL veröffentlicht, die v.a. mehr Schutz vor DRM und Softwarepatenten bringen soll. Außerdem wurden die Kompatibität zu anderen Lizenzen und die internationale Rechtsicherheit verbessert. In einem ergänzenden Artikel wirbt Richard Stallman für den Umstieg auf die neue Version:

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Eigentum und Alternativen der Vergesellschaftung

Unter diesem Titel findet ein Workshop auf der Attac-Sommerakademie in Fulda statt. Aus der Ankündigung:

Mit der neoliberalen Ökonomie der Enteignung rückt die Eigentumsfrage wieder in den Blickpunkt der kapitalismuskritischen Linken. Jenseits einer in den letzten Jahren entwickelten Kritik von Inwertsetzung und Privatisierung geht es vermehrt um die positive Bestimmung alternativer Politiken in unterschiedlichen Feldern. Dies betrifft z.B. Eigentums- und Produktionsverhältnisse im Bereich digitaler Güter sowie die Kämpfe und Widersprüche der Freien-Software-Bewegungen, ebenso wie die Initiativen gegen die Privatisierung des Wohnens und ihre Suche nach öffentlichen Alternativen. Letztlich dreht es sich allgemeiner um Fragen der >Demokratisierung der Wirtschaft und Sozialisierung der Märkte< (Krätke).

Mit Benjamin Bärmann, Andrej H. und Michael Krätke
Moderation: Sabine Nuss
Uhrzeit: 17:00-18:30 Uhr, Samstag, 4.08.07

Tipps willkommen 😉

LinuxTag ohne Gesellschaft

Ende dieses Monats findet wieder der jährliche LinuxTag statt, diesmal in Berlin (30. Mai bis 2. Juni, Messegelände unterm Funkturm). Das gesellschaftliche Potential von Freier Software bzw. von Peer-Produktion ist in dem Vortragsprogramm allerdings kein Thema, soweit ich das sehe.

In eine gesellschaftlich relevante (aber nicht gesellschaftskritische) Richtung geht gerade mal ein Vortrag, in dem es um die Überwindung der Digital Divide geht: 90,000 Installations of gnuLinEx in Extremadura:

Extremadura is a region located in the west of Spain with over a million inhabitants and apart from services, farming is the second sector employing workers. Extremadura is also the poorest region of Spain with an unemployment rate of 16%. In 1997 we started working on the Regional Strategy of Information Society of Extremadura (Infodex European Project) and in 1998 the President of Extremadura proposed strategy for the regional development model taking advantage of the possibilities offered by the New Information and Communication Technologies. […] To be able to achieve those purposes we needed adaptability, economy, feasibility, security and universal access of citizens to the tools. That is the reason why we chose a free software based operating system called gnuLinEx.

Und für Projekt-Involvierte und -Interessierte gibt es ein informelles Meeting des Oekonux-Projekts, in dem es um die Zukunft dieses seit längerem eher stagnierenden Projekts gehen soll.

Und das scheint’s auch schon gewesen zu sein. Naja, ansonsten gibt’s noch einen „Ja toll mit Open Source kann man Geld verdienen“-Vortrag. Und einen Vortrag, in dem ein Verleger die Bedeutung der Verleger/Publisher verteidigen will — wohl vor allem mit dem Hintergedanken, dass das mit dem Copyright schon in Ordnung ist.

Tja, rein innerkapitalistisch gesehen ist das ja auch alles richtig, aber mal ein bisschen weiterdenken wär ja auch nicht verkehrt. Aber das wird wohl anderswo stattfinden müssen…

Schade drum. Oder sieht jemand interessante einschlägige Veranstaltungen, die mir entgangen sind?

Open-Source-Jahrbuch über Wirtschaft: „Stigmergie“ statt „unsichtbarer Hand“

Nach der Besprechung des ersten Kapitels des Open Source Jahrbuchs 2007 will ich mich heute mit dem zweiten Kapitel beschäftigen, das der „Open-Source-Ökonomie“ gewidmet ist.

Der erste der drei Artikel des Kapitel stammt von den renommierten Ökonomen Hal Varian und Carl Shapiro. Nur leider ist „Die Ökonomie der Softwaremärkte“ (S. 125) eigentlich gar kein richtiger Artikel.

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Freie Software produzieren

Buch »Producing Open Source Software«Obwohl schon eine Weile unter einer Creative Commons-Lizenz erhältlich, ist das Buch »Producing Open Source Software. How to Run a Successful Free Software Project« von Karl Fogel im deutschsprachigen Raum kaum rezensiert worden. Ok, das Buch wurde auf englisch verfasst, aber gleichzeitig ist es so interessant, dass es mehr Aufmerksamkeit verdient. Vielleicht erleichtert die folgende Besprechung ja den Einstieg. Übersetzungen stammen von mir.

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Seminar »Die Politik von Open.Source«

»Junge Linke« Seminar zu Open SourceDie »Junge Linke« lädt zu einem »Seminar zur Freiheit des Internets« ein vom 8.-10. Juni 2007 in Hannover. In der Einladung heisst es:

»Open-Source-Produkte feiern weltweit Erfolge: Firefox, OpenOffice und Linux sind die bekanntesten Beispiele. Wir wollen auf dem Seminar der Frage nachgehen, was die Entwicklung dieser Software antreibt. Dabei wollen wir diskutieren, welche Motive die Entwickler und die Firmen, die sie unterstützen, haben. Wir werden uns anschauen, was in den Open-Source-Lizenzen (wie z.B. GPL und BSD) steht und ob darin wirklich das Ende des Eigentums kodifiziert ist, wie viele Fans dieser Bewegung meinen. Auch den Mythos, dass eine kleine Gruppe von Hobby-Enthusiasten globalen Unternehmen wie Microsoft ernsthafte Schwierigkeiten bereiten kann, indem sie sich Abends zum Programmieren trifft, werden wir kritisch untersuchen.

Weiterhin möchten wir betrachten, was Linke an Open-Source entweder gut finden oder kritisieren und diskutieren, was wir davon halten. Ist Open-Source der Sozialismus in Software, eine fortschrittliche soziale Bewegung oder nur eine andere Form Geschäfte zu machen?«

Hm, warum habe ich so ein ungutes Gefühl bei diesem Text? Hat wirklich schon jemals ein »Fan« der Bewegung behauptet, dass in Freien Lizenzen »das Ende des Eigentums kodifiziert ist«? Da sehe ich doch wieder mal meine Vorurteile bestätigt, dass die Fixierung auf die Rechtsform des Eigentums den Blick für die eigentlichen Entwicklungen verstellt. Da können sich die JL mit großer Befriedigung auf Sabine Nuss berufen, die jene Blickverengung theoretisch rechtfertigt.