Friederike Habermann spricht in der Serie »Degrowth in Bewegung(en)« im folgenden Video über Peoples Global Action, einer inzwischen nicht mehr bestehenden weltweiten Vernetzung von Basisbewegungen, in der sie als Pressekoordinatorin tätig war. Für sie gehören die weltweiten Widerstandsbewegungen und praktische gelebte Alternativen jenseits von Geld und Tausch zusammen.
Monat: Juli 2016
Gesellschaftliche Vermittlung jenseits von Geld und Tausch
Am 30.6. und 1.7.2016 fand der erste große Workshop im Projekt »Gesellschaft nach dem Geld« statt. Sehr spannend! Mein Beitrag widmet sich sehr grundsätzlich der Frage, ob und wie eine Vergesellschaftung ohne Geld möglich ist. Hier erstmals als Video-Slidecast mein Vortrag (Folien: PDF, ODP):
Demonetize: Anregungen und Ausblick
[Bisher erschienen: Einleitung, Teil 1, Teil 2, Teil 3]
4. Welche gegenseitigen Anregungen gibt es?
Postwachstum durch Demonetarisierung schärfen
Wir schlagen vor, den Diskurs zu Postwachstum durch die Demonetarisierungs-Brille zu schärfen und seine Hauptbotschaft und die Art der Fragestellungen zu vertiefen. Im Unterschied zu Debatten um Lebensstile, ethischen Konsum und Investment und zu Forderungen, die auf politische Regulierungen oder die Macht individueller oder kleinteiliger Verhaltensänderungen (im Sinn von Verzicht oder Suffizienz) vertrauen, würde Demonetarisierung woanders ansetzen: nämlich bei den Bedingungen und Triebkräften schädlichen ökonomischen Wachstums, insoweit sie mit Geld, Tausch und Wert einhergehen. Darüber hinaus könnte sie Postwachstumsdebatten durch ihren Reichtum an utopischen Modellen inspirieren.
Demonetize: Das Verhältnis zu Degrowth
[Bisher erschienen: Einleitung, Teil 1, Teil 2]
3. Wie ist das Verhältnis zwischen Demonetarisierung und Degrowth?
Gemeinsame Kritikpunkte und Praktiken – solidarische Ökonomien, Commons und Subsistenzökonomie
In der Debatte um Postwachstum betont Demonetarisierung die Rolle von Geld, Tausch und Wert dafür, ökonomisches Wachstum zu ermöglichen, anzutreiben und zu erzwingen – eine Dynamik, die mit steigendem Ressourcenverbrauch und vielen (anderen) sozialen und ökologischen Problemen verbunden ist. Auch im Rahmen sozialer Praktiken, die sich auf Postwachstum beziehen, wird diese Rolle zum Thema gemacht. Hier deutet sich also die Möglichkeit wechselseitiger Anregungen und gegenseitiger Stärkung in Hinblick auf die Zielperspektiven beider Ansätze an.
Demonetize: Die Bewegung
[Bisher erschienen: Einleitung, Teil 1]
2. Wer ist bei Demonetarisierung aktiv und was machen sie?
Praktisch und akademisch
Eine Gemeinschaft oder Gesellschaft, die ihre Ressourcen und Fähigkeiten nach Maßgabe von Bedürfnissen teilt, ist die ursprüngliche Vision des Kommunismus. Diese Vision hat eine lange Geschichte und reicht mindestens bis zum Mittelalter zurück. Im 20. Jahrhundert entstanden demonetarisierte Praktiken in der frühen Kibbutz-Bewegung, die 1910 in Israel begann. Während der Spanischen Revolution 1936–1939 wurde Geld in vielen Regionen abgeschafft und durch die freie Verteilung von Gütern oder mittels verschiedener Arten von Bezugsscheinen und Rationierungssystemen ersetzt.
Demonetize: Die Kernidee
[Bisher erschienen: Einleitung]
1. Was ist die Kernidee von Demonetarisierung?
Geld ist das Problem
Die Zielperspektive der Demonetarisierung besteht darin, uns von Geldverhältnissen zu befreien: Für eine bessere Gesellschaft sind der Markt und das Kaufen und Verkaufen erheblich einzuschränken und schließlich abzuschaffen. Dies ist nur möglich durch bewusste und partizipative Formen der Kooperation.
Demonetize: Geld ist das Problem!
Auf dem Degrowth-Portal gibt es eine interessante Serie von Beiträgen unter dem dem Titel »Degrowth in Bewegung(en)«. Vertreter_innen aus 32 sozialen Bewegungen wurden zu Beiträgen eingeladen. Die Initiator_innen schreiben: (mehr …)
Kollektive Selbstverständigung
[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]
Klaus Holzkamp, Begründer der marxistisch fundierten Kritischen Psychologie wandte sich in seinen letzten Lebensjahren dem Alltag zu. Warum lässt sich ein Psychologe auf etwas so profanes wie den Alltag ein? Was gibt es da wissenschaftlich zu sagen? Für Holzkamp war die alltägliche Lebensführung nicht nur irgendein weiteres Thema, sondern „zentrale Gegenstandsbestimmung der Psychologie“.
Ferienuni Kritische Psychologie
Nach 2010, 2012 und 2014 gibt’s auch dieses Jahr wieder eine Ferienuniversität Kritische Psychologie. Sie findet diesmal vom 13. bis 17. September 2016 an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin statt — die FU Berlin zeigte sich unkooperativ: nicht ausreichend »excellent«. Wie auch in den letzten Jahren ist die Teilnahme kostenlos, um Anmeldung wird jedoch gebeten.
Die Ferienuni ist für Einsteiger*innen gedacht, die die Kritische Psychologie kennenlernen wollen. Parallel gibt es einen Kongress, der aufbauend auf den Grundbegriffen der Kritische Psychologie tiefer gehen will.
Ich werde mit Workshops sowohl auf der Ferienuni wie auch beim Kongress vertreten sein, zum Beispiel zur Einführung in das Hauptwerk »Grundlegung der Psychologie« von Klaus Holzkamp. Weiteres bei Zeiten an dieser Stelle 🙂