Der Ums Ganze!-Kongress
Der »No way out? – Ums Ganze!-Kongress« ist beendet. Laut Indymedia-Bericht waren »bis zu 600 TeilnehmerInnen« dabei. Nette Formulierung, aber es war wirklich brechend voll. So viele (vor allem junge) Leute hätte ich nicht erwartet. Die Stimmung war gut, das Interesse und die Aufmerksamkeit bei den Veranstaltungen waren groß. — Ok, einen längeren Erfahrungsbericht kann, wer mag, als Kommentar notieren:-)
Ich habe (fast) alle Vorträge mitgeschnitten und werde diese nach Bearbeitung hier veröffentlichen. Noch diese Woche — versprochen. Stay tuned.
Einen längeren Kongressbericht gibts hier.
Und sorry fürs plötzliche aufbrechen, aber ich war einfach total am Ende 🙂
Ich mach mal ne plus-minus Liste:
Minus: Fast nur Podien ohne wirkliche Beteiligungsmöglichkeit, Thema verfehlt (um den „Way Out“ gings am allerwenigsten, noch nicht mal am letzten Tag, der eigentlich dafür gedacht war), Krasser Männerüberschuss auf den Podien, inhaltlich gings auch nicht „ums Ganze“, sondern fast nur um die Kritik der politischen Ökonomie (kann man ja machen, nur sollte mans dann auch so nennen). Generell eine weitverbreitete Haltung der radikalen Kritik um der Kritik willen ohne jede Perspektive. Die Tonanlage hat wahlweise Ohrenschmerzen bereitet oder war zu leise.
Plus: Viele überraschend junge Leute, gute Stimmung, Oft Wille zur Verständigung vorhanden wo man sonst aus den verschriftlichten Diskussionen eher allgemeines rumgebashe gewohnt ist. Neues theoretisches aufeinanderzugehen ( zB. „Dunkle Seite der Multitude“, „Krise != Zusammenbruch“), Organisation vor Ort hat gut funktioniert, kein Eintritt, nur Spenden! Der „Arbeit & Geschlecht“-Workshop war sehr prägnant und inhaltsreich und es kamen sogar Ansätze einer produktiven Diskussion zustande.
Ernst Lohoff (Krisis) und Thomas Seibert (Interventionistische Linke) kommentieren den Kongress.