ARTE hat eine kleine Webserie mit fünf Clips zu Marx gemacht: „Marie meets Marx“. Ist mir völlig entgangen, danke an Sarah für den Tipp. Die Clips zu je fünf oder sechs Minuten schürfen nicht tief, das ist auch kaum zu erwarten. Dennoch finde ich sie erstaunlich „heterodox“: Warenform wird als wichtiger Begriff eingeführt, Arbeit wird nicht verheiligt, Entfremdung hervorgehoben – und immer wieder im Abgleich mit aktuellen Erscheinungen. Hier alle fünf Clips beginnend mit der „Ware“:
(mehr …)Autor: Stefan Meretz
Ausgetauscht!
Eine Gesellschaft nach Bedürfnissen und Fähigkeiten kommt ohne Geld und sogar ganz ohne Tauschlogik aus, argumentiert Friederike Habermann in ihrem neuen Buch „Ausgetauscht! Warum gutes Leben für alle tauschlogikfrei sein muss“. Häufig komme es zu einem Bruch zwischen kapitalismuskritischen Analysen und ihren Transformationsperspektiven: Sie prangerten Entfremdung, Ausbeutung und/oder das Verstärken anderer Herrschaftsverhältnisse an, verblieben dann aber bei der Hoffnung, demokratische Bestrebungen könnten die Marktmechanismen aufheben. Doch warum sollte es einfacher sein, gegen diese zu wirken, als sie zu ersetzen? Das Buch argumentiert: Für eine tauschlogikfreie Gesellschaft einzutreten ist nicht naiv, sondern konsequent links, feministisch und zukunftsweisend.
Haben und Teilhaben
[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]
Menschen sichern ihre Existenz, indem sie ihre Lebensbedingungen herstellen. Sie tun dies jedoch in der Regel nicht ad hoc, also wenn sie aktuell etwas brauchen, sondern vorsorgend für den Fall, etwas in der Zukunft brauchen zu können. Wer etwas braucht, greift auf mehr oder weniger lange zuvor Produziertes zurück. Doch wem gehört dies Produzierte, wer verfügt darüber? Damit ist die Frage des Habens und des Teilhabens aufgeworfen.
Commonistische Inklusionsgesellschaft
Ferienuni Kritische Psychologie 2018
Heute beginnt die Ferienuni Kritische Psychologie an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin-Hellersdorf. Sie dauert bis zum 15. September. Ein sehr breites Programm hat 900 Menschen angelockt, die sich angemeldet haben. Die Ferienuni ist kostenlos. Veranstaltungen mit „unser“ Beteiligung sind:
11.9., 15:30 Uhr: Highlights der Kritischen Psychologie (Stefan Meretz, Denis Neumüller, Simon Sutterlütti)
12.9., 13:00 Uhr: Streben nach Unabhängigkeit & Abhängigkeit ohne Angst (Simon Sutterlütti)
14.9., 10:00 Uhr: Commonistische Inklusionsgesellschaft (Stefan Meretz, Simon Sutterlütti)
14.9., 13:00 Uhr: Kollektive Selbstverständigung (Stefan Meretz, Denis Neumüller, Flavio Stein)
Buch »Postmonetär denken« erschienen
Das Evaluationsprojekt »Die Gesellschaft nach dem Geld. Eröffnung eines Dialogs« ist abgeschlossen. Ergebnis ist ein Dialogband, der auf Deutsch und Englisch erscheint. Das deutsche Buch ist nun unter dem Titel »Postmonetär denken« bei Springer VS erschienen. Leider ziemlich teuer und propietär.
Nach dem Projekt ist vor dem Projekt: Das Nachfolgeprojekt »Die Gesellschaft nach dem Geld. Eine Simulation« steht in den Startlöchern. Mehr Informationen dazu demnächst.
»Kapitalismus aufheben« — Motivation und Kerngedanken
In den folgenden beiden Videos erläutern wir – Simon Sutterlütti und Stefan Meretz – was uns zum Schreiben trieb und welches die Kerngedanken des Buches »Kapitalismus aufheben« sind.
Keimformtheorie – Vortrag bei der GRÜNEN JUGEND
Am 14.7.2018 habe ich bei der Jahresmitgliederversammlung der GRÜNEN JUGEND NRW einen Vortrag zur Keimformtheorie gehalten. In den Vortrag sind viele Aspekte des neuen Buches »Kapitalismus aufheben« eingeflossen. Hier das Video, in dem ich Folien und Audiospur synchronisiert habe.
»Kapitalismus aufheben« — Bonuskapitel
Das Buch »Kapitalismus aufheben. Eine Einladung, über Utopie neu nachzudenken« von Simon Sutterlütti und Stefan Meretz ist im VSA-Verlag erschienen und online auf der Website commonism.us verfügbar. Die Kapitel können hier auf keimform.de einzeln diskutiert werden. Hier geht es um das Bonuskapitel, das nur online erscheint:
Bestehende Transformationskonzepte
In dem Bonuskapitel (PDF) setzen wir uns mit anderen Transformationskonzepten auseinander. An diese selbst ernannten Transformationskonzepte gehen wir zunächst ohne Vordefinition heran und versuchen sie in ihrer Argumentation zu verstehen — um dann zu schauen, ob sie den transformatorischen Anspruch auch erfüllen können. Wir haben drei sehr unterschiedliche Konzepte beispielhaft untersucht. Unsere Kriterien für die Auswahl waren sehr grob: Wir wollen ein eher staatsbasiertes, ein eher marktbasiertes und ein Mischmodell mit explizit sozialistischer Ausrichtung auswählen. So fiel unsere Wahl auf:
- den Bericht „Welt im Wandel. Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“ des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen
(WBGU) der Bundesregierung; - das Kapitel „Transformationsstrategien und Wandlungsprozesse“ des Buchs „Kapitalismus und dann?“, das von der Akademie Solidarische Ökonomie herausgegeben wurde;
- das Buch „Reale Utopien. Wege aus dem Kapitalismus“ von Erik Olin Wright, das die Ergebnisse des über zehnjährigen Real Utopias Project zusammenfasst.
»Kapitalismus aufheben« — Nachwort
Das Buch »Kapitalismus aufheben. Eine Einladung, über Utopie neu nachzudenken« von Simon Sutterlütti und Stefan Meretz ist im VSA-Verlag erschienen und online auf der Website commonism.us verfügbar. Die Kapitel können hier auf keimform.de einzeln diskutiert werden. Hier geht es um das:
Nachwort
Das Nachwort (mit Literatur: PDF) beginnt mit diesem Zitat:
Die freie Gesellschaft wird weder geplant noch verordnet, weder entworfen noch durchgesetzt. Sie wird erlernt und erschaffen.
Herrschaft wird nicht abgeschafft, sondern verlernt. Und Freiheit erlernt. Erlernt in Fühlen, im Denken und im Handeln.
Allein können wird dies nicht. Wir brauchen Strukturen – unmittelbare Räume und Beziehungen – und müssen diese schaffen, welche den Prozess des befreienden Lernens erlauben, fördern und schützen.
In dem Emanzipationsprozess – dem Verlernen der Herrschaft, dem Erlernen der Freiheit – müssen sich die Menschen selbst befreien. Niemand kann dies für sie tun. Im zunehmendem Maße müssen sie ihre Lebensbedingungen selbstbefreiend herstellen.
Eine freie Gesellschaft wird nur von sich befreienden Menschen erschaffen.
…und endet mit diesem Satz:
Utopie kann zeigen, was Menschen möglich ist, Transformation, wie das Mögliche wirklich werden kann.