Autor: Benni Bärmann

Selbstentfaltendes Konfliktlösen bei Kleinkindern

dscf0223_ausschnitt_am_kleinsten.jpgIch schrieb ja hier schon letztens, dass öfter ein gleichaltriger Nachbarsjunge bei mir und meinem 2-jährigen Sohn zu Besuch ist. Wie das in dem Alter halt so ist, muß es dann halt manchmal unbedingt der grüne Bagger sein und die Kompromißfähigkeiten sind da erstmal recht eingeschränkt.

Der übliche Umgang der Erwachsenen mit diesem Thema ist von viel „Lass dass!“ und „Gib das zurück!“, „Nein, das tut man nicht!“ begleitet und selten besonders erfolgreich. Ich hatte mir eigentlich immer vorgenommen so nicht mit Lino umzugehen, sondern eine gleichberechtigte, respektvolle Beziehung im Sinne gegenseitiger Selbstentfaltung zu leben. Doch: „Was tun?“ (Wie Lenin sagen würde) Ich war zunächst ziemlich ratlos.

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OpenStreetMap

Kartentrace von OpenStreetMap

Dank einem Hinweis von Christine bin ich gerade auf OpenStreetMap gestoßen. Ziel dieses ambitionierten Projektes ist es mit Hilfe von GPS-Geräten freie Straßenkarten zu erstellen. Ich hatte eine spontane Assoziation, dass das sowas wie die zeitgemäße Adaption der Psychogeographie der Situationisten für das 21. Jahrhundert sein könnte. Ich fürchte nur diese Assoziation trägt nicht wirklich weit, obwohl das Bild hier irgendwie wirklich danach aussieht.

Grundeinkommen in Afrika

Ein beliebtes Argument von gerade linken Grundeinkommensgegnern ist ja oft, dass sie das bedingungslose Grundeinkommen für ein Projekt des reichen Westens erklären, dass die eigentlichen dramatischen weltweiten Einkommensunterschiede zum einen nicht angreift und zum anderen im Süden sowieso nicht anwendbar sei. Zumindestens das letzte Teilargument verliert gerade ziemlich an Zugkraft. Das Basic Income Earth Network (BIEN) meldet in seinem aktuellen Newsflash, dass gerade in Afrika das Grundeinkommen immer mehr Anhänger bis in die Regierungen gewinnt. In Namibia wurde ein Grundeinkommensmodell erst vom IWF gestoppt und in Südafrika gibt es gerade eine sehr aussichtsreiche politische Diskussion mit Befürwortern in Regierungsämtern. Gerade das Nichtvorhandensein einer herkömmlichen Sozialbürokratie verbunden mit der bitteren Armut macht ein bedingungsloses Grundeinkommen im Süden immer attraktiver.

Neues Blog

Franz Nahrada, Stefan Matteikat und Stephan Eisler haben einen Blog namens „Bootstrap-Magazin, Keimformen, Metamorphosen, Perspektiven“ gestartet. Mich wundert es ein wenig, dass sie nicht mal vorher mit uns Kontakt aufgenommen haben, ob man nicht zusammen was machen könnte, weil das thematisch ja nun nicht so völlig verschieden ist. Aber da sind wahrscheinlich irgendwelche Dynamiken involviert von denen ich nix weiß.
Trotzdem auf eine gute Zusammenarbeit!

Web-2.0 in echt?

Spiegel-Online interviewt den Open-Source-Papst Tim O’Reilly zu Web-2.0. Sein Neues Projekt: Eine Zeitschrift names make mit dem Fokus auf 3-D-Drucker:

SPIEGEL ONLINE: Ihr Name ist mit zwei Trendbegriffen unserer Zeit aufs Engste verknüpft: Open Source und Web 2.0. Welches Buzzword denken Sie sich als nächstes aus?

O’Reilly: Unser nächstes großes Projekt steckt in einem neuen Magazin, das wir herausbringen. Es heißt „Make“. Wir konzentrieren uns darauf, wie Computer beginnen, mit der physikalischen Welt zu interagieren – wie beim Custom Manufacturing, der Maßanfertigung von Produkten. Gerade ist zu beobachten, dass viele Hacker Dinge herstellen: Die Leute haben ihre dritte oder vierte Digitalkamera, und was machen sie mit der alten? Sie können sie für Basteleien wiederverwenden. Inzwischen gibt es alle möglichen Geräte für derlei Maßproduktion, Laser-Schneidegeräte und 3D-Drucker, und sie kosten heute etwa so viel wie eine Schriftsatz-Maschine zur Zeit der Desktop-Publishing-Revolution.

SPIEGEL ONLINE: Der Fokus verschiebt sich also von der Software zurück in die wirkliche Welt?

O’Reilly: Ja. Wir treten ein in das Zeitalter der Maßfertigung. Nehmen Sie den Bereich der synthetischen Biologie, wo sich diese Maßfertigung bis hinunter auf die Ebene der chemischen Prozesse und Stoffe erstrecken wird. Ganz zu schweigen davon, dass wir heute Dinge in relativ kleiner Stückzahl herstellen lassen können, in Ländern mit relativ niedrigen Lohnkosten. Es gibt immer ausgefeiltere Simulations- und Entwurfwerkzeuge. Leute konstruieren Dinge in „Second Life“ oder mit Sketchup von Google. Solche Werkzeuge zur Gestaltung virtueller Objekte sind heute viel stärker demokratisiert, viel weiter verbreitet als je zuvor. Es gibt zum Beispiel Dienste, über die man sich seinen Avatar aus „Second Life“ als 3D-Modell ausdrucken lassen kann. Das ist ein Aufbruch in neue Welten.

Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,451248,00.html

Macht, Wahnsinn und Struktur

Dank einem Hinweis von Christine bin ich auf folgendes gestoßen: Leute aus Köln haben ein sehr interessantes Planspiel durchgeführt. Ausgehend von Focaultscher Theorie über die Konstruktion von Normaität und Wahnsinn haben sie einen Tag in einer Psychatrie nachgestellt. Die „Patienten“ wussten nichts davon, haben aber nach kurzer Eingewöhnung prima mitgespielt:
http://www.uni-koeln.de/ew-fak/konstrukt/texte/download/psychiatriespiel.pdf