Commons: Kooperation statt Konkurrenz
Barbara Murac, Philosophin an der Universität Jena, gibt im ersten Teil eine gute Bestimmung des Begriffs »Commons«. Im zweiten, wesentlich längeren Teil spricht Michel Bauwens über den Übergang von der Peer-Produktion immaterieller zu stofflichen Gütern. Hierbei wiederholt er allerdings einige Standardargumente, die problematisch sind: immaterielle Güter seien stets unknapp, stoffliche Güter hingegen knapp (vgl. hier und hier und hier); Arbeit in normalen Unternehmen sei profitorientiert, Arbeit in genossenschaftlichen Unternehmen hingegen nicht (wozu die Peer-Produktions-Lizenz beitragen soll).
Quelle: www.kontext-tv.de
Zu Barbara Muracs Definition möchte ich anmerken, dass kapitalistische Beziehungen lediglich als Beziehungen zu Sachen erscheinen aber natürlich auch Beziehungen zwischen sozialen Akteuren sind.
Der Unterschied ist u.a., dass sich die kapitalistischen Produktionsbeziehungen hinter den Rücken der Akteure herstellen und diese von der Notwendigkeit befreien, sich die soziol-ökologischen Voraussetzungen und Folgen ihres Tun und Lassens durch den Kopf gehen zu lassen, d.h. dass sich die kapitalistisch vergesellschafteten Akteure dafür nicht voreinander zu rechtfertigen haben, wie es für kommunistische (bzw. commonistische) Beziehungen, wie ich sie verstehe, grundlegend wäre bzw. ist. Wie sonst ließe sich das von Barbara Murac bemühte Gemeinwohl bestimmen?
Ich möchte auch vor einer dogmatischen Gegenüberstellung von Wettbewerb und Kooperation als zwei Pole auf der Skala zwischen commonistischem Himmel und kapitalistischer Hölle warnen. Was wäre Fußball, wenn dabei nicht mehr gewetteifert werden dürfte? Es kann doch vernünftigerweise nur um die Möglichkeit gehen, gemeinsam bzw. kommunistisch (in der marxschen Perspektive weltkommunistisch) darüber entscheiden zu können, wo, wobei und mit welchen Grenzen kooperiert und gewetteifert wird.
Selbstverständlich waren der Rassist Karl Marx wie auch Adoro und Co Liberale.Ganz phöse androzentrisch,wie auch die gesamte Wissenschaft nix anderes als Naturbeherrschung ist und deshalb schleunigst weggeworfen werden muss.Die Exit befindet sich von allen linken Sekten am meisten in der Sackgasse,sie suhlen sich da.Wärenddessen der wiedererweckte Islam seiner Gesetzmässigkeit folgend Massaker veranstaltet.
Ja die Krise,die Krise wirkt und was entsteht: Kulturkampf,Religionskrieg,Ethnische Spaltungen,Geopolitik,Querfronten,Rechte,islamische Erweckung,Faschismus,Neonazismus(unserer Freunde von den Grünen und dem oligarchisch-islamophilen Stiftungsfilz freut das in der Ukraine besonders),sozialer Populismus,Neokonservatismus.Die Linken sind Geschichte.Die Krisis und Co missachten anthropologische,ontologische und karmische Gesetzmässigkeiten. Diese zu verstehen ist ebenfalls das Ende des Linksseins.
Und was macht ein Freelancer, der „nichtprofitorientiert“ arbeiten möchte? Das ist irgendwie die Quadratur des Kreises und ausser dem bedingungslosen Grundeinkommen sehe ich leider wenig Möglichkeiten für Freiberufler auf den Profit zu verzichten.
Ich würde aber gerne nicht-profitorientiert arbeiten und würde gerne (bzw. tue es) Meine Arbeit an soziale/ kulturelle/ ökologische Organisationen verschenken. Leider ist das finaziell nicht besonders einträglich, da benötigt man kein BWL-Studium. 😉
Vielleicht gibt es aber trotzdem eine Lösung für das Problem, ich habe jedenfalls eine Blogparade zum Thema „Arbeit als Open Source“ ins Leben gerufen und werde die Thematik mit anderen Bloggern diskutieren. Denn darauf läuft es ja letztendlich hinaus: Arbeit wird zur Open Source, wenn ich meine Leistungen verschenke.
Wer Interesse am Thema hat, kann den Link gerne weiterverbreiten und/ oder teilnehmen. Ende der Blogparade ist der 30.6. 2015
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@Raphael: Spannend!
Je nachdem, in welchem Bereich man arbeitet, gibt es übrigens durchaus Möglichkeiten, sich bezahlen zu lassen und trotzdem die produzierten Wissensartefakte freizugeben. Ich arbeite derzeit z.B. als Softwareentwickler für den Liquid Democracy e.V., der alle produzierte Software unter AGPL veröffentlicht, aber gleichzeitig mit Weiterentwicklung im Kundenauftrag und durch das Hosting der Software Geld verdient und seine Entwickler damit bezahlen kann (wenn auch nicht so gut, wie das was man anderswo verdienen könnte).
Ich sehe ein, dass das in der Form beim Webdesign wahrscheinlich schwierig ist und bin gespannt, wie dein Experiment funktionieren wird!