Kategorie: Commons

Erscheint ganz bald: Alles für alle. Revolution als Commonisierung.

Ungefähr vier Jahre nach Beginn unseres Diskussionsprozesses über ein Buchprojekt zu Transformation ist das Buch jetzt in Druck und wird im Laufe des Monats erscheinen. Im Corona-Lockdown 2020 begannen Simon Sutterlütti, Stefan Meretz, Jan-Hendrik Cropp, Alice von Franz, Indigo Drau und ich uns in regelmäßigen Online-Diskussionen mit den Lücken der Keimformtheorie zu beschäftigen und diese durch einen stärkeren Fokus auf soziale Bewegungen und Kämpfe zu füllen. Im Herbst 2020 veröffentlichten wir hier einen ersten Zwischenstand. Geschrieben haben das Buch dann letztendlich Indigo und ich, immer wieder auch begleitet von Diskussionen und inhaltlichem Austausch mit dem Rest der Gruppe und darüber hinaus. Es erscheint nun im Laufe des Monats beim Schmetterling Verlag, wo es auch schon vorbestellt werden kann. Dort finden sich außerdem auch schon eine Leseprobe sowie das Inhaltsverzeichnis.

(mehr …)

Simulation des Commonismus (1)

Jan Groos vom Podcast FutureHistories hat mit Manuel Scholz-Wäckerle und mir ein Interview zum Projekt „Die Gesellschaft nach dem Geld“ geführt. Kürzlich erschien ein umfangreiches Paper im Journal „Review of Evolutionary Political Economy“. Jan befragt uns zur Agentenbasierten Modelierung (ABM), zum Commonismus, zum Simulationsszenario des Papers und zu den Möglichkeiten und Grenzen von Simulationen generell. Da das Interview über zweieinhalb Stunden dauerte, gibt es den Podcast in zwei Folgen. Hier die erste.

Verteilte commonistische Planung

Aus: Thomas Stölner, Uwe H. Bittlingmayer, Gözde Okcu (2023, Hg.): Anarchistische Gesellschaftsentwürfe. Zwischen partizipatorischer Wirtschaft, herrschaftsfreier Vergesellschaftung und kollektiver Entscheidungsfindung. Münster: Unrast.

Von Stefan Meretz, Simon Sutterlütti

Einleitung

Aus dem 20. Jahrhundert könnte man lernen, dass die »sozialistische Übergangsgesellschaft« mehr als nur einige »Muttermale« (Karl Marx) des Kapitalismus trägt, sondern mit diesem eine gemeinsame Basis teilt: Warenproduktion, Lohnarbeit, Abspaltung der Care-Arbeit, Geld, Externalisierung und Exklusionslogik. Das große Versprechen gesellschaftlicher Planung, Befreiung von Privateigentum und bedürfnisorientierter Produktivkraftentwicklung musste auf der fortbestehenden kapitalistischen Basis von Ware, Wert, Arbeitszwang etc. scheitern. Auch die vielfältigen aktuellen Alternativkonzepte von mehr markt- bis zu eher staatssozialistischen Ansätzen sind weiterhin von vielen dieser Muttermale gekennzeichnet. Deswegen vertreten wir mit dem Commonismus eine mögliche Gesellschaft, die viele Impulse der Commons – als heutiger re/produktiver Praxis »jenseits von Markt und Staat« (Elinor Ostrom) – aufnimmt und gesellschaftlich verallgemeinert. Das sei im Folgenden skizziert (vgl. Sutterlütti/Meretz 2018, 2023), bevor wir in diesem Text den Schwerpunkt auf die Planungsfrage legen.

(mehr …)

Anarchistische Gesellschaftsentwürfe

Ein spannendes Buch ist erschienen, und wir – Simon und ich – freuen uns außerordentlich, dort mit dem Beitrag „Verteilte commonistische Planung“ vertreten zu sein. Simon hat in seinem zweiten Beitrag „Parecon: Noch immer Lohnarbeit, noch immer Kapitalismus“ zusätzlich das Parecon-Modell kritisch unter die Lupe genommen (mit Antwort von Robert Hahnel).

Ich kenne anderen Beiträge sonst noch nicht, aber das Inhaltsverzeichnis des prall gefüllten Buchs verspricht eine spannende Lektüre:

(mehr …)

Erstes Freiraumfest Graz: 15.-21. Oktober ’23

Eine ganz herzliche Einladung an euch alle, am allerersten Grazer Freiraumfest teilzunehmen. »Nicht-kommerziell & selbstorganisiert: Das Festival von unten«: Das Freiraumfest mag nicht als Commons-Festival gelabelt sein, aber wäre es das, würde es sich nicht verkehrt anfühlen. Freiraumfest bedeutet hier, dass es eine Woche lang verdichtetes Programm in den selbstorganisierten Spaces gibt und dann noch ein gemeinsames Rahmenprogramm mit Diskursveranstaltungen etc. Das Beste am Festival: Jede Person kann sich mit eigenen Veranstaltungen (Workshops, Vorträge, etc.) einbringen. Wenn jemand also Interesse hat, etwas beizutragen: Wir freuen uns darauf!

Alle weiteren Infos: https://freiraumfest.at

Das commonistische Internet

[Erschienen in: Utta Isop (2023, Hg.*). Lernen im Überwachungskapitalismus. Schulen und Universitäten für digitale Autonomie! Neu-Ulm: AG SPAK)]

Stellen wir uns vor, es sei vorbei mit dem Kapitalismus, der uns drangsalierte und überwachte. Wie sieht die neue Welt aus – heute, nach dem Kapitalismus – und wie das neue Internet? Und gab es damals in Zeiten des Überwachungskapitalismus nicht auch schon gute Ansätze, die heute für die Bedürfnisbefriedigung aller genutzt werden?

Für unsere Leser:innen in der Vergangenheit sei erklärt, wie die neue, die commonistische Gesellschaft funktioniert, denn das ist sie, eine auf Commons basierende und fortwährend Commons schaffende Gesellschaft. Heute weiß, nein, fühlt jedes Kind, was Commons sind, doch wie erkläre ich das den Menschen in der Vergangenheit, die davon keinen Plan haben? Vielleicht mit einer Analogie: wie die Ware, so die Commons.

(mehr …)