Schlagwort: informationskapitalismus

Universalgüter

Schon länger angekündigt, ist es nun soweit: Die Beiträge zum umstrittenen Thema »Universalgüter« sind online. Warum umstritten?

Mit der Einführung des neuen Begriffes des Universalguts wird die These vertreten, dass diese besondere Güterart grundsätzlich »wertlos« sei — unabhängig davon, ob das Universalgut in privatisierter oder freier Form vorliegt. In Bezug auf ihre Wertlosigkeit unterscheidet sich etwa die Freie Software damit nicht von der proprietären. Beide können einen Preis haben, und wenn sich jemand findet, der den Preis zahlt, dann ist der Tausch wertmäßig nicht äquivalent.

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Proprietäre Schwarmhardware und andere Biester

CrowdSpirit ist eine Webseite die versucht den Prosumergedanken für das Feld elektronischer Hardware konsequent umzusetzen. Leider ist da scheinbar nix frei , sondern den Mitspielern wird Geld versprochen, das scheint ja sowieso der neueste Web-2.0-Trend zu sein.  Der Schwarm wird bezahlt.

Für uns stellt sich da die Frage,  ob es gegen diese Strategie der Microverwertung noch der kleinsten Lebensregungen ein adäquates Gegenmittel geben könnte.  Freie Software funktioniert ja auch zu einem großen Teil deswegen, weil es sich für viele Beteiligte nicht lohnt ihren Einsatz zu verwerten.  Was, wenn jetzt jemand auf die Idee kommt einfach jeden Codeschnippsel und jeden Bugreport zu bezahlen? Ich hoffe mal, der Feind liest nicht mit 😉

Ein auf den ersten Blick (ist schon spät, ich muss ins Bett) interessanter Blog, der sich mit diesen Fragen beschäftigt ist Crowdwisdom.

Handel mit virtuellen Gütern

Virtueller Handel (ala ebay) ist ja längst Alltag, der Handel mit virtuellen Gütern jedoch hat immer noch was exotisches. Über die in China in Kinderarbeit erzeugten virtuellen Güter berichtete ich ja schon. Inzwischen scheint es auch in Deutschland Firmen zu geben, die diesem Gewerbe nachgehen. Über die rechtlichen Probleme in diesem Zusammenhang schreibt jetzt die Financial Times Deutschland:

„Das Bürgerliche Gesetzbuch geht davon aus, dass ein Gegenstand körperlich ist“, sagt Krasemann, „dass man ihn also anfassen kann.“ Es reiche nicht, wenn das virtuelle Ich ihn berühren könne. Rechtlich gesehen kann es im Spiel keinen Diebstahl geben – denn genau genommen existiert nichts, was entwendet werden könnte.

RFC*: Universalgut

Ich schreibe gerade an einem Artikel für das nächste Krisis-Heft. In Diskussion mit der Redaktion bin ich auf ein terminologisches Problem gestoßen: Sind Universalgüter und Allgemeingüter das selbe? Im folgenden versuche ich den Begriff des Universalguts entsprechend eines Vorschlags von Ernst Lohoff zu fassen. Kritik und Hinweise willkommen!

*RFC: Request for comments

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Sabine Nuss bloggt jetzt auch

und zwar hier. Sabine hat eine sehr lesenswerte Dissertation zu „Aneignungskonflikten um geistiges Eigentum im informationellen Kapitalismus“ geschrieben, in der sie sich kritisch mit der Freie Software/Freie Kultur-Bewegung und der dort weit verbreiteten Annahme, dass „geistiges Eigentum“ etwas völlig anderes als „normales“, materielles Eigentum ist, auseinandersetzt. Gleichzeitig spürt sie dort dem Wandel des Eigentumsbegriffs im Lauf der Zeiten nach, und zeigt dass die heute verbreitete Vorstellung von „Eigentum“ eine spezifisch moderne, kapitalistische ist (und keineswegs universell oder gar „natürlich“, wie uns ESR und andere Ideologen gerne weismachen wollen).
Traurig nur, dass sie anscheinend so wenig vom Copyleft hält, dass ihre Dissertation wohl nur in Buchform erhältlich ist – lohnen könnte sich die Lekture trotzdem.

Ökonomische Vorteile für Open-Access-Publisher

Bei netzpolitik.org bin ich über einen Hinweis gestolpert, den ich im wesentlichen an euch weitergeben möchte. Ich bin selbst noch nicht dazu gekommen, den Artikel ganz zu lesen, aber die Einleitung klingt sehr interessant. Es geht um eine Betrachtung der ökonomischen Vorteile für kleinere und mittlere Herausgeber von wissenschaftlichen Journalen, wenn sie kein klassisches Copyright verwenden sondern eben Open Access. Also eine ganz ähnliche Interessenlage wie bei Freier Software und den kleineren Softwareklitschen, die sich gemeinsam mittels Freier Software gegen die großen Monopole zu behaupten versuchen.