Schlagwort: entwicklung

Endliche Ressourcen als Gemeingut

technik_klWas wäre wenn … wir über die Nutzung von Bodenschätzen global, gemeinsam und gleichberechtigt entschieden? Einige konkrete Überlegungen wie ein Commoning rund um endliche Ressourcen aussehen könnte. Der Artikel findet sich auch im lesenswerten Büchlein “Herrschaftsfrei Wirtschaften”. Zur emanzipatorischen Technikkritik jenseits der Ressourcen-Problematik sei das Heft „Technik. Für ein gutes Leben oder für den Profit?“ empfohlen.
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Is demonetization a really good idea?

Recently a companera asked me, if it really is such a good idea to start from abolishing money, since it seems to enhance freedom and quality of life especially for the most poor of us. I thought about it for a while and than answered that I do not see evidence for that.

Over the last year, I read and thought a lot about Tanzania (as a case study for the land grab, the results are partly published in German). Having now quite a good picture of the situation in Tanzania (and some overview of the situation in Africa as a whole), I doubt that money ever did any good job there.

Actually, I would say, things are getting increasingly worse particularly because of monetary relations.

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Die Renaissance der Gemeingüter

INKOTA-Brief 153INKOTA ist ein entwicklungspolitisches Netzwerk, das seine Wurzeln als ökumenischer Arbeitskreis in der DDR-Kirche hat. Das Dossier des aktuellen INKOTA-Briefs Nr. 153 befasst sich mit der »Renaissance der Gemeingüter«.

Im folgenden stelle ich ganz kurz die Inhalte der zahlreichen und inhaltlich vielfältigen Artikel vor. Einige Artikel sind auch online verfügbar (vgl. die entsprechenden Links).

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Re-hacking your World

Today there are really interesting sessions at transmediale: Re-hacking your World. Intro:

Re-hacking your World examines issues of crisis and possibility by intervening in the relationships between environment, industry and culture. Has our cultural hardware and software become useless and unserviceable faced with the complex challenges that confront us? In order to prevent a complete takeover of commercial interests in the development of digital cultures in Africa, Asia and Latin America, it becomes essential to promote and strengthen the vocabulary of open source systems and develop fair use mechanisms.

The track has three sessions: Sensible Software, Fair Trade Hardware, I Saw Disaster

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»Die Marx-Maschine«

RepRap version 1.0 Darwin (Foto: CharlesC, Lizenz: GFDL)Die Wochenzeitung »Freitag« hat in ihrer neuen Ausgabe einen Artikel über »Personal Fabricators«. Tenor: Nach den PCs sind jetzt die PFs dran, was heute noch teuer ist, wird morgen billig und allgegenwärtig sein. Was ich bislang nicht wusste, ist, dass der RepRap-Protagonist Adrian Bowyer eine explizit gesellschaftliche Zielsetzung mit PFs verbindet, die allerdings ein wenig altbacken daherkommt: »Eine sich selbst reproduzierende Rapid-Prototyping-Maschine wird ein revolutionäres Eigentum an den Produktionsmitteln durch das Proletariat ermöglichen — ohne den chaotischen und gefährlichen Revolutionskram«. Dass einige ein solcher Revolutionsautomatismus nervt, kann ich nachvollziehen.

Michael Heinrich ist ein Sozialdemokrat!

Das behauptet zumindestens Holger Wendt in einem lesenswerten Text, den ich in den Kommentaren eines Textes von Emanzipation oder Barbarei entdeckt habe. Bei mir hatte sich ja beim Lesen von „Die Wissenschaft vom Wert“ auch schon der Eindruck eingeprägt, es handele sich da mehr um eine gelungene Dekonstruktion der Kritik der politischen Ökonomie als um deren Darstellung – entgegen Heinrichs eigener Intention. Schon seit einiger Zeit findet ja auch im Laboratorium anhand von Stefans Konspekt von Heinrichs Einführungsbuch eine interessante Diskussion statt.

Meine Rückfrage an Wendt wäre ja vor allem ob es nicht gute Gründe geben könnte Traditionsmarxisten wie Lenin gegenüber misstrauisch zu sein. Man muß ja nicht gleich zum Sozialdemokrat werden. Wenn man etwas aus der Uralt-Diskussion zwischen reformerischen Sozialdemokraten und Revolutionären lernen könnte, dann doch vor allem, dass beide Ansätze gescheitert sind. Ich verstehe zumindestens meine Suche nach Keimformen vor allem auch als Versuch diesen unproduktiven Widerspruch in eine produktive Dialektik zu verwandeln.

Kritik und Keimform braucht Dialektik

Hegel und MarxMarx hätte ohne Hegel die »Kritik der politischen Ökonomie« — so der Untertitel des »Kapital« — nicht schreiben können. Zu Lebzeiten hat sich Marx stets von Hegel abgesetzt, hat solche häufig zitierten Phrasen wie »vom Kopf auf die Füsse stellen« geprägt. Damit war für viele nachfolgende Generationen der Fall klar: Marx war der »Materialist«, Hegel der »Idealist«, Marx wollte »die Welt verändern«, Hegel nur »interpretieren«, Marx war der reifere Denker, Hegel der frühere und damit unreifere Philosoph. Kurz: Mit Hegel zu beschäftigen lohnt nicht, lieber gleich den Marx nehmen — oder keinen von beiden.

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Klaus Holzkamp

Klaus Holzkamp…wäre heute 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gibt es heute in der »jungen Welt« eine Würdigung von Morus Markard, einer der letzten institutionell abgesicherten Kritischen Psychologen.

Ich persönlich hatte das intellektuelle Vergnügen, Klaus Holzkamp als Zweitgutachter für eine Diplomarbeit (über Neuronale Netze zusammen mit einer Kollegin) im Fach Informatik zu haben. Er war stets ungeheuer interessiert daran, wie die Debatten in der Informatik laufen, gab es doch seinerzeit erhebliche Überschneidungen von informatischem Kognitivismus und der dominanten kognitiven Psychologie.

Eine zentrale Inspirationsquelle war und ist für mich Holzkamps Hauptwerk »Grundlegung der Psychologie«, ein Buch, in dem ich immer wieder etwas Neues entdecken kann — je nach dem, was gerade meine Fragen an die Welt sind. In der frühen Oekonux-Zeit war es die methodische Verallgemeinerung aus der Untersuchung der Psycho-Phylogenese, also der Herausbildung des Psychischen in der Evolution, die ich — unter Protest von manchem Insider — auf die Geschichte übertrug. Dieses dann von mir so genannte »Fünfschrittmodell« enthält den Begriff der »Keimform« und ist damit eine Quelle des »Keimform-Denkens«, aber keinesfalls die einzige.

Was ist eigentlich eine „Keimform“?

Blumentöpfe in prekärer LageOk, das zu beantworten ist ja unter anderem gerade Sinn und Zweck dieses Blogs. Es wäre also sehr vermessen, wenn ich das jetzt mal eben hier und jetzt beantworten würde. Aber ich will mal einen eigentlich ziemlich simplen Gedankengang darlegen, wie ich mir das zur Zeit vorstelle. Und unter uns: Nach über 100 Beiträgen sollten wir langsam mal anfangen 😉 Widerspruch natürlich sehr willkommen.

Um sich klar zu machen, was eine Keimform ist, sollte man sich drei Dinge klar machen:

  1. Was ist ein Keim?
  2. Was ist eine Form?
  3. Was verbindet beide in dem Begriff Keimform?

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