Rosa Roig interviews Michel Bauwens, research director for FLOKSociety.org. FLOKSociety is a research project for the government of Ecuador that aims to create a policy and legal framework for the transition towards a social knowledge economy or a „open commons-based knowledge society“. The FLOKSociety.org project is a cooperation between the Coordinating Ministry of Human Talent and Knowledge, SENESCYT and the IAEN postgraduate institute for public servants, where the project team is located. See also the Open Letter to Commoners (EN|DE).
Schlagwort: ecuador
Offener Brief der FLOK-Gesellschaft, Ecuador, an Commoners der Welt
[There is an english version of this text]
Liebe Commoners und Kooperativisten,
In seiner Antrittsrede vom 19 September 2012, wandte sich Ecuador’s Präsident, Rafael Correa, and die Jugend seines Landes und rief sie dazu auf, eine Vision des “guten Lebens” (“buen vivir”), die sich auf eine Gesellschaft des offenen und gemeinnützigen Wissens stützt, anzustreben und für sie zu kämpfen. Das Projekt FLOK Society (Free/Libre Open Knowledge) wurde ins Leben gerufen, um einen Transitionsplan und politischen Rahmen zu entwickeln, um diese einzigartige Vision zu verwirklichen. In Einklang mit dem Nationalen Plan Ecuadors kann es keine Politik des “guten Lebens” geben, die nicht von frei zugänglichem und offenem Wissen sowie von gedeihenden Commons inspiriert und nicht darin verwurzelt ist.
Open Letter to Commoners from the FLOK Society, Ecuador
[Es gibt eine deutsche Version dieses Textes]
Dear Global Co-operators and Commoners,
In a speech on Sept. 19, 2012, President Correa of Ecuador appealed to the young people of his country to fight for and realize a vision of “good living” based on a commons-based and open knowledge society. The FLOK Society project (Free/Libre Open Knowledge) has been created to propose a transition plan and a policy framework to achieve this unique vision. In accordance with Ecuador’s National Plan, there can be no ‚good living‘ policy that is not inspired by, and rooted in, free and open knowledge and a thriving commons.
Wachstumszwang frisst Yasuní
Der Yasuní-Nationalpark ist bekannt geworden, weil die Ecuadorianische Regierung etwas verrücktes getan hat: Der Nationalpark sollte bleiben wie er ist. Das ist deswegen »verrückt«, weil der kapitalistische Wachstumszwang es gebietet, auch das letzte Stück Erde aufzureissen, um die benötigten fossilen Energiegrundstoffe herauszuholen — im Falle von Yasuní Öl. Was bedeuten da schon Respekt vor bislang unkontaktierten indigenen Völkern, Schutz der Biodiversität und die Vermeidung von 407 Mio. Tonnen CO2-Emissionen.
Für Ecuador ist das Öl dringend benötigtes Geld. Mit der Yasuní-ITT-Initiative war Ecuador bereit, auf die Ölförderung zu verzichten, wenn im Gegenzug die Hälfte der zu erwartenden Einnahmen kompensiert würden. Es wurde ein UNO-Treuhandfonds eingerichtet, auch die BRD war zunächst bereit einzuzahlen. Diese Zusage hat das zuständige Entwicklungsministerium nun geknickt. Damit ist die Initiative akut bedroht. Weitere Informationen findet ihr im CommonsBlog, beispielsweise das (2008), das (2010) und aktuell das.
Das Kampagnennetzwerk Avaaz sammelt Unterschriften, um den Haushaltsausschuss des Bundestages zu bewegen, die zugesagten Gelder doch noch freizugeben. Verrückterweise.
Ein Beitrag zur Commons-Debatte
Ich möchte gerne die Frage nach der Definition von Commons aus dem Beitrag im CommonsBlog „Revolution ist nicht für Gemeingüter kämpfen, sondern durch sie“ wieder aufnehmen, also die Frage, dass Commons immer eine CPR (Common Pool Ressource) brauchen, eine Community, das Commoning, Regeln oder was auch immer und schließlich Produkte das Endergebnis dieses Prozesses sind.