Kategorie: Freie Software

AntenneTux mit Interview aus Hiddinghausen

Das Linux-Maskottchen Tux – Bild von Larry Ewing, Simon Budig und Anja GerwinskiHeute (25.9.) um 18:05 wird die fünfzehnte AntenneTux-Sendung ausgestrahlt. Unter anderem enthält die Sendung ein Interview, das Peter Bußfeld und sein Team mit mir in Hiddinghausen geführt haben. Thema war diesmal allerdings nicht die Peer-Ökonomie (denn um die ging es ja bereits ausführlich in der dreizehnten Sendung). Stattdessen drehte sich das kurze Gespräch darum, was ich von der scheinbaren Öffnung von Microsoft gegenüber der „Open-Source-Bewegung“ (bzw. bestimmten Teilen davon) halte und wie ich die Microsofts Verhalten zugrunde liegenden Strategien und Taktiken einschätze.

Weitere Themen der aktuellen Sendung sind:

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Empfehlungen gesucht

Wir würden gerne unseren Empfehlungsfeed verbessern und ein größeres Netzwerk daraus bilden. Perspektivisch soll daraus mal ein Vorurteilssystem werden. Zunächst geht es aber einfach darum, dass wir Dich Leser bitten wollen Deine Keimform-relevanten Empfehlungen mit uns zu teilen. Du kannst natürlich auch jederzeit Empfehlungen in den Kommentaren oder per email hinterlassen. Eigentliches Ziel ist aber, das das automatisch geschieht damit es eine wirkliche Erleichterung für die alltägliche Infoflut bildet.

Der einfachste Weg geht über delicious. Solltest Du dort bereits schon einen Account haben, musst Du nur den user „keimform“ in euer Netz aufnehmen und dann mit „for:keimform“ eure keimform-relevanten Empfehlungen taggen. Wenn ihr dort noch keinen Account habt und nicht wisst, wie das funktioniert, geben wir euch gerne technische Unterstützung, einfach hier eure Kontaktdaten hinterlassen oder mal im Chat vorbeigucken oder uns anmailen oder …

Transparenz als Kriterium für Keimformen

Transparency
Bildlizenz: CC-NC-ND

Wir hatten ja schon öfter die Diskussion ob Bewußtheit ein Kriterium für Keimformen sein kann oder gar muß. Juli holt das Thema in einem Kommentar zu meinem Artikel über Freiräume und Keimformen nun dankenswerterweise wieder aus der Versenkung:

Auch die Frage des Bewußtseins der Beteiligten zum Unterscheidungskriterium zu machen scheint mir schwierig. So nach dem Motto: Es gibt die Freiräume, die machen was, aber wissen nicht was sie da tun. Und es gibt die Keimformen, die haben ein Bewußtsein von ihrem Tun. Quasi als Ersatz für die Klasse an sich und die Klasse für sich.

Das überzeugt mich nicht, weil es dann – harte Kriterien für Bewußtsein angelegt – so ziemlich kein Projekt gibt, das als Keimform durchginge. Überhaupt ja eine spannende Frage, inwieweit und zu welchem Grad müssen die Leute eigentlich ein Verständnis davon mitbringen, das sie grade in ner Keimform (oder neudeutsch: im emanzipatorischem Transformationsprojekt) unterwegs sind? Ist es egal, weil es um den objektiven Prozess der Veränderung geht? Oder ist es wichtig, weil es ja um bewusste Vergesellschaftung gehen soll?

das und meine aktuellen Erfahrungen mit Freiräumen bringen mich dazu ein neues Kriterium für Keimformen in die Runde zu werfen: Transparenz. Warum das?

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Peer-Ökonomie in Hiddinghausen – Teil 2

Peer-Ökonomie-Wochenende in Hiddinghausen

Nach luxuriösem Frühstück ging es fast pünktlich los mit dem zweiten Teil der Einführung in das Konzept der Peer-Ökonomie von Christian (den ersten Teil gab’s gestern — hier die dazu passenden Folien). Kernfrage war, wie die gestern vorgestellten allgemeinen Prinzipien der Peer-Produktion auf die materielle Welt übertragen werden können und welche Probleme dabei auftreten — und wie eine Lösung aussehen kann.

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Peer-Ökonomie in Hiddinghausen – Teil 1

Heute hat das mit Spannung erwartete Seminar-Wochenende zur Peer-Ökonomie begonnen. Um allen, die nicht teilnehmen können, einen kleinen Eindruck zu vermitteln, werde ich jeweils am Ende der drei Tage einen kurzen Bericht schreiben. Audio-Mitschnitte von den einzelnen Beiträgen gibt’s dann später.

Ab 16 Uhr trafen die ersten Gäste in Ulis grandiosem Fachwerkhaus in Hiddinghausen ein, bis wir zum Begrüßungsessen am Abend schließlich 21 Personen waren (im Laufe des Abends kamen noch 6 weitere). Nach der Vorstellung des bisher geplanten Programms zum Wochenende, begann Benni mit dem ersten einführenden Beitrag zu Peer-Produktion & Freier Software.

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The Open Source World in 2020

Stefan Merten, founder of Oekonux project, is going to give a presentation at FrOSCon — the Free and Open Source Conference in Sankt Augustin, Germany, 23th – 24th of august. The presentation titled »The (Open Source) World in 2020 — A History Based Look into the Future« is already online. Stefan’s style is to cut down complex analysis to handy statements, where he draws his conclusions from.

Here are the conclusions giving a good overview of the talk:

  • 1984 — Very beginnings may be hard to notice
  • 1996 — Good ideas grow because they are useful to people
  • 2008 — Basic principles are strong enough to spread out
  • First basic principle: Selbstentfaltung — Something what individual and society wants
  • Second basic principle: Openness — Technology may make way for new societal phenomenons
  • A new mode of production emerges — Something wrong with classic economy 😉
  • Power from new principles — Oekonux thesis: New mode of production => new society
  • Five-step model of development — There is hope!
  • Capitalism as a successful germ form: 200 years back — A new mode of production as a germ form can take over
  • A peek into the future — Vertical expansion is quite sure — Horizontal expansion depends on many aspects
  • Deeper embedding — More won’t happen in 12 years

Please read the details (aka bullet points).

Conclusion of the conclusions of the bullet point list: Qualitatively, in 2020 we have the same situation as in 2008.

Sind Freiräume Keimformen?

Einem Artikel bei Emanzipation oder Barbarei entnehme ich, dass man scheinbar die in der Linken immer wieder gerne genannten „Freiräume“ mit „Keimformen“ verwechseln kann. Wie das? In dem Artikel heisst es am Schluß:

Was es statt Kapitalismus dann geben könnte, weiß allerdings niemand so richtig. Keimformen, meinen die einen. Andere halten das hingegen für regressiv. Aber dazu vielleicht später mehr.

Ich hab mich ja schon gefreut, dass sich vielleicht mal endlich jemand aus der radikalen Linken substantiell und gerne auch kritisch mit unseren Thesen auseinandersetzt und stürzte mich also auf den verlinkten Text. Leider mußte ich dann aber feststellen, dass da garnichts über Keimformen drinsteht. Das Wort kommt im Text noch nicht mal vor. Statt dessen geht es nur um das Verhältnis von Theorie und Praxis am Beispiel zweier momentan verbreiteten Szene-Hypes, eben zum einen den „Freiräumen“ und zum anderen den Theoriezirkeln (wobei beides wohl eher evergreens als hypes sind). Lustigerweise kann ich dem Text, der mir als Keimformkritik präsentiert wird in weiten Teilen zustimmen, wenn es dort zum Beispiel heißt,

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Payment for peer production

[Deutsche Übersetzung unten – german translation below]

This is a repost from Michel Bauwens in P2P-Foundation Blog. Michel writes:

In a recent discussion on Oekonux, I came up with the following gradation of payment vs. voluntary contributions in peer production, which echoes the distinction made by Oekonux between singly-free software (a commons as output, but input is wage labour); and doubly-free software (commons output and participatory input).

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Rezension zu »Beitragen statt Tauschen«

Titelbild des deutschen Peerconomy-BuchsDieter Koschek hat bei Amazon eine schöne Rezension (»Produktbeschreibung«) zu Christians Buch »Beitragen statt tauschen. Materielle Produktion nach dem Modell Freier Software« geschrieben. Mit Erlaubnis von Dieter re-poste den Text hier (Absatz-Einfügungen, Korrekturen und Links von mir):

»Es ist einfach erstaunlich, das Buch von Christian Siefkes („Beitragen statt tauschen“, erschienen in AG SPAK Bücher, 2008, aber auch unter Creative Commons Lizenz CC-BY-SA im Internet). Er entwirft, aufgrund seiner Erfahrung als Programmierer in Open Source- und Free Software-Projekten, seine Peer-Ökonomie als eine Alternative Ökonomie zum marktförmigen Kapitalismus und zur Planwirtschaft.

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Planned capitalism

[This is a translation of the corresponding german post]

Now I have yet to write about the »New Socialism« of Cockshott/Cottrell, although the respective book (german: »Alternativen aus dem Rechner«, english: »Towards a New Socialism«) is still lying on the pile of unread books. Motive of this post is an interview with Allin Cottrell in »junge Welt« (leftwing german daily newspaper). There Cottrell argues, that the planned economy of the Soviet Union has failed due to its limited capacities of computing power. However, within the arms industry they had done well.

But they did not have computing resources, in order to extend detailed planning to the entire civil economy; they only could concentrate on a small subset of the products. [own translation of all quotes]

How do Cockshott/Cottrell view the new socialism, for which they see a chance of realization in Venezuela and Bolivia?
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