Wer lebt mit wem?
So ist der Titel eines einwöchigen Sommercamps auf Burg Luther. Aus der Ankündigung:
Wer lebt mit wem? Warum? Und wie? Diesen Fragen wollen wir mit euch zusammen auf einem Camp zum Thema Kind und politische Perspektiven im Sommer ’09 nachgehen. Wir wünschen uns spannende Diskussionen, Analysen, Thesen, Austausch über Theorie und Praxis und eine Menge Kontakte.
Uns ist es wichtig, das Thema „Leben mit Kind(ern)“ explizit aus dem privaten Raum auf die politische Bühne zu holen. Sowohl dem Vorurteil, Menschen mit Kindern würden „unpolitisch“ und wollten sich ins private „Glück“ zurückziehen, als auch dem Gefühl von Menschen mit Kindern, aus der Szene herausgedrängt zu werden, soll begegnet werden: Warum läuft es so, wie es läuft, und wie können wir die Situation verbessern? Unter anderem, weil wir hierüber eine konstruktive Diskussion beginnen wollen, möchten wir betonen, wie wichtig wir es finden, dass Menschen ohne Kinder ihre Perspektive einbringen.
Und dort gibt es auch eine Liste von Themen:
Themen, an denen wir besonderes Interesse haben, sind: (un-)doing gender, (Anti-)Pädagogik, wie kann nicht rassistische Erziehung aussehen, Heteronormativität, unterschiedlichste/queere Familien- und Lebensmodelle, das Verhältnis von Szene und Kind, politisch aktiv sein mit Kind, Erfahrungsaustausch…
So wie es zur Zeit aussieht, werde ich ab dem zweiten Tag da sein und würde mich freuen euch dort zu treffen.
Klingt spannend! Was sind denn deine Erfahrungen als jemand, der Leben mit Kind und Politikmachen verbindet? Gibt das nicht auch zusätzliche Perspektiven?
Nennt der mich einen Politiker! Willst Du mich beleidigen? Ich mache ja gar keine Politik! 😉
Ja, aber klar gibt es zusätzliche Perspektiven. Viele linksradikale Politikansätze sind nicht wirklich Kinderkompatibel. Freie Software übrigens auch nicht wirklich. Ein größeres FOSS-Projekt durchzuziehen, wärend man sich um Kinder kümmert dürfte fast so schwierig sein, wie Kariere zu machen mit Kind.
„Politiker“ ist nicht gleich „Politikmachen“, zu letzterem würde ich das Mitmachen bei keimform schon rechnen. Politiker wäre dagegen vielleicht wirklich eine Beleidigung, zumindest könnte man das daraus schließen, dass zumeist unzweifelhaft grässliche Leute so bezeichnet werden. [Schönes Beispiel für die Gefahren des induktiven Schlusses, btw.]