Schlagwort: copyright

Die Elenden gegen die Philosophie

Beatriz Busaniche im Gespräch mit Horacio Potel

[Quelle: Argentina Copyleft! Neue Spielregeln für das digitale Zeitalter? Ein Blick nach Argentinien (Hrsg. Heinrich-Böll-Stiftung), S. 37-42. Lizenz: Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic]

Das Jahr 2009 war ein Meilenstein. Seither gibt es in der argentinischen Urheberrechtsdebatte ein Davor und Danach. Der restriktive Charakter des Gesetzes 11.723 zum Geistigen Eigentum war nie zuvor so deutlich geworden. Bislang waren gewöhnliche Menschen nicht verfolgt worden, obwohl viele regelmäßig die Gesetze übertraten. Die Rede kam fast immer nur auf jene Fälle, die sich anderswo ereigneten. Es ging um Urteile gegen Unbekannt, und die lokalen Medien dokumentierten hin und wieder Fälle zweifelhafter Glaubwürdigkeit über den Austausch von Musik-Dateien in P2P-Netzen. Aber im Jahr 2009 geschah etwas, was der gesunde Menschenverstand nicht für möglich gehalten hätte: (mehr …)

Argentina Copyleft

Argentina Copyleft!Die Böll-Stiftung hat wieder einen Copyleft-Coup gelandet: Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse erscheint die deutsche Ausgabe von »Argentina Copyleft!«.

Argentinien ist eines der Länder mit den restriktivsten Urheberrecht-Gesetzen. International bekannt geworden ist der Fall des Philosophieprofessors Horacio Potel, der spanische Übersetzungen der Werke von Nietzsche, Heidegger und Derrida für seine Student_innen ins Netz stellte und daraufhin wegen Urheberrechtsverletzung (im Falle von Derrida) angeklagt wurde. Eine Welle der Solidarisierung bewirkte schließlich eine Einstellung des Verfahrens.

Am 4.10.2010 wurde das Buch in der Böll-Stiftung vorgestellt, es folgen Präsentationen auf der Buchmesse. Das Buch steht unter einer CC-Lizenz und kann bei der Stiftung bestellt oder via Web heruntergeladen werden. [via]

[Update] Ein Gespräch mit Horacio Potel hab ich aus dem Buch gezogen.

When Copyright Goes Bad

A nice film about some preposterous effects of copyright, however, still in the frame of finding a »balance« between profit making and consumer benefit, of seeking for a »better business«. Eva Galperin from EFF introduces:

»Consumers International has released an excellent short film, When Copyright Goes Bad, which chronicles the rise of copyright as a global consumer rights issue and the ongoing fight for fairer copyright laws. The film features interviews with EFF Senior Staff Attorney Fred von Lohmann, Professor Michael Geist from the University of Ottowa Law School, Sunil Abraham from the Centre for Internet and Society, Hank Schocklee, co-founder of Public Enemy, and more.«

[via]

Oops: »Piracy has always been a source of progress«

Sometimes ministers are not under well control of the media industry. The portuguese Minister of Science and Technology, Mariano Gago, stated that »piracy« increases the value for the producers due to the distribution of their content and that this is not surprising, since piracy has always been a source of progress and globalization.

Bad boy: Pressure from the media industry lobby forced the minister to publicly retract his statement. [via]

Ken Loach stellt seine Filme online

DE: Ken Loach, bekannter sozialkritischer Regisseur, gibt nach und nach seine Filme frei. Sie können in voller Länge und in Originalfassung auf YouTube angesehen werden. Bereits verfügbar sind:

EN: Ken Loach, famous social critical director, is releasing his movies step by step. They can be viewed in full length and original version on YouTube. Already available:

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Copy.Right.Now!?

Die Böll-Stiftung legt nach: Kaum ist der wirklich gute Gemeingüter-Report erschienen, kommt schon der nächste Reader: »Copy.Right.Now. Plädoyer für ein zukunftstaugliches Urheberrecht« (in Zusammenarbeit mit iRights.info). Offensichtlich haben hier zwei Teams ziemlich parallel gearbeitet, denn das merkt man dem Copyright-Reader an: Zwar wird im Vorwort auf die Gemeingüter-Broschüre verwiesen — und das war’s dann auch schon. Anschließend wird bestenfalls von »öffentlichen Gütern« gesprochen (Jeanette Hoffmann), weder Gemeingüter noch Commons (außer als CC-Lizenz) kommen sonst vor. Das ist erstaunlich.

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Die Sicherheit der Musik im Netz wird auch am Hindukusch verteidigt

von Christian von Borries

aus: Copy.Right.Now! Plädoyer für ein zukunftstaugliches Urheberrecht, S. 98-102, Lizenz: CC BY NC ND.

Über China, McLuhan, Monaco Media Forum, Kalter Krieg, Sascha oder Dascha, Volkseigentum, Informations-Imperialismus, Aneignung und Schellackplatten.

Wie ich als klassischer Musiker zu einem Kämpfer für die komplette Abschaffung des Urheberrechts gekommen bin? Das frage ich mich auch manchmal. (mehr …)

Copyleft für Hardware – ein kniffliges Problem

[This article is also available in English.]

Das Copyleft hat beim Erfolg Freier Software eine wichtige Rolle gespielt. Copyleft stellt sicher, dass alle Versionen einer Software bzw. eines Dokuments frei bleiben. Es hindert Firmen daran, »verbesserte« Versionen eines Freien Programms zu privatisieren und als proprietäre Software zu verkaufen. Die erste und bekannteste Copyleft-Lizenz ist die GNU General Public License (GPL). Die GPL ist beliebter als alle anderen Lizenzen für Freie Software zusammen – sie wird für etwa 50–70% aller Freien Programme genutzt.

Auf den ersten Blick mag die Situation in den neu entstehenden Bereich Freie Hardware ähnlich aussehen. Auch hier sind Copyleft-Lizenzen wie die GPL und die Creative Commons BY-SA-Lizenz (Namensnennung + Weitergabe unter gleichen Bedingungen) sehr beliebt (siehe unten für eine detailliertere Analyse). Aber tatsächlich ist es um Freie Hardware ganz anders bestellt, denn das Copyleft stützt sich auf das Copyright bzw. Urheberrecht, und Hardware ist (in den meisten Fällen) nicht urheberrechtlich geschützt.
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The Tricky Business of “Copylefting” Hardware

[Diesen Artikel gibt es auch auf Deutsch.]

It’s probably safe to say that the copyleft principle has been essential for the success of free software. Copyleft means that all versions of a software or document will remain free, preventing companies from creating “value-added” versions of free programs and selling them as proprietary, non-free software. The GNU General Public License (GPL)—the first and most well-known incorporation of the copyleft principle—is used for about 50–70% of all free programs, making it more popular than all other free software licenses together.

At first sight, the situation in the newly emerging field of free and open hardware might seem similar—here, copyleft licenses such as the GPL and the Creative Commons Attribution-ShareAlike License (BY-SA) are very popular too (see below for a more detailed analysis). But actually, the situation is very different for hardware design, since copyleft relies on copyright, and hardware is (in most cases) not protected by copyright law.
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