Schlagwort: copyright

Fundi-Liberale gegen geistiges Eigentum

Es gibt eine Strömung im Liberalismus, die sich gegen das »geistige Eigentum« ausspricht. In den USA heißen sie »Libertarians«, in D-Land verwahren sich viele Anarchisten davor, den Begriff »Libertäre« für diese Strömung des fundamentalen Liberalismus bzw. Anarchokapitalismus zu verwenden. Interessant an dieser Strömung ist, dass sie im Gegensatz zum Neoliberalismus gegen Konzept und Praxis des »geistigen Eigentums« als Monopolrecht ist und folglich Patente, Copyright, Markenschutz etc. ablehnt.

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PHOENIX digital — vom ganzen Bild nur ein Stück

Der Spartenkanal PHOENIX hat 61 Stunden seines Programms aus zehn Jahren zum Download online gestellt — in der PHOENIX-Biliothek. Immerhin Download und nicht das übliche Streaming, das bestenfalls sonst geboten wird. Die Urheberrechte werden allerdings restriktiv gehandhabt: private Nutzung ja, aber nix Creative Commons, nix Remix. Schade eigentlich, bieten doch depperte Ruck-Reden oder tränenerstickte Dopinggeständnisse wunderbares Remix-Basismaterial:-) Aber wenn Remixes erstmal kursieren…

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Good Copy Bad Copy

Sehenswerter Dokumentarfilm aus Dänemark, der Film zum Blogbeitrag vom September 2006: Wie Brasilien als Free Culture Nation funktioniert. Außerdem: die weltgrößte Filmindustrie Nigeria (1200 Filme/Jahr, Indien: 900 Filme/Jahr, USA: 611 Filme/Jahr) ohne Copyright, Piratenpartei in Schweden und Pirate Bay, MPAA und IFPI für Copyright, il/legaler Musikvertrieb in Russland, Lawrence Lessig unvermeidlich, Danger Mouse usw. — ohne Kommentar, die Ausschnitte sprechen für sich.

Torrent-Download bei Pirate Bay (knapp 700 MB, Laufzeit 60 Minuten, keine Lizenzangabe).

Make Copyright History — and start now

Make Copyright HistoryAus aktuellem Anlass dokumentiere ich diese Indymedia-Meldung:

Als kleinen Beitrag zur praktischen Umverteilung stellen wir Links zu Downloads der aktuellen Alben aller Künstler, die am 7. Juni beim Konzerts der Aktion „Deine Stimme gegen Armut“ teilnehmen, zur Verfügung.

Unter http://www.make-copyright-history.de.vu/ stehen entsprechende Links auf Torrent-Seiten zur Verfügung.

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Eine Welt ohne Urheberrecht

Hätte ich ja nicht gedacht, dass eine Forderung, die mal auf keimform.de gepostet wurde, so schnell aufgegriffen wird: Make Copyright History. Die »Süddeutsche« bringt den Artikel »Krieg den Palästen, Friede den Künstlern!«, der Autor kann sich durchaus »Eine Welt ohne Urheberrecht« vorstellen. Auch wenn das nicht wirklich jemand kapiert (siehe die Kommentare beim Artikel), manchen ziemlich unwohl dabei wird und der Autor die Geldlogik kein bisschen überschreitet — auch wenn das alles so ist, ist es trotzdem sehr gut, dass der Artikel erschienen ist (inkl. einer zugespitzten Kritik an Creative Commons).

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Geistiges Eigentum beim G8-Gipfel

… interessiert (fast) keine Socke, so kommt’s mir vor. Da finde ich ja prima, dass es nun überhaupt eine »zivilgesellschaftliche Erklärung« zu diesem Gipfelthema gibt. Vermutlich wurde die Erklärung jedoch so lasch und schwankend — geistiges Eigentum, ja bitte, aber nicht zu doll — formuliert, um möglichst viele Unterstützer zu gewinnen. Na ok. Aber …

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Kulturerbe digitalisieren – Urheberrecht kicken

Die FAZ stellt fest, dass an der »Digitalisierung des europäischen Kulturerbes als Sisyphosaufgabe … kein Weg vorbei führt«. Das wäre jedoch ungeheuer aufwändig, und wer soll das alles bezahlen? Und schließlich wären da noch die »Rechteinhaber«. Überraschende Frage: »Braucht man deren Erlaubnis überhaupt?« Noch überraschender ist die stellvertretende Antwort: (mehr …)

»Copyriot« rezensiert

Da war der „mond“ (Franz Schäfer) von den kommunistisch-österreichischen PiratInnen der Erste, der Sabines »Copyright & Copyriot« ordentlich besprochen hat. Wird auch Zeit. Er fand alles eigentlich ganz prima, nur die „potentiell revolutionären Subjekte“ – als da wären: „alle Menschen, die in die Kämpfe rund um die Widersprüche des kapitalistischen Systems verstrickt sind“, also irgendwie „alle“ – kamen ihm zu schlecht weg. Die darf man nicht überfordern, sondern muss die Balance halten:

»Zuviel „Kompatibilität“ und die Bewegung wird ins System integriert. Zuwenig „Kompatibiltät“ und es kommt erst gar keine Bewegung zustande.«

Also nicht zu viel Gekrittel am Bewusstsein der Bewegung, sondern mehr auf die Programmierung gucken:

»Wenn eine Praxis „quer zur herrschenden kapitalistischen Funktionslogik“ liegt wird diese früher oder später in Konflikt mit dieser Funktionslogik geraten. Die Kämpfe anhand derer sich wieder Menschen politisieren können sind damit vorprogrammiert.«

Ach, Nörgeln macht irgendwie Spaß – nimm’s nicht schwer, mond:-)

Copyright, copyleft and the creative anti-commons

Ich moechte euch gerne diesen Text ans Herz legen. Er argumentiert von links gegen Lessig und Creative Commons und erklaert kurzum den Kampf um geistiges Eigentum zum Nebenwiderspruch:

In an uncanny repetition of the copyright struggles that first emerged during the period of Romanticism, the excesses of the capitalist form of intellectual property are opposed, but using its own language and presuppositions. Creative Commons preserves Romanticism’s ideas of originality, creativity and property rights, and similarly considers “free culture” to be a separate sphere existing in splendid isolation from the world of material production. Ever since the 18th century, the ideas of “creativity” and “originality” have been inextricably linked to an anti-commons of knowledge. Creative Commons is no exception. There’s no doubt that Creative Commons can shed light on some of the issues in the continuing struggle against intellectual property. But it is insufficient at best, and, at its worst, it’s just another attempt by the apologists of property to confuse the discourse, poison the well, and crowd out any revolutionary analysis.

Make Copyright History

Hihi, das ist ja ein passender praktischer Kommentar zu meinen nächsten Kolumnen-Artikel in den »Streifzügen«: Die Künstlergruppe ubermorgen.com grabbt ganze Bücher, die Amazon mit Search-Inside extra nur ausschnittsweise zur Verfügung stellt, um den Text »knapp« = »warenförmig« zu halten. Verstoß gegen das Urheberrecht? Na klar! Mal sehn wie Amazon reagiert… (Lies auch Zünder und EmaOdBar)