Kategorie: Soziale Netzwerke

Peer-Ökonomie in Hiddinghausen – Audio-Dokumentation

Hier nun die Audio-Aufzeichnungen des Peer-Ökonomie-Wochenendes in Hiddinghausen vom 29.8. bis 31.8.2008 — siehe auch die einszweidrei kurzen Berichte dazu. Die Aufzeichnungen liegt in neun Dateien vor, wobei die Qulität der ersten sechs ganz gut ist. Die Aufnahmen sieben bis neun leiden manchmal unter Windgeräuschen. Die Downloads stehen in freien OGG- oder proprietären MP3-Format zur Verfügung:

  1. Einführung in Begriff und Konzept der Peer-Produktion: OGG (45 MB) | MP3 (44 MB)
  2. Vorstellung des Modells der Peer-Ökonomie: OGG (40 MB) | MP3 (40 MB)
  3. Diskussion des Peer-Ökonomie-Modells, Teil 1: OGG (30 MB) | MP3 (29 MB)
  4. Diskussion des Peer-Ökonomie-Modells, Teil 2: OGG (41 MB) | MP3 (40 MB)
  5. Vorstellung und Diskussion der Idee des Universal-Production-Set: OGG (32 MB) | MP3 (32 MB)
  6. Vorstellung des Konzeptes eines Commons-Netzwerkes: OGG (32 MB) | MP3 (32 MB)
  7. Diskussion des Konzeptes eines Commons-Netzwerkes: OGG (19 MB) | MP3 (18 MB)
  8. Überlegungen zur Vernetzung und Feedback-Runde: OGG (20 MB) | MP3 (20 MB)
  9. Addon im kleineren Kreis: Die Luxusgüter-Produktion: OGG (24 MB) | MP3 (23 MB)

Alle Aufzeichnungen können auch auf der Peerconomy-Seite bei archive.org als Stream angehört werden.

Peer-Ökonomie in Hiddinghausen – Teil 3

Es war heiss...Schon der (erste|zweite) dritte Tag des Peer-Ökonomie-Wochenendes erreicht — die Zeit vergeht bei solchen Ereignissen immer sehr schnell. Heute vormittag hat Christian das Konzept des Commons-Netzwerkes vorgestellt. Grundidee ist, zuerst eine geeignete Infrastruktur aufzubauen — zum Verteilen von Designs, zum Verteilen von Gütern, für die Organisierung gemeinsamer Produktion, für eine spontane Kooperation und stigmergetische Interaktion — und dann wird die Peer-Produktion folgen. Auf diese Weise sollen die wesentlichen Grundbedürfnisse (die acht Essentials lt. Christian) abgedeckt werden können, wobei die Entnahme nach dem Flatrate-Modell geschieht.

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Apomediation: Das Verschwinden der Vermittler

Nicht immer ist das Neue im Alten etwas zusätzliches, dass zum Alt-Bekannten hinzutritt, manchmal ist das Neue auch darin, dass etwas abtritt. Ein prägnantes Beispiel sind die Vermittler (oha, kein sinnvoller Wikipedia-Eintrag!) oder Gatekeeper (soziologisch oder medientheoretisch) oder Intermediaries. Beispiele sind Journalist_innen, Musikindustrie, Hausarztsystem, Microsoft, Reisebüro, Bibliothekar_innen, Apotheken u.a.m. Nun ist das Verschwinden der Vermittler, die Disintermediation (völlig unzureichend erfasst in Wikipdia-DE) kein neues Phänomen.

Während der DotCom-Blase wurde die Disintermediation verkündet, sie trat aber dann nicht ein. Die Vermittler hatten sich rechtzeitig darauf eingestellt und die eine Gegenstrategie entwickelt mit dem netten Namen »bricks and clicks«. Das ist, kurz gesagt, die Verbindung von offline (»bricks«) und online (»clicks«) Präsenz des jeweiligen Geschäfts. Aber die Erholung währte nicht lange, nun sind sie dran. Schritt für Schritt werden die Vermittler auskooperiert.

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Knol = Wikipedia + AdSense?

Google hat eine neue Plattform gestartet: Knol. »Share what you know« (»Teile, was du weisst«) ist der community-orientierte Slogan. Ist Knol so etwas wie eine Anti-Wikipedia? Bei Knol werden Artikel nicht kollektiv verfasst und verbessert, sondern von einzelnen Autor_innen. Diese können optional die Mitarbeit erlauben. Zunächst »gehören« die Artikel jedoch festen Autor_innen. Folglich kann es zu einem Thema auch mehrere Artikel geben.

Zu einem Artikel kann es Reviews, Kommentare oder Bewertungen geben — oder eben einen weiteren Artikel mit einer Gegenposition. Knol hat also keinen enzyklopädischen Anspruch wie Wikipedia, sondern will auch kontroverse Sichten sammeln. Per Default wird CC-sa als Lizenz vorgeschlagen, die jedoch in ein tradionelles »All Rights reserved« geändert werden kann.

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Foldit: Proteine um die Wette falten

Seit seti@home ist es ja ein beliebtes Spiel von Wissenschaftlern unbenutzte Rechenzeit von Allerweltsbenutzern für mehr oder weniger wissenschaftliche Zwecke einzusetzen. Foldit bringt dieses Prinzip auf eine neue Stufe: Das ist ein Online-Computerspiel in dem man Proteine falten soll und das um die Wette mit anderen Spielern. Die dabei gewonnen Daten sollen tatsächlich nützlich sein für die medizinische Forschung. Spielend die Welt verbessern: Das wird sicherlich sein Publikum finden. Ich werds die nächsten Tage auch mal austesten und dann hier in den Kommentaren berichten.

Das Programm scheint allerdings keine Freie Software zu sein (aber natürlich umsonst). Es läuft wohl nur unter Windows und OS-X und über den Zugang zu den entstandenen Daten konnte ich auch nichts finden. Womöglich reißen die sich irgendwelche Pharmafirmen unter den Nagel. Das dann aber wohl auf dem Umweg über die Universität Washington – von denen ist das Projekt nämlich. (via)

moca

mocaAm Sonntag, den 15. Juni, ist moca gestorben.

Sie wollte sich selbst vom Tod nicht vorschreiben lassen, wie sie mit ihm umzugehen hat: Sie betrachtete ihn bis zuletzt als positiven Teil ihres Lebens und blieb während ihrer langen Krankheit und der Sterbephase immer intensiv mit ihren vielen Freundinnen/Freunden (die Doppelnennung vergaß sie nie) in lebendigem Kontakt. Für sie war der Tod nur ein Wechsel der Welten, auf den sie sich auch freute und bei dem sie keine traurigen Gesichter sehen wollte.

Sie ging selbstbestimmt in den Tod — so wie sie selbstbestimmt gelebt hat. Ihre Überzeugung war: „menschen sind soziale, konstruktive, selbstverantwortliche wesen von geburt an. sie müssen nicht erst zu solchen gemacht werden“ (sie hielt sich nicht an die übliche Groß-/Kleinschreibung). Diese Haltung brachte sie zur konsequenten Ablehnung von Erziehung — Erziehung habe in den Beziehungen von Menschen nichts zu suchen. In der Gemeinschaft „Amication – Freundschaft mit Kindern“ fühlte sie sich aufgehoben. Kinder waren für sie „Keimformen“, Menschen, die alle Kraft haben, die Welt nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Man müsse sie nur lassen. Der Weg des Lassens, der Entfaltung, braucht keine „Ziehung“, er braucht Unterstützung und Teilhabe. Wir leben in der gleichen Welt, große und kleine Menschen, und wir brauchen uns gegenseitig. Als Unterstützer, nicht als Bevormunder.

Moca war Teil des „unverdient.de“-Projektes (das Bild oben entstand bei der Gründung Anfang 2006). Für sie lagen erziehungsfreies Leben und die Begeisterung und das Engagement für eine freie Gesellschaft jenseits der Geldlogik eng beieinander. In ihren Worten: „das menschsein muss sich nicht erst verdient werden durch harte arbeit und anstrengende charakterbildung, nein, schon bei der geburt ist da ein vollwertiger mensch. was liegt näher als diese auf psychosozialer ebene so befreiende einsicht auch auf die materielle ebene zu übertragen und von der möglichkeit zu träumen, dass menschen allein durch ihre geburt das recht auf die teilhabe an der menschlichen gesellschaft erwerben und diese nicht erst verdienen müssen.“

Uli Frank, Stefan Meretz

The Bank of Common Knowledge

The Bank of Common Knowledge exports the dynamics of Free Culture and the Copyleft philosophy to general processes of knowledge generation and transmission among citizens. Work processes and methodologies are researched while the production of content, mutual education and citizen participation is carried out for the purpose of giving free access to the knowledge generated by the communities in which the Common Knowledge Bank is installed.

The contents generated are Copyleft, and can be copied, redistributed or modified freely. Based on the organization of meetings among citizens, the Bank of Common Knowledge experiments with new forms of production, learning and citizen participation. Read on. [via]

Video from Barcelona:

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keimform.de mit RSS nutzen!

RSS-SymbolAus Gesprächen weiß ich, dass es nicht wenige Leserinnen und Leser des Keimform-Blogs gibt, die die Artikel ausschließlich über den Aufruf der Website www.keimform.de nutzen. Allerdings gibt es nicht jeden Tag einen neuen Artikel, manchmal jedoch gleich mehrere. Immer wieder Nachsehen ist mühevoll. Dabei gibt es ein sehr nützliches Hilfsmittel, das immer noch nicht alle kennen oder nutzen: RSS-Feeds. Obwohl es etliche RSS-Einführungen gibt, fand ich die meisten für Einsteiger_innen zu kompliziert. Deswegen schreibe ich folgenden die wesentlichen Punkte noch mal auf — direkt bezogen auf den Keimform-Blog.

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Unvermittelt netzwerken

Die AG /unvermittelt der Neuen Geselllschaft für Bildende Kunst (NGBK) Berlin organisierte gestern am Freitag, 18.4.2008, eine Veranstaltung mit dem Titel »Von der Kunst Netzwerke für sich arbeiten zu lassen« (vgl. auch hier). Neben zwei weiteren Referentinnen, die über »Internationale Gärten« und »Ladyfest« berichteten, war auch ich eingeladen, um etwas zum Thema »Netzwerken« beizusteuern. Eine Vertreterin der Genossenschaft »Weiberwirtschaft« und drei Jungs des »Netzwerks Grundeinkommen« waren ebenfalls zu Gast. Apropos Jungs: Ohne die drei hätte die Männerquote wohl deutlich unter 20% gelegen — ist »Netzwerken« ein »Frauenthema«? Komisch…

Leben in zwei Welten

Leben in zwei Welten (Klicken zum Vergrößern)

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Reden über Wert und Preis

Netter Dialog auf dem re:publica-Panel »Die Zukunft der Social Networks« [via]:

Tim Pritlove: “Was ist die StudiVZ-Datenbank denn jetzt wert?”

Michael Brehm: “Nichts.”

Tim: “Ich gebe Ihnen 50 Euro.”

Tja, leider könnte der Preis dennoch bei einigen Milliönchen liegen, was man allerdings nur versteht, wenn man zwischen »Wert« und »Preis« unterscheiden kann. Ich unterstelle allerdings nicht, dass Michael Brehm das kann, nur weil er zufällig mit dem Wert von Null richtig liegt. Allerdings war Tim auch ein wenig neben der Spur, so dass er den Panelisten außer »PR-Blabla« wirklich nicht viel aus der Nase ziehen konnte. Außer dem Zitat 😉