Kategorie: Soziale Netzwerke

re:publica08 — Vortrag über Commonismus

Eigentlich hatte ich geplant, meinen Vortrag auf der re:publica08 als Slidecast (Präsentation mit Ton) zu veröffentlichen. Aber leider habe ich die Aufnahme vor Ort versaut, weil ich vergaß, das Aufnahmegerät auf Kompression umzustellen. So lief der Speicher schnell voll, und die Hälfte fehlte 🙁

Ich hoffe nun, dass die re:publica-Organisatoren aus den Live-Streams der Veranstaltung auch noch Downloads erstellen werden. Hier zunächst mal die Präsentation als PDF und ODP.

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Social Graph — auf dem Weg zum Internet-Betriebssystem?

Das FOAF-LogoDer »Run for openess« geht in eine neue Runde: Google hat die Social Graph API veröffentlicht. Eine API ist eine Programmierschnittstelle, um auf die Funktionen einer Anwendung zuzugreifen — in diesem Fall »Social Graph« von Google. Über die Schnittstelle kann man Google veranlassen, XFN und FOAF-Informationen verlinkter Websites und Web-2.0-Anwendungen auszuwerten und auszuliefern. Über XFN werden persönliche Verbindungen über Links darestellt und FOAF ist ein Standard zur Speicherung persönlicher Daten.

Und wozu das Ganze?

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1968: Massenintelligenz, 2008: Intelligenz der Masse

In der Jungle-World gibt es zur Zeit eine interessante Disko-Reihe zum Thema „68“ anlässlich des 40jährigen Jubiläums dieses Jahres. Der aktuelle Beitrag stammt von Georg Fülberth, der in Anlehnung an wiki(Eric Hobsbawm) 1968 als Erwachen einer neuen sozialen Klasse, nämlich der Massenintelligenz beschreibt:

„Die Revolte von 1968 war das Betriebs­geräusch, das dadurch entstand, dass die neue Massenschicht sich auf ihren Platz im politischen und gesellschaftlichen System drängelte.“

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Weltretter gesucht!

Es gibt ein neues Web-2.0-Portal zur Vernetzung von „gut gemeinten“ Projekten: weltretter.org. Ich habe davon erfahren auf den Perspektiventagen in Berlin. Eigentlich ist das sehr interessant und etwas, was manche von uns hier schon lange suchen, nämlich nach einem Portal zur Vernetzung von Projektgründern um Fähigkeiten und Bedürfnisse zusammenzubringen. Leider gibt es bisher ein paar Probleme:

  • Die Software ist (bisher) nicht frei. Ob sie es wird, ist unklar.
  • Die Abgrenzung zu reinen Business-Portalen ala Xing wurde nicht ganz klar. Es gibt zwar eine andere Zielsetzung aber die Abgrenzung zur kapitalistischen Ökonomie bleibt diffus. Irgendwie soll der kleine Bioladen um die Ecke schon dürfen, aber Basic nicht oder so.
  • Es scheint ein mehr oder weniger kommerzielles Projekt zu sein. Momentan wird nach einer Finanzierung über „Business-Acounts“ gesucht.

In dem Workshop wurde vor allem letzteres sehr kontrovers diskutiert. Die Initiatorin zeigte dabei durchaus Einsicht, dass es auch andere Finanzierungswege geben könnte, will aber auf jeden Fall ihren Lebensunterhalt mit diesem Projekt bestreiten. Verständlich, wenn sie dafür ihren Job gekündigt hat. Ich wünsche ihr da ja durchaus viel Glück, bin aber skeptisch ob es sehr vielversprechend ist, ein solches Projekt mit einem so frappierenden Widerspruch zwischen Weltrettung und Geld-verdienen-müssen von Anfang an zu belasten. Wir sollten das auf jeden Fall weiter beobachten.

update: Ich hab mir nochmal die AGBs angeguckt und da steht dann sowas in §7:

1. Der Nutzer räumt der Betreiberin mit dem Einstellen von Inhalten ein unbeschränktes, unwiderrufliches und übertragbares Nutzungsrecht an dem jeweiligen Inhalt ein, welches die Betreiberin zu jeglicher Art der Verwertung, sowohl auf ihren Seiten als auch auf den Webseiten ihrer Kooperationspartner sowie zur sonstigen Vermarktung, berechtigt

2. Die Betreiberin hat damit das Nutzungsrecht an allen Inhalten. Eine Vervielfältigung oder Verwendung der Inhalte in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche schriftliche Einwilligung der Betreiberin nicht gestattet.

Also so gehts dann aber garnich 🙁

Nomadisches Gedankenreisen

Das Verknüpfen des bisher unge- und erkannt nebeneinander Stehenden ist eine große Stärke des Web. Sozialen Netzwerke entstehen genau dadurch. Hier entstehen Keimformen einer neuen Weise gesellschaftlicher Vermittlung. Wie dumpf und eindimensional ist dagegen die entfremdete Herstellung des gesellschaftlichen Zusammenhangs über das Geld. Allerdings muss man diesen Gegensatz auch kapieren, um ein gutes Projekt im Sinne eines sozialen Netzwerkes aufzuziehen, mindestens intuitiv. Oder übertreibe ich mal wieder?

Ein schönes Beispiel der Verknüpfung ist handlungsreisen.de, eigentlich. Also mindestens der Möglichkeit nach. Es geht um die virtuelle Reise an die Orte von Handlungen in der Literatur. Die soziale Verknüpfung ist in dem potenziellen Weltatlas der Literatur allerdings unterbelichtet. Zwar liest jede/r ein Buch für sich, aber doch deswegen nicht allein, oder? Doch jede Leserin schreibt nur für sich über das gelesene Buch. Noch nicht mal Kommentare von anderen Lesern gibt’s dazu. Und auch der Blog ist kommentarlos. Dicke Minuspunkte. Durchgefallen?

Dabei hört sich das sehr interessant an, was der Initiator Jens Nommel im Gespräch mit dem Elektrischen Reporter über die Grundidee berichtet:

Fab Labs

Hier noch einer dieser TED-Vorträge, das ist wirklich eine Fundgrube. Diesmal gehts um FAB-Labs. Eine geniale Erfindung des MIT. Fabbing als Soziales Projekt. Maschinen für 20000$ machen Produktion in Stückzahl 1 vor Ort möglich. Auch und gerade in der 3. Welt. Er sagt, wir befinden uns in der PDP-11-Ära der Personal Production. 8 Jährige in Ghana erfinden Dinge über die Leute im MIT ihre Dissertation schreiben, lauter solche Storys, sehr spannend.

Oekonux-Konferenz, die Vierte

Richard Stallman auf der WOS 1 [Quelle: wizards-of-os.org/archiv/wos_1.html, CC-BYSA]Nach längerer Ruhe und einigem Stress in der deutschsprachigen Oekonux-Community, hat der Maintainer des Oekonux-Projektes, Stefan Merten, nun vorgeschlagen, eine neue Oekonux-Konferenz zu organisieren. Es wäre dann die vierte ihrer Art. Als Ort wird Manchester angepeilt, wo mit Yuwei Lin eine prominente FLOSS-Forscherin die Konferenz vor Ort unterstützen kann. Die Konferenz soll in Kooperation mit der P2P-Foundation von Michel Bauwens durchgeführt werden.

Doch was ist »Oekonux« eigentlich?

Bild: Richard Stallman als »Sankt iGNUtius« auf der ersten Wizards-of-OS Konferenz, dem Ursprungsort des später »Oekonux« genannten Projektes [src]

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Der Ums Ganze!-Kongress

Ums Ganze! Kongress (Foto: Indymedia, CC-BYSA)Der »No way out? – Ums Ganze!-Kongress« ist beendet. Laut Indymedia-Bericht waren »bis zu 600 TeilnehmerInnen« dabei. Nette Formulierung, aber es war wirklich brechend voll. So viele (vor allem junge) Leute hätte ich nicht erwartet. Die Stimmung war gut, das Interesse und die Aufmerksamkeit bei den Veranstaltungen waren groß. — Ok, einen längeren Erfahrungsbericht kann, wer mag, als Kommentar notieren:-)

Ich habe (fast) alle Vorträge mitgeschnitten und werde diese nach Bearbeitung hier veröffentlichen. Noch diese Woche — versprochen. Stay tuned.

Dezentralisierung wird Mainstream

Sieben Jahre, nachdem mein einstiger Chef Lucas Gonze die [Decentralization]-Mailingliste gegründet hat, in der Phänomene wie der damalige überwältigende Erfolg des ersten P2P-Filesharingsystems Napster erstmals unter dem Label „Dezentralisierung“ beschrieben und analysiert wurden, scheint dieser Begriff langsam Mainstream zu werden.

Sieht so die Wikipedia aus?Das US-amerikanische Autorenduo Ori Brafman und Rod Beckstrom hat dazu ein Buch „The Starfish and the Spider“ („Der Seestern und die Spinne“) vorgelegt, wo sie den „dezentralisierten“ Seestern der zentralisierten, hierarchischen Spinne entgegenhalten – und im „Seestern“-Modell die Zukunft sehen:

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