Bye, bye, Antenne Tux
»Antenne Tux — Linux im Radio« sendete gestern zum letzten Mal. Die Macher haben sich entschlossen, das Projekt zu beenden. Die Luft sei raus, die Motivation nicht mehr vorhanden — da sei es besser, das Projekt geplant zu beenden als einem langen Sterben hinzugeben.
Das besondere bei Antenne Tux war, dass das Team stets über den Tellerrand des bloß »Technischen« hinausgeblickt hat. Die sozialen Folgen und neuen Möglichkeiten von Freier Software und Peer-Produktion waren immer wieder Thema in den Sendungen. Doch — so der skeptische Rückblick — vielleicht handele es sich dabei nur um unbedeutendende Nischenkonzepte, die tatsächlich nicht viele interessieren und letztlich auch keine Alternative zur kapitalistischen Warengesellschaft darstellen würden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen von Antenne Tux: Vielen Dank für eure Sendungen und viel Erfolg und Freude für eure neuen Projekte! Wenn ihr Lust habt, hin und wieder etwas »Keimförmiges« über Linux und Co zu bloggen, seid ihr herzlich eingeladen — wir nehmen gerne auch multimediale Inhalte 🙂
Oh, das ist ja traurig 🙁
Gestern habe ich zum Antenne-Tux–Ende mit der Novembersendung 2009, auf das wir uns beim Antenne-Tux-Team bereits vor der Julisendung verständigt und das wir unserem (Erst-)Sender (Radio Z) zu dieser Zeit auch schon mitgeteilt hatten, noch ein Interview gegeben:
http://www.radio-z.net/en/kultur-beitraege/topics/43777-letzte-sendung-antenne-tux.html
Schön war die Begleitung mit Blogeinträgen hier bei keimform.de und wir freuen uns natürlich auch noch einmal über die lobenden Worte zu unserem Sendeschluss … 🙂
@Stefan Du wirst Dich noch daran erinnern, wie frustrierend (und ergebnislos) die Suche nach einem aufzeichnungsbereiten Tonstudio in Berlin verlaufen ist, als es um ein von Dir zu führendes Interview mit Christian Siefkes zu seinem „Beitragen-statt-Tauschen“-Buch ging. Dies ausgerechnet in Berlin. Dort (wo, wenn nicht dort?) erwartet man wohl eigentlich noch am ehesten (zumindestens aus der Provinzperspektive heraus) so etwas wie eine einigermaßen intakte solidarische Gegenöffentlichkeits-Infrastruktur und entsprechend zugängliche Ressourcen …
Für mich persönlich war es überaus ernüchternd zu erleben, wie wir über Monate hinweg keine sprechwilligen Stimmen für das in unserer Abschiedssendung präsentierte Hörspiel, das unter Pseudonym aus unserem Umfeld bei uns eingegangen ist, gefunden haben. „Proprietäre RadiomacherInnen“ stehen da ganz andere (Umsetzungs-)Möglichkeiten offen!