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Inseln im kapitalistischen Meer?

Nicht alle Formen alternativer Landwirtschaft hinterfragen die Eigentumsordnung

[Repost von Social Innovation Network und AKWeb]

Linksalternative Kreise erproben vermehrt Wege aus der industriellen Landwirtschaft. In Abgrenzung zum konventionellen Biolandbau geht es dabei auch um die Reorganisation sozialer Verhältnisse in der Landwirtschaft.

Solidarische Landwirtschaft, Community-Supported Agriculture oder Community-Made Agriculture, Food-Coops und Gemeinschaftsgärten bezeichnen prominente Konzepte und konkrete Organisationstypen, die unter anderem den Anspruch verfolgen, den Bezug zur Produktion von Lebensmitteln sowie zu deren Verteilung neu zu gestalten.

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Solidarische Landwirtschaft – Keimzelle einer neuen Form gemeinschaftlichen Wirtschaftens

http://rotebeete.org/wp-content/themes/rotebeete/images/rotebeeteheader_notxt_flipped.png

Ein Freund von mir aus der Gemüsekooperative RoteBeete in Leipzig (rotebeete.org) hat das Verhältnis von CSAs oder Solidarische Landwirtschaft zur herrschenden kapitalistischen Vergesellschaftung reflektiert. Hier das Ergebnis. Mehr zu dem Thema findet ihr unter

https://keimform.de/author/jhc/

Ich bin Karl, Gärtner in der solidarischen Gemüsekooperative RoteBeete in Sehlis bei Leipzig. Der Artikel ist der Versuch meine wichtigsten Erfahrungen, Einschätzungen, aber auch Befürchtungen zu der solidarischen Landwirtschaft in Deutschland zu bündeln.

  1. Prinzipien einer solidarischen Landwirtschaft
  2. Warum Solawis keine kapitalistischen Unternehmen sind
  3. Zukunft – Warum die Solawis sich schon jetzt mit möglichen und wahrscheinlichen Bedrohungsszenarien auseinandersetzen sollten

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Vortrag zu Postkapitalistische Landwirtschaft – Potentiale, Probleme, Perspektiven

In unregelmäßigen Abständen habe ich an dieser Stelle über die Perspektive post-kapitalistischer Landwirtschaft geschrieben. Vor Kurzem nun haben mich die AnStifter aus Stuttgart eingeladen einen Vortrag im Rahmen ihrer Commons-Veranstaltungreihe zu halten: Zur CSA Freudenthal und ihrer Perspektive. Dankbarerweise haben sie das ganze aufgenommen. Danke dafür Hier findet ihr übrigens alle anderen Artikel zu dem Thema. Aber jetzt erstmal bunt und in Farbe:

Strategische Räume für soziale Transformation

pragerfruehling19[Repost aus dem Magazin prager frühling zum Schwerpunktthema der Commons]

von Brigitte Kratzwald

Der Begriff Commons hat in den letzten Jahren in Zusammenhang mit den zahlreichen gesellschaftlichen Krisen und der Suche nach Alternativen ein Revival erlebt. Dieser Begriff ist für soziale Bewegungen wie WissenschaftlerInnen gleichermaßen attraktiv, weil er es ermöglicht, unterschiedliche Perspektiven zu verbinden. Er bietet ein Denkmodell für eine Organisationsform von Gesellschaft, die der Marktlogik entgegensteht, aber keine reine Utopie ist, sondern im Hier und Jetzt schon in vielfältigen Formen existiert. Dabei kann er auf viele verschiedene Bereiche angewendet werden, von freier Software und Wissen über den öffentlichen Raum bis hin zu Wasserversorgung oder Saatgut und kann so verschiedene soziale Kämpfe und soziale Bewegungen zusammenbringen. Und er verbindet die Kritik am bestehenden Zustand mit dem Aufbau von Alternativen, was unerlässlich ist für Bewegungen, die eine Transformation der Gesellschaft anstreben. (mehr …)

„Wo hört Nische auf und fängt Transformation an?“

Christina Kaindl, Caroline Rosenthal, Thomas Lohmeier und Christian Siefkes (zum Vergrößern klicken)[Repost aus dem Onlinemagazin prager frühling. Die sehr umfangreiche aktuelle Ausgabe ist ganz den Commons gewidmet.]

Gespräch mit Caroline Rosenthal, Christina Kaindl und Christian Siefkes

Über das emanzipatorische Potential von Commons und über deren Beschränkungen sprachen wir mit dem Programmier und Publizisten Christian Siefkes, der Psychologin Christina Kaindl sowie Caroline Rosenthal, von Rathausstern Lichtenberg. Die Bürgerinitiative will auf dem Gelände einer ehemaligen Polizeiwache in Berlin-Lichtenberg Wohnraum, einen Stadtteilgarten, Versammlungsräume, ein Nachbarschaftscafé und eine Kita schaffen.

prager frühling: Caroline, du engagierst dich, bei den Rathaussternen. Was ist euer Anliegen?

Caroline Rosenthal: Wir haben den Rathausstern als eine Art Statement, als ein Experiment geplant: Wir wollten ausprobieren, ob Menschen, die das nicht professionell machen, an einem Berliner Liegenschaftsvergabeverfahren teilnehmen können und in den angeblich verbesserten Vergabeverfahren auch wirklich eine Chance haben. Aber wir unterscheiden uns auch von klassischen Hausprojekten. Wir sind da ähnlich wie das Philosophikum …

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Unendliche Bedürfnisse?

neues-deutschland[Erschienen in der Kolumne »Krisenstab« im Neuen Deutschland vom 23.6.2014]

Über produktive und sinnlich-vitale Bedürfnisse am Beispiel von Nahrungsmitteln

In der letzten Kolumne wurde die behauptete ewige Knappheit von Gütern als künstlich unverfügbar gemachte Fülle entschlüsselt. Der Knappheitsmythos wird allerdings von einer weiteren Annahme begleitet: Die Bedürfnisse seien unendlich. Das klingt logisch: Wenn die Bedürfnisse immer weiter wachsen, dann können die produzierten Güter nie ausreichen und werden folglich immer knapp sein. Sehen wir uns das am Beispiel der Produktion von Nahrungsmitteln an.

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Das Freiwilligenspiel

Freiwillige beim Spielen(Voriger Artikel: Arbeitsteilung, aber wie?)

Was wäre ein guter Ansatz, die umfassende Quasi-Flatrate zu organisieren und die dafür notwendige Arbeit/N aufzuteilen? Die im vorigen Teil diskutierten Modelle der reinen Freiwilligkeit sowie der traditionellen Commons haben beide ihre Vor- und Nachteile, keines kann rundherum überzeugen. Das im Folgenden vorgeschlagene Freiwilligenspiel kombiniert Elemente dieser beiden Modelle und versucht dabei, ihre jeweiligen Schwächen zu vermeiden.

Das Freiwilligenspiel ist ein kooperatives Spiel, bei dem alle Mitspielerinnen nur gemeinsam gewinnen oder verlieren können. Ziel des Spiels ist, die für die Produktion der Quasiflat nötige Arbeit unter den Bewohnern der entsprechenden Koregion so aufzuteilen, das alles erledigt wird und sich niemand benachteiligt oder überfordert fühlt. Das Spiel ist gewonnen, wenn und solange die Quasiflat erfolgreich organisiert wird und alle nötigen Aufgaben zum benötigten Zeitpunkt und gut erledigt werden. Es ist verloren, wenn dies nicht klappt.

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Was ist eigentlich „solidarisch“ an der „Solidarischen Landwirtschaft“?

Prinzipien für eine Solidarische Landwirtschaft die über die Geldlogik hinaus weist.http://superpolar.org/wp-content/uploads/2013/02/nclarge.png

Prinzip:

Bedarfserhebung im Unterstützer*Innen-Kreis

 Umsetzung:

  • Zur Gründung einer Solidarischen Landwirtschaft wird der Bedarf der Unterstützer*Innen an verschiedenen Produkten erhoben. Dann wird jährlich eine Befragung unter den Unterstützer*Innen durchgeführt, in der deren Zufriedenheit mit Menge und Qualität der Produkte festgestellt wird. So nähern sie die Bäuer*Innen in der Anbauplanung immer weiter dem exakten Bedarf der Unterstützer*Innen an.

Warum:

  • Trotz Marktforschung wird in der Marktwirtschaft ins Blaue hinein produziert. Weil man weiß nicht was die Konkurrenten tun. Es gibt keine Bedarfserfassung sondern man hofft, dass man seine Waren, loswird. Wenn das nicht klappt greift man zum Marketing. Und dann landet der Großteil des Produzierten auf dem Müll. All das ist absurd und sollte in der Solidarischen Landwirtschaft anders sein.

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Post-Kapitalistische Landwirtschaft und Commons

Die WirtschaftsnobelpreiWork16.sizedsträger*In Elinor Ostrom hat in ihren langjährigen Forschungen zu Commons sieben Regeln gefunden, die ein funktionierendes Commoning ausmachen. An dieser Stelle möchte ich an Hand dieser Kriterien unser Projekt einer post-kapitalistischen Landwirtschaft reflektieren. Als Common gelten in diesem Fall der Boden und die darauf produzierten Lebensmittel. Als Commoning die Gemeinschaft aus Gärtner*Innen-Kollektiv und Unterstützer*Innen-Kreis.

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„Post-Kapitalistische“ oder „Nicht-Kommerzielle“ Landwirtschaft?

Nicht-Kommerzielle KartoffelernteIm Umfeld der Projektwerkstatt auf Gegenseitig (PAG) trifft sich regelmäßig ein Kreis von Menschen aus verschiedene Projekte die sich dem nicht ganz klar definierten Konzept der „Nicht-Kommerzialität“ (NK) verbunden fühlen und sich auf diesen Treffen vernetzen und austauschen. Eins der bekanntesten Projekte aus diesem Umfeld ist wohl die „Nicht-Kommerzielle Landwirtschaft“ wie sie auf dem Karlshof bei Berlin von einer Hofgruppe und nach deren Scheitern von einer freien Assoziation von Menschen aus dem Karlshof-Umfeld organisiert wurde. Die Unterschiede diese Praxis zur vielfältig umgesetzten Community Supported Agriculture (CSA) bzw. Solidarischen Landwirtschaft werden dort immer wieder kontrovers diskutiert. Bei mir als Mitglied der CSA Freudenthal, einem solchen post-kapitalistischen Landwirtschafts-Experiment, regen diese kritischen Diskussionen immer wieder die Reflektion über das eigene Projekt an. Einige Aspekte dieser Kritik an unserem Projekt und meine Entgegnungen seien hier skizziert.

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