Transpersonales Commoning zur Weiterentwicklung der Keimformtheorie.
Magie in seiner Reinform liegt im Glauben, es bräuchte nur eine Revolution und plötzlich würden sich Menschen nicht mehr tauschförmig aufeinander beziehen, der Kapitalismus wäre abgeschafft und wir hätten eine herrschaftsfreie Gesellschaft. In „Kapitalismus aufheben“ stellen sich Stefan Meretz und Simon Sutterlütti gegen diesen magischen Moment und schaffen es einen kategorialen Rahmen aufzubauen, mit welchen überhaupt eine gesellschaftliche Struktur auf Basis von Freiwilligkeit und kollektiver Verfügung – völlig ohne den Glauben an das Unerklärliche – denkbar wird. Da ich nichts Vergleichbares kenne, kann ich ihre Leistung hierfür nicht genug würdigen.
Der eigene Versuch der Autoren diese Kategorien innerhalb eines Transformationsmodells anzuwenden, gerät allerdings in eine Sackgasse. Die Autoren stellen zwar eine Beziehungsform zur Selbstorganisation heraus, in welcher kein Wert entsteht und sich damit auch keine Verwertungslogik verselbstständigt, schaffen es aber nicht, diese auf einen gesamtgesellschaftlichen Raum zu erweitern. Dieser Text soll als Weiterentwicklung ihrer Theorie dazu beitragen, dieses „Problem der Ausdehnung“ (M/S, S.244) zu beheben. Worum es also geht ist, wie eine Gesellschaft auf Basis von Freiwilligkeit und kollektiver Verfügung hergestellt und erhalten werden kann und das unter besonderer Beachtung der durch die kapitalistische Produktion entstandenen Vorbedingungen. (mehr …)