Schlagwort: commoning

10 Prinzipien des Übergangs

Brückenbau in Berlin-MoabitImmer mehr Menschen wollen eine commonsbasierte Wirtschaftsweise, die uns von den Zwängen des Markts befreit. Freie Software, Freie Kultur, Wikipedia, Freie Hardware und und und: Beispiele für erfolgreiche Commons-Projekte gibt es viele, und täglich werden es mehr. Die commonsbasierte Produktionsweise existiert also schon, bildet aber bisher eine kleine Minderheit der gesamten Ökonomie. Unter welchen Umständen kann sie weiter wachsen? (mehr …)

Shareconomy – die neue Einhegung des Teilens

streifzuege62[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Für die Durchsetzung des Kapitalismus war es notwendig, die Menschen durch die „Einhegung der Commons“ von ihren Subsistenzmitteln zu trennen. Zu den traditionellen Commons gehörte die gemeinschaftliche Nutzung von Naturressourcen: Wiesen, Weiden, Wälder, Wasser. Gewohnheitsrechtlich wurden sie geteilt genutzt und boten vor allem kleinen Bauernhöfen und Landarbeiter_innen ein Auskommen. Mit dieser Art des Teilens war mit der Einhegung Schluss. Freie, aber vereinzelte Lohnarbeiter_innen mussten fortan ihre Arbeitskraft verkaufen, um die Existenz ihrer getrennten, von der Warenökonomie abgespaltenen Privathaushalte zu sichern.

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Vermieten ist kein Teilen — Thesen zur Shareconomy

Teilen — auf denglisch: sharing — ist voll „in“. So sehr „in“, dass Merkel die Shareconomy ausrief. Nachfolgend Folien eines Vortrags zum Thema vom letzten Jahr. Dazu gibt’s leider keinen Audio-Mitschnitt. Ist vielleicht dennoch interessant. Unten dann noch ein paar Thesen zum Thema (teilweise auch in den Folien enthalten).

Und nun noch ein paar… (mehr …)

Commons und Care

pragerfruehling19[Repost aus dem Magazin prager frühling zum Schwerpunktthema der Commons]

Anmerkungen zu Commons-Debatten aus feministischer Perspektive

von Daniela Gottschlich

„Commonsbasierte Produktion begegnet uns in ganz alltäglichen Praktiken. Nehmen wir Jan als Beispiel: Er studiert Wirtschaftsinformatik und arbeitet nebenher unentgeltlich an Wikipedia-Artikeln. Zusätzlich zu den Unterhaltszahlungen seiner Eltern erhält er einen Zuverdienst für die Betreuung der Webseite einer Rechtsanwältin. Er hat dafür ein Open-Source-Programm angepasst, das von einer globalen Entwicklercommunity unter Creative Commons-Lizenz entwickelt wird. Verschiedene Module hat er selbst geschrieben. Scripte und Programmcodes teilt er in Entwicklerforen mit anderen, so dass sie weiterentwickelt und nach Schwachstellen durchsucht werden können. Er ist somit Prosument – gleichermaßen Produzent und Konsument.“

So oder ähnlich könnte ein optimistischer Text, der Commoning im Alltag junger WesteuropäerInnen illustrieren soll, beginnen. (mehr …)

Commons und Herrschaftskritik

pragerfruehling19[Repost aus dem Magazin prager frühling zum Schwerpunktthema der Commons]

Produktive Einsatzpunkte und Ambivalenzen

von Ulrich Brand

In den letzten Jahren hat der Begriff „Commons“, zu Deutsch Gemeingüter oder Allmende, zunehmend an Bedeutung gewonnen. Er steht für die Kritik an herrschenden Entwicklungen, für konkrete Forderungen und alternative Praktiken wie etwa gemeinschaftliche Nutzungsregeln. Es gibt keine fixe Definition von Commons, sondern es handelt sich um einen politischen Begriff, der Teil sozialer Auseinandersetzungen ist und in diesen immer wieder aktualisiert und präzisiert wird. Immer wieder werden der Mindestlohn oder die wesentlich von der öffentlichen Hand organisierte soziale Infrastruktur wie Bildung, Mobilität und Gesundheit zu den Commons gezählt. Commons ist also nicht der große Hebel, das alleinige Prinzip, das alle Probleme löst. Commons – das sind Prinzipien und Praktiken sowie politische und strategische Perspektiven und damit Teil umfassenderer Auseinandersetzungen.

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„Wo hört Nische auf und fängt Transformation an?“

Christina Kaindl, Caroline Rosenthal, Thomas Lohmeier und Christian Siefkes (zum Vergrößern klicken)[Repost aus dem Onlinemagazin prager frühling. Die sehr umfangreiche aktuelle Ausgabe ist ganz den Commons gewidmet.]

Gespräch mit Caroline Rosenthal, Christina Kaindl und Christian Siefkes

Über das emanzipatorische Potential von Commons und über deren Beschränkungen sprachen wir mit dem Programmier und Publizisten Christian Siefkes, der Psychologin Christina Kaindl sowie Caroline Rosenthal, von Rathausstern Lichtenberg. Die Bürgerinitiative will auf dem Gelände einer ehemaligen Polizeiwache in Berlin-Lichtenberg Wohnraum, einen Stadtteilgarten, Versammlungsräume, ein Nachbarschaftscafé und eine Kita schaffen.

prager frühling: Caroline, du engagierst dich, bei den Rathaussternen. Was ist euer Anliegen?

Caroline Rosenthal: Wir haben den Rathausstern als eine Art Statement, als ein Experiment geplant: Wir wollten ausprobieren, ob Menschen, die das nicht professionell machen, an einem Berliner Liegenschaftsvergabeverfahren teilnehmen können und in den angeblich verbesserten Vergabeverfahren auch wirklich eine Chance haben. Aber wir unterscheiden uns auch von klassischen Hausprojekten. Wir sind da ähnlich wie das Philosophikum …

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Auf zum gemeinen Uneigentum?

Streifzüge Nr. 60/2014[Dieser Artikel erschien nicht in der Printausgabe. Alle »Keimformen«-Artikel in Streifzüge 60/2014]

Anmerkungen aus ökokommunistischer Sicht

Von Hans-Hermann Hirschelmann

Am Keimform-Blog (keimform.de) schätze ich neben Berichten und Reflektionen über Open Source oder Peer-to-Peer Projekten Zeichen ernsthaften Nachdenkens über Kommunismus. Ganz unutopistisch sind reale Bewegungen ins Visier genommen, die als Keimformen eines kommunistischen Füreinanders identifiziert werden. Allerdings eines mit „C“ geschriebenen Kommunismus, der vom Begriff der „Commons“ abgeleitet ist bzw. vom „Commoning“. Denn Commons oder Allmendegüter, so wird hier zurecht betont, sind keine Dinge, deren Natureigenschaft es ist, für alle da zu sein. Commons werden erst durch das Commoning Realität. Und die existiert insoweit die Verarbeitung, Verwendung, Pflege, Wiederherstellung usw. von Ressourcen eine tatsächlich gemeinsam zu verantwortende Angelegenheit aller ist.

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Commons und Freiwilligkeit

neues-deutschland[Erschienen in der Kolumne »Krisenstab« im Neuen Deutschland vom 6.1.2014]

Stefan Meretz über Formen von Kooperation und Selbstorganisation jenseits der Warenform

Eine Leserin fragte mich nach der ersten Kolumne: »Wenn jeder nur soviel arbeitet, wozu er Lust hat, wie soll eine Gesellschaft insgesamt ausgewogen funktionieren?« Gute Frage: Kann eine Gesellschaft auf Freiwilligkeit gründen? Oder braucht es nicht doch einen gewissen Zwang, um auch unattraktive Aufgaben erledigt zu wissen? Hier hilft ein Blick in eine wieder entdeckte Form der Kooperation: Commons.

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