Schlagwort: commoning

Auf zum gemeinen Uneigentum?

Streifzüge Nr. 60/2014[Dieser Artikel erschien nicht in der Printausgabe. Alle »Keimformen«-Artikel in Streifzüge 60/2014]

Anmerkungen aus ökokommunistischer Sicht

Von Hans-Hermann Hirschelmann

Am Keimform-Blog (keimform.de) schätze ich neben Berichten und Reflektionen über Open Source oder Peer-to-Peer Projekten Zeichen ernsthaften Nachdenkens über Kommunismus. Ganz unutopistisch sind reale Bewegungen ins Visier genommen, die als Keimformen eines kommunistischen Füreinanders identifiziert werden. Allerdings eines mit „C“ geschriebenen Kommunismus, der vom Begriff der „Commons“ abgeleitet ist bzw. vom „Commoning“. Denn Commons oder Allmendegüter, so wird hier zurecht betont, sind keine Dinge, deren Natureigenschaft es ist, für alle da zu sein. Commons werden erst durch das Commoning Realität. Und die existiert insoweit die Verarbeitung, Verwendung, Pflege, Wiederherstellung usw. von Ressourcen eine tatsächlich gemeinsam zu verantwortende Angelegenheit aller ist.

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Commons und Freiwilligkeit

neues-deutschland[Erschienen in der Kolumne »Krisenstab« im Neuen Deutschland vom 6.1.2014]

Stefan Meretz über Formen von Kooperation und Selbstorganisation jenseits der Warenform

Eine Leserin fragte mich nach der ersten Kolumne: »Wenn jeder nur soviel arbeitet, wozu er Lust hat, wie soll eine Gesellschaft insgesamt ausgewogen funktionieren?« Gute Frage: Kann eine Gesellschaft auf Freiwilligkeit gründen? Oder braucht es nicht doch einen gewissen Zwang, um auch unattraktive Aufgaben erledigt zu wissen? Hier hilft ein Blick in eine wieder entdeckte Form der Kooperation: Commons.

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Tagung in Klagenfurt: »Wozu Arbeit?«

Wozu Arbeit? Solidarische Ökonomien und Commons – neue Formen des Tuns für ein Gutes Leben

Ort: Alpen–Adria-Uni Klagenfurt. Mensagebäude, HS 8 u. M 0.22, Universitätsstr. 65 -67, Klagenfurt

Zeit: Freitag, 08. November 2013 (HEUTE!), 14:00, u. Samstag 09. November, 09:15 – 16:30

Aus dem Flyer:

Arbeiten Sie gerne?

Wann haben Sie zuletzt etwas wirklich richtig gern getan? Etwas, das Ihnen Spaß gemacht hat? Das Sie erfüllt hat? Und war dies innerhalb Ihrer Erwerbstätigkeit oder innerhalb der Freizeit? Oder anders gefragt: Galt es als Arbeit? Falls ja, dann haben Sie es wahrscheinlich nicht als Arbeit empfunden. Wer in den sogenannten ‚Flow‘ verfällt, geht völlig in der Tätigkeit auf, und das Gefühl zu arbeiten verwandelt sich in einen Zustand der Entspannung. Doch gibt es ein wesentliches Moment, welches dafür spricht, dass ein solcher Flow eher außerhalb der Erwerbsarbeit zu erfahren ist: Ein solches Erleben hat wesentlich damit zu tun, diese Tätigkeit nicht unter Zwang auszuüben.

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Commoning und Commons

streifzuege58[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Die globale Commons-Bewegung tut sich schwer mit der konsensualen Bestimmung ihres ureigenen Gegenstands, den Commons. Wie bei anderen emanzipatorischen Ansätzen so findet auch hier ein mühsames Freischwimmen aus den bürgerlichen Bedeutungsbesetzungen statt. Jede partielle Klärung wirft sogleich neue Fragen auf, und immer wieder geht es ums Ganze.

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Commons Creating Peer Economy

Silke Helfrich (Klicken zum vergrößern)Silke Helfrich hat die Langfassung ihres Oya-Artikels »Commons fallen nicht vom Himmel« in vier Teilen auf dem CommonsBlog veröffentlicht. Unbedingt lesen! Und diskutieren, das mache ich unten. Hier zunächst die Links auf die vier Teile:

  1. Jedes Commons ist sozial
  2. Commons-Institutionen sind nur Hülle
  3. Commons brauchen Schutz. Jenseits von Open Access
  4. Commons Creating Peer Economy. Kristallisation einer enkeltauglichen Gesellschaft

Diskussion

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Notable quotes from the Economics and the Commons Conference

Two and a half years ago, during the (first) International Commons Conference in Berlin, I collected some quotes that I considered insightful or funny. This time, at the Economics and the Commons Conference, I did it again.

Silke Helfrich (click to view full image)Silke Helfrich [DE]:

  • The commons as institutions are older than any state in the world.
  • Every commons has a material basis. Every commons needs energy, and every commoner needs food. And all the natural commons require knowledge. We have to know how to cultivate a commons. So every commons is a physical commons and a knowledge commons.
  • We should wonder whether the commons should really be open to everyone, including the enclosers.
  • The commons does not scale up but rather crystallizes, like a crystal of atoms, into a connected pattern. The commons, like crystals, grow into all directions.
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Allmende zwischen Kruste und Krümel

oya-20-2013[Artikel aus Oya 20/2013, Lizenz CC by-sa]

von Anja Humburg

In Leipzig, Zürich, Berlin und Vorpommern finden sich Allmende-Brotback-Initiativen: Die einen versorgen sich mit »nicht-kommerziellem« Mehl im Gemeinschaftsbackhaus, die anderen organisieren sich als solidarisches Landwirtschaftsprojekt oder tauschen ihre Brotdelikatessen gegen Theaterkarten.

Fernab der Brot-Hochkultur liegen vorgeschnittene Laibe abgepackt und eingeschweißt in den Supermarktregalen. Gebacken nach patentversiegelten Rezepten. Beim Bäcker nebenan ersetzen Backmischungen zunehmend althergebrachtes Handwerk. Selbst dem Duft dampfend frischer Backerzeugnisse ist nicht mehr zu trauen, seit es Kartuschen mit künstlichem Brotparfüm gibt.

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Demonetization – replacing transactions with social relations

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[On the Economics and the Commons Conference I gave a short input on the topic of demonetization. The following text was written afterwards and generously edited by David Bollier.]

The question of how we deal with and act within the given monetary environment is crucial for the commons movement, since the monetary logic and the commons logic are opposites. Contrary to the claims of mainstream economics, money is not neutral or simply an informational means for mediating transactions. Thus, replacing currencies with alternative currencies of different designs basically does not change the underlying monetary logic. It amounts to changing the tools while keeping the workshop.

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Commoneering?

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Auf der Economics and the Commons Conference (22.–24.5.2013, Berlin) schlug Jem Bendell, Professor für »Sustainability Leadership« an der Universität von Cambia (GB), einen neuen Begriff vor: Commoneering. Commoneering würde im Englischen deutlich sexyier klingen als das eher holperige Commoning. David Bollier hat nun vorgeschlagen, den Begriff zu vermeiden, da er sinnlose Kontroversen provozieren würde. Mit diesem Vorschlag wertet David die Diskussionen aus, die es u.a. im Orga-Team der Konferenz gegeben hat. Ich gehörte dort zu denen, die große Vorbehalte gegen den Begriff äußerten. Warum?

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Die Commons-Brille aufsetzen

oya-20-2013[Artikel aus Oya 20/2013, Lizenz CC by-sa]

von Birte Friebel

Wie lässt sich Commoning erklären? Die meisten hatten sich vor sieben Tagen erst kennengelernt. Trotzdem steckte vielen beim Abschied von der Commons-Sommerschule ein Kloß im Hals. Eine Woche gemeinsamen Lernens, Wanderns, Singens, Pläneschmiedens hatte eine Gemeinschaft enstehen lassen.

Als Jugendliche habe ich mich nie in einem politischen Umfeld bewegt. Auf eigenen Wunsch bin ich auf eine Privatschule gegangen. Was ich dort vor allem gelernt habe, waren Leistungs­bereitschaft und Marktkonformität. Erst während meines anschließenden Modedesign-Studiums entstanden zwischen Seminaren zum Urheberrechtsschutz und zu grünem Marketing Zweifel. Nach einem Praktikum in Indien war mir klar, dass ich so nicht weitermachen wollte. (mehr …)