Kategorie: Theorie

The Art of Free Cooperation

Bin gerade über dieses Buch von Christoph Spehr, Howard Rheingold, Brian Holmes ,  Trebor Scholz (Editor) und Geert Lovink (Editor) gestolpert:

Inspired by the collaborative models of the open-source software movement, Rosa Luxemburg Award-winning German writer Christoph Spehr, Howard Rheingold, Brian Holmes and the editors critique both the received capitalist and socialist methods of social integration, and elaborate a practical vision for a third alternative, one that promises to surmount the problems of inequality on the one hand and the lack of individual freedoms on the other. Part utopian intervention, part radical polemic and activist manual, The Art of Free Cooperation also includes a DVD with additional texts, highlights from an international “Free Cooperation” conference, and a feature-length film collage, narrated by Tony Conrad, illustrating the principles of Free Cooperation through the visual language of science fiction.

Hat das jemand gelesen und einen Kommentar dazu ?

Unikat und Universalgut

Christian warf diese interessante Frage auf:

»…wenn eine Firma mich (als professionellen Softwareentwickler) beauftragt, ihnen eine Software entwickeln, hat, obwohl ich die Software für sie entwickle, dafür jede Menge abstrakter Arbeit aufwende, und sie ihnen schließlich (ggf. inklusive aller Rechte) aushändige, trotzdem kein Tausch stattgefunden? Genauer gesagt, ob ein Tausch stattgefunden hat, soll ich daran festmachen, ob anschließlich die Software nur bei einem bestimmten Kunden eingesetzt wird (”Unikat”, meine abstrakte Arbeit bleibt werthaltig, Tausch hat stattgefunden) oder bei mehreren/vielen (”Universalgut”, meine abstrakte Arbeit scheint nun plötzlich wertlos zu geworden zu sein, wodurch kein Tausch mehr stattgefunden hat, weil ich meinem Auftraggeber keinen “Gegenwert” geliefert habe)??«

Vier Fragen stecken hier drin:

  1. Kann man abstrakte Arbeit aufwenden?
  2. Findet ein Tausch statt, wenn sich eine Firma eine Software entwickeln lässt?
  3. Unterscheiden sich Unikat und Universalgut hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit?
  4. Was ist mit Zwischenformen von Unikat und Universalgut?

Der Reihe nach.

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Gorz über Universalgüter

André Gorz hat mit »Wissen, Wert und Kapital. Zur Kritik der Wissensökonomie« (Rotpunktverlag 2004) ein wichtiges Buch geschrieben, dass im wesentlichen in die gleiche Richtung zu argumentieren sucht, auf die es mir ankommt. Gorz unterscheidet Universalgüter und Allgemeingüter terminologisch noch nicht, inhaltlich ist die folgende Passage jedoch klar:

»Der Begriff des Wertes im ökonomischen Sinne als Tauschwert lässt sich nur auf Waren anwenden, das heißt auf Güter und für Dienstleistungen, die im Hinblick auf ihren Tausch produziert wurden. Was nicht durch menschliche Arbeit produziert ist sowie a fortiori was nicht produzierbar oder nicht tauschbar oder nicht für den Tausch bestimmt ist, hat keinen ökonomischen Wert. Das gilt … ebenso für Allgemeingüter die, wie etwa überliefertes Kulturgut, weder geteilt noch gegen andere ausgetauscht werden können. … (Sie) können allerdings beschlagnahmt werden. Es genügt, ihre Zugangsmöglichkeiten zu privatisieren, um Zugangsrechte erheben zu können. Auf diese Weise werden Allgemeingüter in Scheinwaren verwandelt, die den Verkäufern der Zugangsrechte eine Rente verschaffen.« (S. 33)

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Universalgüter

Schon länger angekündigt, ist es nun soweit: Die Beiträge zum umstrittenen Thema »Universalgüter« sind online. Warum umstritten?

Mit der Einführung des neuen Begriffes des Universalguts wird die These vertreten, dass diese besondere Güterart grundsätzlich »wertlos« sei — unabhängig davon, ob das Universalgut in privatisierter oder freier Form vorliegt. In Bezug auf ihre Wertlosigkeit unterscheidet sich etwa die Freie Software damit nicht von der proprietären. Beide können einen Preis haben, und wenn sich jemand findet, der den Preis zahlt, dann ist der Tausch wertmäßig nicht äquivalent.

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Eigentum und Freie Software

Einer meiner Blogbeiträge zum Open Source Jahrbuch hat mit einiger Verzögerung zu einer Diskussion auf der Oekonux-Liste geführt, ob die theoretische Fundierung der Freien-Software-Bewegung tatsächlich auf einem spezifisch kapitalistischen Eigentumsbegriff basiert oder nicht. Da es hier um den Kern der von Sabine Nuss geäußerten Kritik steht, dokumentiere ich hier einen längeren Beitrag von mir zu dieser Frage. Das macht es vielleicht für Leute, die Sabines Buch nicht kennen, leichter nachvollziehbar, was hier immer mal wieder erörtert wird.

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Open-Source-Jahrbuch über Wirtschaft: „Stigmergie“ statt „unsichtbarer Hand“

Nach der Besprechung des ersten Kapitels des Open Source Jahrbuchs 2007 will ich mich heute mit dem zweiten Kapitel beschäftigen, das der „Open-Source-Ökonomie“ gewidmet ist.

Der erste der drei Artikel des Kapitel stammt von den renommierten Ökonomen Hal Varian und Carl Shapiro. Nur leider ist „Die Ökonomie der Softwaremärkte“ (S. 125) eigentlich gar kein richtiger Artikel.

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Open Nanotech

Das auch ansonsten lesenswerte Blog Tux Deluxe hat einen Text zu Nanotechnologie veröffentlicht. Interessant für uns wirds etwas weiter unten, wenn argumentiert wird, dass Nanotechnologie – solange sie noch jung und formbar ist – schleunigst unter das Paradigma der „Offenheit“ gehört.

Und am Schluss wirds direkt philosophisch wenn „Offenheit“ genauer bestimmt wird:

Ivan Illich, the social critic and Jesuit priest, in his 1973 classic „Tools for Conviviality“ argued that tools and technologies should be evaluated on the basis of their ‚conviviality‘. Did they empower their users or disempower them? Could they be modified and repaired by anyone? Did they facilitate liberty, equality and fraternity or dependency, inequality and social isolation? Did they benefit or harm the users‘ society and environment? His examples of tools and technologies for conviviality included telephones, bicycles and skills exchanges – nowdays he would presumably have included Linux, email and IRC. Unconvivial tools included cars, compulsory schooling and television – and now, presumably, AOL and Windows XP.

Vielleicht wird es Zeit für mich mal wieder einen Jesuiten zu lesen?

Interview »Verwertung oder Leben«

Das Buch »Losarbeiten - Arbeitslos?« erschien im Unrast VerlagDas Interview »Verwertung oder Leben« mit Uli Weiß und Stefan Meretz erschien 2005 im Buch »Losarbeiten – Arbeitslos? Globalisierungskritik und die Krise der Arbeitsgesellschaft«. Nun liegt das Interview auch als Audiodatei im OGG– und MP3-Format vor (43 Minuten, jeweils rund 20 MB).

Stichworte aus dem Interview sind: Freie Software, Nebenwiderspruch Kapital und Arbeit, Selbstentfaltung versus Selbstverwertung, Gutmenschen, Sozialstaat, Freiheitsversprechen, das persönliche Projekt, Einlassen auf Leben, Nicht-Demokratie, Bücher und Partituren. Nach wie vor aktuell:-)

Wie Geld Denken macht

Buch »Im Takt des Geldes«Das passt doch zur re:publica-Geldgeschichte: Wie die Geldlogik uns nicht nur denken macht, sondern auch das wahrnehmen, fühlen und handeln bestimmt. Das ist das Thema des großartigen Buches »Im Takt des Geldes. Zur Genese des modernen Denkens« von Eske Bockelmann (Zu Klampen, Springe 2004).

Der Diskussionskreis »Wege aus dem Kapitalismus« hat zwei Veranstaltungen mit Eske Bockelmann in der Hellen Panke (Berlin-Pankow, Kopenhagener Str. 9) organisiert:

Freitag, 4. Mai 2007, 19:00 Uhr: Im Takt des Geldes oder die Geburt des bürgerlichen Denkens (Vortrag/Diskussion)

Sonnabend, 5. Mai 2007, 10:00 bis 17:00 Uhr: Konstitution des bürgerlichen Denkens und Bedingungen seiner möglichen Aufhebung (Workshop)

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