Kategorie: Feindbeobachtung

ACTA kicken

Ihr fragt euch, was das ACTA-Ding eigentlich soll? Was dahintersteckt und welche Konsequenzen es hat? Und warum man dagegen am 11.2.2012 weltweit auf die Straße gehen soll? Dann guckt euch hier die deutsche Fassung eines Anonymous-Videos an:

Links: Medikamentenkampagne, Digitale Gesellschaft, Stopp ACTA, AVAAZ, Stop ACTA Berlin, KillACTA

[Update] Das Video bezieht sich noch auf die ursprüngliche ACTA-Fassung (wird auch am Anfang kurz eingeblendet), die inzwischen etwas entschärft wurde. Das reicht aber nicht: ACTA muss ganz vom Tisch.

[Update] Deutschland will ACTA »vorerst« nicht unterzeichnen. VORERST, der übliche Trick. Nee, ACTA muss komplett zurückgezogen werden.

[Update] Cooler Protest

The unissued recordings of Vladimir Horowitz: An example of copyright endangering culture?

Vladimir HorowitzInterview with Bernie Horowitz (The Horowitz Website)

Today, copyright influences strongly how cultural works are produced, who can access them, and how they can (or cannot) be used and shared. An important problem connected with the current strict copyright practices is the danger of confinement, degradation or even loss of important cultural heritage.

The world-famous artist Vladimir Horowitz is a striking example for these problems: His recordings are highly esteemed by critics and fans alike; nonetheless, a significant part of them remain unpublished, in locations without access of public or conservation specialists, and thus in danger of permanent loss.

The following interview discusses the reasons for these problems, as well as implications for general copyright practices, with Bernie Horowitz, administrator of The Horowitz Website, enthusiast and collector. (mehr …)

Jetzt gegen ACTA

Nach SOPA/PIPA steht nun auf europäischer Ebene ACTA vor der Tür, das die Freiheit im Internet bedroht. Es kommt als »harmloses« Handelsabkommen daher, will aber neue »Standards gegen Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzungen« etalieren. Das kennen wir schon.

»Die EU« ist gestern dem Vertrag beigetreten. Was immer das heißt, der Ratifizierungsprozess ist noch nicht abgeschlossen. Erst müssen noch das EU-Parlament und der Bundestag für D-Land zustimmen. Kampagnen gegen die Ratifizierung sind angelaufen: AVAAZ, Digitale Gesellschaft.

Internet-Blackout-Tag 18. Januar 2012

[Wichtige Updates am Ende!]

Übermorgen am 18. Januar 2012 wird keimform.de nicht im normalen Modus erreichbar sein. Stattdessen werdet ihr nur eine Protestseite gegen SOPA, das Internet-Zensur-Gesetz, sehen. Wir schließen uns damit den weltweiten Protesten gegen SOPA an.

SOPA ist ein erneuter Vorstoß der Urheberrechts-Extremisten in den USA, um gegen die sog. Online-Piraterie vorzugehen. (mehr …)

Wachstumszwang frisst Yasuní

Der Yasuní-Nationalpark ist bekannt geworden, weil die Ecuadorianische Regierung etwas verrücktes getan hat: Der Nationalpark sollte bleiben wie er ist. Das ist deswegen »verrückt«, weil der kapitalistische Wachstumszwang es gebietet, auch das letzte Stück Erde aufzureissen, um die benötigten fossilen Energiegrundstoffe herauszuholen — im Falle von Yasuní Öl. Was bedeuten da schon Respekt vor bislang unkontaktierten indigenen Völkern, Schutz der Biodiversität und die Vermeidung von 407 Mio. Tonnen CO2-Emissionen.

Für Ecuador ist das Öl dringend benötigtes Geld. Mit der Yasuní-ITT-Initiative war Ecuador bereit, auf die Ölförderung zu verzichten, wenn im Gegenzug die Hälfte der zu erwartenden Einnahmen kompensiert würden. Es wurde ein UNO-Treuhandfonds eingerichtet, auch die BRD war zunächst bereit einzuzahlen. Diese Zusage hat das zuständige Entwicklungsministerium nun geknickt. Damit ist die Initiative akut bedroht. Weitere Informationen findet ihr im CommonsBlog, beispielsweise das (2008), das (2010) und aktuell das.

Das Kampagnennetzwerk Avaaz sammelt Unterschriften, um den Haushaltsausschuss des Bundestages zu bewegen, die zugesagten Gelder doch noch freizugeben. Verrückterweise.

Das Ende von CouchSurfing…

…so wie wir es kannten steht vor der Tür. CouchSurfing ist eine globale Community-Plattform zur Vermittlung von kostenlosen Übernachtungen. Drei Millionen Mitglieder nutzen die Übernachtungsmöglichkeiten in 81.000 Städten überall auf der Welt. Selbstorganisation, Vertrauen und das Teilen kultureller Erfahrungen standen im Mittelpunkt von CouchSurfing.

Standen. Denn nun ist CouchSurfing in eine profitorientierte Firma umgewandelt worden. Zwar gab es immer mal wieder Kritik an CouchSurfing, aber der jetzige Schritt toppt alles.

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Landgrabbing ist Agrarimperialismus

… stellt der Wirtschaftsjournalist Tomasz Konicz fest. Damit weist er ungenannt die Überlegungen der bekannten Commons-Forscherin Ruth Meinzen-Dick zurück, die im großflächigen Aufkauf von Land (Landgrabbing) eine Chance für Investitionen und Jobs in Entwicklungsländern erblicken wollte — und damit Irritationen in der Commons-Community ausgeöst hat.

Konicz stellt klar, dass die neuen Agrarstrukturen — Abbau von Subventionen, Landverkauf, Marktöffnung — den armen Ländern im Rahmen des Washington Consensus aufgezwungen wurden. Sie führten zur Zerstörung der ursprünglichen eher subsistenz- und commons-orientierten lokalen Produktionsstrukturen. Die jetzige Hungersnot ist Ostafrika hat nicht nur Trockenheit und Bürgerkrieg als Ursachen, sondern ist wesentlich »marktgemacht«. Wer jedoch den Markt nur als neutrale Austausch-Instanz betrachtet, muss diesen Zusammenhang übersehen. Konicz bringt es auf den Punkt:

Das kapitalistische Marktsystem versagt …: Derzeit besteht in Somalia oder Äthiopien keine gesteigerte Marktnachfrage nach Lebensmitteln, obwohl dort Menschen massenhaft verhungern, [da] (…) »Marktnachfrage« »kaufkräftige Nachfrage« ist und nicht etwa der Deckung menschlicher Grundbedürfnisse dient, sondern nur eine Etappe im Rahmen der Kapitalverwertung ist.

[Update] Eine weitere Kritik an der Marktideologie.

Sofort Abschalten!

Logo ePetiton sofort AbschaltenEs gibt wohl kaum einen größeren Angriff auf die Commons als einen atomaren GAU. Deswegen beteilige ich mich gerade an einer Initiative, die ergänzend zu den großen Straßenprotesten Unterschriften für eine ePetition sammelt. Wir wollen jetzt endlich ein Ende der Atomkraft durchsetzen. Wir haben uns das ehrgeizige Ziel gesetzt noch vor der Veröffentlichung der Petition auf den Bundestagsservern die 50.000 benötigten Unterschriften auf Papier zu sammeln. Das hat bisher noch niemand geschafft, das wird also wohl hoffentlich ziemlichen Wirbel verursachen. Und darum geht es natürlich eigentlich: Wirbel machen; nicht so sehr um das parlamentarische Spielchen einer Petition als solcher. So viel Druck ausüben, dass die AKWs abgeschaltet werden und nicht wieder ein windelweicher Kompromiss bei raus kommt, der hauptsächlich dazu taugt warten zu können, bis Gras über die Sache gewachsen ist.

Bitte sammelt Unterschriften! Jetzt und schnell! Aber geht bitte auch am Montag auf die über 400 Mahnwachen und am 26.3. auf die Großdemos! Entscheidend wird vor allem der Druck auf der Straße sein. Aber auch zum Unterschriften sammeln sind das die besten Gelegenheiten.