Monat: März 2008

Interview mit »NerdAlert«

Freies Sender Kombinat (FSK) HamburgHeute hatte ich ein Telefoninterview in der Sendung »NerdAlert« vom freien Radio FSK aus Hamburg. Bis etwa drei Sekunden vorher wusste ich nicht wirklich, worum es gehen soll. Was dann im Interview dran kam, war eine ziemliche große Bandbreite von den Anfängen von Oekonux über freie Hardware bis zum Peerconomy-Konzept. Alles mehr oder weniger angerissen, ist aber einigermaßen gut gelaufen. Na ja, im Nachhinein fallen mir eine Menge Quirks auf…

Aber hört selbst den ersten Teil (OGG) der Sendung (Interview etwa ab der 10. Minute).

Danach diskutiert das NerdAlert-Team über das Interview (etwa ab 53:30) und dann weiter im zweiten Teil (OGG) der Sendung (etwa bis 13:00). Mir scheint, dass eine der nächsten Sendungen sich mit der Peerconomy befassen wird — Christian ist bestimmt zum Interview bereit 🙂

Free Cultural Works

Free Cultural Works Seal[EN] The Creative Commons project added a new seal to their licences, indicating more clearly, which works are conform to the »freedom« as defined in Free Software. This seal qualifies the Attribution and Attribution-ShareAlike licenses as Free Culture Licenses according to the Definition of Free Cultural Works. This implies, that the weaker CC-licences (with non-commercial or no-derivative clauses) are not Free Culture Licenses in the sense of Free Software.

[DE] Das Creative-Commons-Projekt hat ihren Lizenzen ein neues Siegel hinzugefügt, dass klarer als früher anzeigt, welche Werke mit der »Freiheit« wie sie in Freier Software definiert ist, übereinstimmen. Dieses Siegel qualifiziert die Namensnennung– und Weitergabe-unter-gleichen-Bedingungen-Lizenzen als Freie Kultur-Lizenzen entsprechend der Definition für Freie Kulturelle Werke. Das schließt ein, dass die schwächeren CC-Lizenzen (mit Klauseln »nicht-kommerziell« oder »keine-Bearbeitung«) keine Freien Kultur-Lizenzen im Sinne Freier Software sind.

Materielle Peer-Produktion – Teil 1: Aufwandsteilung

Book Cover[This is the German translation of the original English article.]

Voriger Teil: Merkmale der Peer-Produktion.

Das erste charakteristische Merkmal der Peer-Produktion besteht darin, dass der zum Erreichen der Ziele eines Projektes benötigte Aufwand unter den Menschen aufgeteilt wird, denen das Vorhaben wichtig genug sind, um dazu beizutragen. Wie dieses Teilen organisiert wird, hängt von der Art des Projekts ab.

Projekte, die Freie Software oder Freies Wissen produzieren, setzen auf eine Methode, die Francis Heylighen [2007] als „stigmergisch“ (Hinweis-basiert) beschreibt. Die Arbeit, die in solchen Projekten geleistet wird, hinterlässt Zeichen (griechisch stigma) oder Hinweise, die andere motivieren, damit fortzufahren. Beispiele für solche Hinweise sind To-Do-Listen, Bug Reports und Feature Requests in Freien Software-Projekten; und „rote Links“ auf fehlende Artikeln sowie Listen von „Fehlenden Artikeln“ und „Artikelwünschen“ in der Wikipedia. Sie weisen Beteiligte und potentielle Beteiligte auf lohnende Aufgaben hin.

Dieses Hinweissysteme dient auch als informeller Mechanismus für die Priorisierung von Aufgaben: je mehr Menschen eine Aufgabe wichtig ist, desto wahrscheinlicher wird sie jemand in Angriff nehmen (da die entsprechenden Hinweise sichtbarer und deutlicher werden dürften, und da Menschen sich eher um Dinge kümmern, die ihnen selbst am Herzen liegt). Und da sich jede/r selbst aussucht, wo sie sich einbringt, sind die Beteiligten im Allgemeinen motivierter als in Markt-basierten Systemen, wo man den Anweisungen eines Vorgesetzten oder Kunden Folge leisten muss. Zudem suchen sich die Beteiligten meist Aufgaben auf, die sich sich am ehesten zutrauen, was dazu führt, dass die unterschiedlichen Kenntnisse und Fähigkeiten der Beitragenden nahezu optimal eingesetzt werden.

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Transformation und Eigentum

[This is the German translation of the original english article]

Auf der Oekonux-Mailingliste gibt es eine interessante Debatte über das Verhältnis von Privateigentum und gesellschaftlicher Veränderung, insbesondere wenn es um die commons-basierte Produktion stofflicher Güter geht. Raoul Victor aus Frankreich schrieb:

Die ursprüngliche Frage war, wie mit der Eigentumstransformation umzugehen ist, wenn sie die materiellen Produktionsmittel betrifft. Ich bestand auf der Tatsache, dass dies zu dem einem oder anderen Zeitpunkt (wahrscheinlich noch viele Jahre hin) zu einer allgemeinen sozialen Konfrontation mit dem Kapitalismus führt, wobei die „Arbeiter der Welt“ die Hauptrolle spielen werden und die Keime der Peer-Produktionspraxen — hauptsächlich im Bereich frei reproduzierbarer Güter — dann eine wichtige Rolle bei der Evolution ihres Bewusstseins gespielt haben werden. Aufgrund der Natur des Kapitalismus ist diese Konfrontation unvermeidlich.

Das ist meine Antwort:

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Transformation and ownership

Fourier transform (cc-by-nc: xkcd.com/26/)[Es gibt eine deutsche Übersetzung dieses Artikels]

On the Oekonux-Mailinglist there is an interesting debate about the relationship between private ownership and societal change, especially when it comes to commons based production of physical goods. Raoul Victor from France wrote:

The original question is how to deal with the ownership transformation when it concerns material means of production. I insisted on the fact that, at one moment or another (probably many years ahead), this will lead to a general social confrontation with capitalism, where „the workers of the world“ will play a major role, the germs of peer production practices, mainly in the freely reproducible goods domain, having played an important role in the evolution of their consciousness. This confrontation is inevitable because of the nature of capitalism itself.

This is my answer:

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Streifzug-Review 9: »Copyright & Copyriot«

Aufkleber »Politik ist der demokratische Vollzug der Unfreiheit«In der neunten Ausgabe der Kolumne »Immaterial World« der Wiener Zeitschrift »Streifzüge« geht es um das Buch »Copyright & Copyriot« von Sabine Nuss. Neben viel Löblichem habe ich eine doch ziemlich grundsätzliche Kritik an dem Inhalt formuliert. Eine kurze Rekapitulation und eine weiter gespannte Reflexion über das Denken.

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