Schlagwort: streifzug

Commoning und Commons

streifzuege58[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Die globale Commons-Bewegung tut sich schwer mit der konsensualen Bestimmung ihres ureigenen Gegenstands, den Commons. Wie bei anderen emanzipatorischen Ansätzen so findet auch hier ein mühsames Freischwimmen aus den bürgerlichen Bedeutungsbesetzungen statt. Jede partielle Klärung wirft sogleich neue Fragen auf, und immer wieder geht es ums Ganze.

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Konkurrenz und Kooperation

[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

„Die biologische Evolution wird keineswegs nur durch Konkurrenz und Egoismus vorangetrieben. Als ebenso wichtig im Kampf ums Dasein erweist sich die Kooperation der Individuen“ – fasst Biologie-Professor Martin Nowak seine Erkenntnisse zwei Jahrzehnte währender Forschung zusammen (Spektrum der Wissenschaft 11/2012, S. 77). Der „Kampf ums Dasein“ wird „keineswegs nur“ konkurrenzförmig, sondern „ebenso“ kooperativ betrieben – kann man die Verhältnisse in der bürgerlichen Konkurrenzgesellschaft besser illustrieren und gleichzeitig ontologisieren? Unglaublich, dieser „Fortschritt“. Geschenkt.

Wie aber kann man das Verhältnis von Konkurrenz und Kooperation angemessener fassen? Und wie verhält es sich beim heutigen Menschen?

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Selbstentfaltung (English)

[English version of the original german article, translated by Pauline Schwarze — thanks a lot!]

“Have a lot of fun” is the legendary hacker greeting. Having fun? Isn’t that the epitome of our meaningless and dump “fun culture” of comedy & Co? Not at all. The greeting refers to the motivation of committing oneself to a complex and self-imposed task – such as software development or other nice and useful things. Voluntariness in these things is of the essence. Wanting to commit to a self-imposed goal is the purpose as well as an end in itself.

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Selbstentfaltung

[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

„Have a lot of fun“ lautet der legendäre Hackergruß. Spaß haben? Steht das nicht für die inhaltsentleerte dumpf-blöde „Spaßkultur“ von Comedy & Co? Weit gefehlt. Der Gruß verweist auf die Motivation, sich einer komplexen selbstgestellten Aufgabe hinzugeben – wie die der Entwicklung von Software oder anderen nützlichen und schönen Dingen. Das Entscheidende dabei ist die Freiwilligkeit, ist es, sich lustvoll einem selbstgewählten Ziel zu verschreiben, ist die Identität von Zweck und Selbstzweck.

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Arbeit

Die Wiener Streifzüge erscheinen diesmal mit dem Schwerpunkt ARBEIT. Ja, Arbeit durchgestrichen, also gegen die Arbeit. Da konnte ich nicht zurückstehen und habe meiner Kolumne Immaterial World auch den Titel Arbeit gegeben, nicht durchgestrichen, deswegen aber lange noch nicht »für Arbeit«. Sondern ein Versuch einer differenzierten Darstellung.

Arbeit

Wenn alle gegen die Arbeit reden, soll hier für die Arbeit das Wort ergriffen werden. Nein, falsch, die Arbeit kann nicht belobigt werden, denn in einer abstrakten Redeweise kann man nicht für oder gegen die Arbeit sprechen bzw. schreiben. Wir kommen also auch hier nicht um die Mühe des Begriffs herum, die kolumnengemäß kurz ausfallen muss.

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Fight ACTA, Create Commons!

Unversehens brennend aktuell ist meine Kolumne »Immaterial World« in den neuen Wiener »Streifzügen«: Es geht um das Handelsabkommen ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement), mit dem in abgestimmter Weise global gegen sog. Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzungen vorgegangen werden soll. Das geheim verhandelte Abkommen soll in Kürze unterzeichnet werden.

Hintergründe zu ACTA und Überlegungen, was man gegen ACTA tun kann, gibt’s im Artikel »Fight ACTA, Create Commons!«.

Themenschwerpunkt der Streifzüge-Ausgabe ist »FremdE«.

Kritische Kategorien

In der neuen Kolumne »Immaterial World« in den Wiener »Streifzügen« geht es um die Rolle einer speziellen Sorte von Begriffen: um kritische Kategorien. Kategorien sind analytische Begriffe, die einem »die Realität aufschließen«, sie sind sozusagen die Brille, durch die wir die Realität wahrnehmen. Von den Kategorien hängt ab, was wir zu Gesicht bekommen.

Versteht man etwa »Subjekt« im Wortsinne ausschließlich als das »Unterworfene«, als Gefangenen der Fetisch-Verhältnisse, dann wird die Seite des »unter vorfindlichen Bedingungen Handelns« verabsolutiert. Dabei gerät die andere Seite aus dem Blick, nämlich die des Schaffens und Veränderns der vorhandenen Bedingungen. Auch diese Seite darf nun wieder nicht vereinseitigt werden — etwa im Sinne eines willkürlichen Wunschschloss-Bauens –, sondern Handlungseinschränkungen wie -Möglichkeiten müssen in ihrer Widersprüchlichkeit sichtbar gemacht werden. Das ist die Aufgabe kritischer Kategorien. Mehr dazu steht in der Kolumne.

Um das komplizierte Verhältnis von an Marx orientierter Gesellschaftstheorie, Kategorien und Einzeltheorien geht es auch in einem Workshop bei der Ferienuni Kritische Psychologie, an dem ich teilnehme. Wer sich für die hier angesprochenen erkenntnistheoretischen Fragen interessiert, ist herzlich eingeladen.