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Fight ACTA, Create Commons!

Unversehens brennend aktuell ist meine Kolumne »Immaterial World« in den neuen Wiener »Streifzügen«: Es geht um das Handelsabkommen ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement), mit dem in abgestimmter Weise global gegen sog. Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzungen vorgegangen werden soll. Das geheim verhandelte Abkommen soll in Kürze unterzeichnet werden.

Hintergründe zu ACTA und Überlegungen, was man gegen ACTA tun kann, gibt’s im Artikel »Fight ACTA, Create Commons!«.

Themenschwerpunkt der Streifzüge-Ausgabe ist »FremdE«.

Kritische Kategorien

In der neuen Kolumne »Immaterial World« in den Wiener »Streifzügen« geht es um die Rolle einer speziellen Sorte von Begriffen: um kritische Kategorien. Kategorien sind analytische Begriffe, die einem »die Realität aufschließen«, sie sind sozusagen die Brille, durch die wir die Realität wahrnehmen. Von den Kategorien hängt ab, was wir zu Gesicht bekommen.

Versteht man etwa »Subjekt« im Wortsinne ausschließlich als das »Unterworfene«, als Gefangenen der Fetisch-Verhältnisse, dann wird die Seite des »unter vorfindlichen Bedingungen Handelns« verabsolutiert. Dabei gerät die andere Seite aus dem Blick, nämlich die des Schaffens und Veränderns der vorhandenen Bedingungen. Auch diese Seite darf nun wieder nicht vereinseitigt werden — etwa im Sinne eines willkürlichen Wunschschloss-Bauens –, sondern Handlungseinschränkungen wie -Möglichkeiten müssen in ihrer Widersprüchlichkeit sichtbar gemacht werden. Das ist die Aufgabe kritischer Kategorien. Mehr dazu steht in der Kolumne.

Um das komplizierte Verhältnis von an Marx orientierter Gesellschaftstheorie, Kategorien und Einzeltheorien geht es auch in einem Workshop bei der Ferienuni Kritische Psychologie, an dem ich teilnehme. Wer sich für die hier angesprochenen erkenntnistheoretischen Fragen interessiert, ist herzlich eingeladen.

Kritische Psychologie

Die Kritische Psychologie ist unverzichtbar, wenn es um einen Begriff vom gesellschaftlichen Menschen geht. Das ist die Kernaussage der aktuellen Kolumne »Immaterial World« in den Wiener »Streifzügen« mit dem Schwerpunktthema »Freundschaft«.

Einen qualifizierten Begriff vom gesellschaftlichen Menschen benötigen wir vor allem in den neuen Debatten um die Commons. Immer wieder taucht dort nämlich die Frage auf, warum denn Menschen erfolgreich ihr Commoning, die soziale Praxis rund um die Commons, hinbekommen. Elinor Ostrom hat das zwar empirisch nachgewiesen, aber gleichzeitig nicht mit dem homo oeconomicus der klassischen Wirtschaftstheorie gebrochen. Hier liefert die Kritische Psychologie Antworten, die für eine emanzipatorische Praxis hilfreich sein können.

P.S. Vom 24. bis 28. August 2010 findet an der FU Berlin die 7. Ferienuniversität Kritische Psychologie statt.

Gesellschaft

Streifzuege Nr. 47/2009Wie in 6300 Zeichen erklären, was Soziolog_innen oft gar nicht mehr kennen wollen — Gesellschaft? Das war die schwierige Aufgabe meiner Kolumne in der neuen Ausgabe der Wiener Zeitschrift »Streifzüge«. Meine versuchte Antwort: Die menschliche Gesellschaft begreift man nur, wenn man auch den gesellschaftlichen Menschen begreift — und umgekehrt. Emanzipatorische Theorie kommt da nicht drumherum. Versucht sie es doch, landet sie in zwei verschiedenen Sümpfen: dem Etatismus (Verabsolutierung der gesellschaftlichen Determination) oder dem Neoliberalismus (Verabsolutierung eines isolierten Individuums). Wie oft bei so schwierigen philosophischen Themen hat mich Annette beraten — danke dafür!

Der Rest der »Streifzüge« mit dem Schwerpunkt »Wohnen« ist übrigens auch sehr interessant 😉

Was ist »Information«?

Streifzüge 46Um die »Information« geht es in der aktuellen Kolumne »Immaterial World« in den Wiener »Streifzügen«. Themenschwerpunkt des aktuelle Heftes sind die »Ressourcen«. Obwohl vorher nicht geplant, passt die Kolumne ganz gut in das Thema rein, handelt es sich bei der Information doch um eine spezielle Ressource.

Die umstrittene Kernthese der Kolumne lautet: Information ist keine Erscheinung der unbelebten Natur, sondern an das Leben gebunden. Damit werden alle »physikalistischen« Ansätze (also die allermeisten) zurückgewiesen. Warum ist das wichtig?

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Streifzug-Review 10: »Universalgüter«

Aufkleber »Politik oder Denken«Die zehnte Ausgabe der Kolumne »Immaterial World« in der Wiener Zeitschrift »Streifzüge« ist die bislang wohl am heftigsten diskutierte. Es ging um die »Universalgüterthese«. Nach dieser These sind digitale Informationsgüter immer gesellschaftliche — eben universelle — Güter, auch wenn sie künstlich in eine private Form gezwungen wurden. Damit sind sie genuin wertlos. Wenn sie dennoch als privatisierte Universalgüter verkauft werden, wird nicht »ihr Wert« realisiert — sie besitzen ja keinen Wert –, sondern der Verkäufer eignet sich eine Informationsrente an, also Wert, der anderswo geschaffen wurde. — Ein kniffliges theoretisches Problem, das entsprechend umstritten ist.

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Commons — Gemeingüter

Streifzüge Nr. 45/2009In der neuen Kolumne »Immaterial World« in den Wiener »Streifzügen« geht es um die »Commons« — ein Dauerbrenner hier im Keimform-Blog. In 6300 Zeichen fasse ich zusammen, was Commons sind, wie sie historisch nieder gemacht wurden, um dem Kapitalismus zum Durchbruch zu verhelfen, und wie strategisch bewahrende und produzierende Commons-Bewegungen zusammen finden können.

[Update: Der Artikel wurde von Dora de la Vega auf spanisch übersetzt — Vielen Dank, Dora!]

Abstraktes und konkretes Allgemeines

Streifzüge Nr. 44In meiner neuen Kolumne »Immaterial World« in den Wiener »Streifzügen« greife ich mit dem »Allgemeinen« nochmal ein philosophisches Thema auf, das auch hier im Keimform-Blog schon mal angesprochen wurde.

Was ist eigentlich allgemein? Was tun wir, wenn wir verallgemeinern? Warum gelangen wir spontan häufig nur zum abstrakt Allgemeinen? Was ist demgegenüber dann ein wissenschaftliches begründetes konkret Allgemeines? — Das sind so ein paar Fragen, die mich zu dem (viel zu kurzen) Artikel trieben.

Ist doch logisch!

Wertkritisches Magazin »Streifzüge« aus WienVom »Logischen« handelt meine aktuelle »Immaterial World«-Kolumne in den Wiener »Streifzügen«. Inspiriert wurde ich zu dem Thema unter anderem durch Diskussionen hier im Blog und durch Sahra Wagenknecht (»Vom Kopf auf die Füße? Zur Hegelrezeption des jungen Marx«), die lieber bei der Philosophie hätte bleiben sollen, als Politikerin zu werden.

Ach ja: Die Literaturangabe »MEW 23« in der Kolumne ist das Werk »Das Kapital« von Karl Marx — damit Benni nicht schimpft 😉

Information goods as genuine societal goods

[This is a translation of a German article by Stefan Meretz, also discussed on keimform.de (in german: 1|2|3|4). The article has been published in the magazines »Streifzüge« (issue 40/2007) and »Contraste« (issue 2/2007). Translation was done by Stefan Merten — many thanks!]

In issue 31 of the magazine krisis, Ernst Lohoff published a very interesting article. Title: »Der Wert des Wissens. Grundlagen einer politischen Ökonomie des Informationskapitalismus« (»The value of knowledge. Fundamentals of a political economy of the information capitalism«). It discusses the question whether digital information goods are commodities and whether they represent value substance (»Wertsubstanz«). Lohoff’s answer: They are neither commodities nor in an economical sense do they contain value. Here are the arguments in a short form.

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